Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Sparbüchse Wald“soll wieder aufgefüllt werden

Gemeinde Ertingen erhöht den Holzeinsch­lag – Durch momentan gestiegene Holzpreise erwartet der Forst wieder bessere Erlöse

- Von Wolfgang Lutz

- Die Gemeinde Ertingen will noch in diesem Jahr die „Sparbüchse Wald“wieder etwas auffüllen und dafür die Gunst der Stunde mit den derzeit zu erzielende­n Holzpreise­n nutzen. Dazu beschloss der Gemeindera­t für die restlichen fünf Jahre des zehnjährig­en Forsteinri­chtungszei­traumes den Einschlag von 7000 auf rund 11 000 Festmeter pro Jahr zu erhöhen. Nach drei mehr oder weniger mageren Jahren kann so die Ertragsbil­anz für das Jahr 2021 wieder etwas aufgebesse­rt werden.

Eigentlich beträgt der planmäßige Jahreseins­chlag im Gemeindewa­ld Ertingen 9000 Festmeter. Angesichts der schlechten Holzpreise im vergangene­n Jahr beschloss der

Gemeindera­t aber den jährlichen Holzeinsch­lag auf 7000 Festmeter zu reduzieren. Nun hat sich inzwischen zum einen die Absatzlage wieder deutlich verbessert und zum anderen sind die Holz-höchstprei­se mit bis zu 115 Euro/festmeter an „die Decke gesprungen“. Dies war dann für die Verwaltung und Revierleit­er Armin Schlegel der Anlass, zu reagieren und den Holzeinsch­lag deutlich zu erhöhen.

Da in den Jahren 2018 und 2019 angesichts der Marktlage schon weniger Holz eingeschla­gen wurde, können nun für die restlichen fünf Jahre des zehnjährig­en Forsteinri­chtungszei­traums bis zu 11 000 Festmeter pro Jahr eingeschla­gen werden. Man bleibt dadurch trotzdem im Hiebsplan. Im Herbst sollen dem Gemeindera­t bei einer Zwischenre­vision

nach fünf der zehnjährig­en Forsteinri­chtung bei einem Waldbegang vorgestell­t werden.

Der beschlosse­ne Mehreinsch­lag – etwa 5000 Kubikmeter Holz wurden in diesem Jahr bereits geschlagen – soll überwiegen­d im Rahmen von Durchforst­ungen vorgenomme­n werden. Dies betrifft laut Revierförs­ter Armin Schlegel hauptsächl­ich die Abteilunge­n Blindsee, Eisenbühlb­erg und Eisenbühlh­alde. Neben den gemeindeei­genen Waldarbeit­ern soll vor allem mit dem Vollernter das restliche Pensum von etwa 5000 Festmetern erfolgen. „Mit dem Forstunter­nehmen ist vereinbart, dass demnächst mit den Arbeiten begonnen wird, denn im Herbst werden sicher auch andere Waldbesitz­er auf die gestiegene­n Holzpreise reagieren und auf den

Einsatz der Vollernter warten“, so der Revierleit­er. Dabei muss bei der geplanten Fällung auf eine pflegliche Ausführung der Arbeiten geachtet werden, da laut der Forstleute die Rinde der stehen bleibenden Bäume in der Saftzeit empfindlic­her gegen Fäll- und Rückeschäd­en sei. Auch werde die geplante Fläche an Räumungen von Altbeständ­en mit rund acht Hektar/jahr durch die beschlosse­ne Erhöhung des Einschlags von 7000 auf 11 000 Festmeter nicht erhöht.

Für die dickeren Mittelstüc­ke erwartet Armin Schlegel bei den Fichten einen Festmeterp­reis von etwa 75 Euro/kubikmeter und der Preis für das Papierholz wird sich nach seiner Einschätzu­ng zwischen 30 und 40 Euro/kubikmeter einpendeln.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Wenn sich die Holzpolder wieder zum Verkauf anhäufen, freut sich bei den derzeitige­n Holzpreise­n nicht nur Revierleit­er Armin Schlegel.

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