Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Sparbüchse Wald“soll wieder aufgefüllt werden
Gemeinde Ertingen erhöht den Holzeinschlag – Durch momentan gestiegene Holzpreise erwartet der Forst wieder bessere Erlöse
- Die Gemeinde Ertingen will noch in diesem Jahr die „Sparbüchse Wald“wieder etwas auffüllen und dafür die Gunst der Stunde mit den derzeit zu erzielenden Holzpreisen nutzen. Dazu beschloss der Gemeinderat für die restlichen fünf Jahre des zehnjährigen Forsteinrichtungszeitraumes den Einschlag von 7000 auf rund 11 000 Festmeter pro Jahr zu erhöhen. Nach drei mehr oder weniger mageren Jahren kann so die Ertragsbilanz für das Jahr 2021 wieder etwas aufgebessert werden.
Eigentlich beträgt der planmäßige Jahreseinschlag im Gemeindewald Ertingen 9000 Festmeter. Angesichts der schlechten Holzpreise im vergangenen Jahr beschloss der
Gemeinderat aber den jährlichen Holzeinschlag auf 7000 Festmeter zu reduzieren. Nun hat sich inzwischen zum einen die Absatzlage wieder deutlich verbessert und zum anderen sind die Holz-höchstpreise mit bis zu 115 Euro/festmeter an „die Decke gesprungen“. Dies war dann für die Verwaltung und Revierleiter Armin Schlegel der Anlass, zu reagieren und den Holzeinschlag deutlich zu erhöhen.
Da in den Jahren 2018 und 2019 angesichts der Marktlage schon weniger Holz eingeschlagen wurde, können nun für die restlichen fünf Jahre des zehnjährigen Forsteinrichtungszeitraums bis zu 11 000 Festmeter pro Jahr eingeschlagen werden. Man bleibt dadurch trotzdem im Hiebsplan. Im Herbst sollen dem Gemeinderat bei einer Zwischenrevision
nach fünf der zehnjährigen Forsteinrichtung bei einem Waldbegang vorgestellt werden.
Der beschlossene Mehreinschlag – etwa 5000 Kubikmeter Holz wurden in diesem Jahr bereits geschlagen – soll überwiegend im Rahmen von Durchforstungen vorgenommen werden. Dies betrifft laut Revierförster Armin Schlegel hauptsächlich die Abteilungen Blindsee, Eisenbühlberg und Eisenbühlhalde. Neben den gemeindeeigenen Waldarbeitern soll vor allem mit dem Vollernter das restliche Pensum von etwa 5000 Festmetern erfolgen. „Mit dem Forstunternehmen ist vereinbart, dass demnächst mit den Arbeiten begonnen wird, denn im Herbst werden sicher auch andere Waldbesitzer auf die gestiegenen Holzpreise reagieren und auf den
Einsatz der Vollernter warten“, so der Revierleiter. Dabei muss bei der geplanten Fällung auf eine pflegliche Ausführung der Arbeiten geachtet werden, da laut der Forstleute die Rinde der stehen bleibenden Bäume in der Saftzeit empfindlicher gegen Fäll- und Rückeschäden sei. Auch werde die geplante Fläche an Räumungen von Altbeständen mit rund acht Hektar/jahr durch die beschlossene Erhöhung des Einschlags von 7000 auf 11 000 Festmeter nicht erhöht.
Für die dickeren Mittelstücke erwartet Armin Schlegel bei den Fichten einen Festmeterpreis von etwa 75 Euro/kubikmeter und der Preis für das Papierholz wird sich nach seiner Einschätzung zwischen 30 und 40 Euro/kubikmeter einpendeln.