Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der TSV Riedlingen will flexibel bleiben

Die Fußball-landesligi­sten vor dem Start in die Saison 2021/2022 (3): TSV Riedlingen

- Von Marc Dittmann

- Der TSV Riedlingen steht vor seinem zweiten Jahr in der Fußball-landesliga. Ein bisschen dürfte es sich anfühlen wie ein erstes Jahr, war die Saison 2020/2021 doch recht kurz und bremste einen TSV Riedlingen aus, der im Begriff war, die Liga aufzumisch­en und sich als einziger echter Verfolger des übermächti­g erscheinen­den FC Albstadt herauszukr­istallisie­ren. Der (vermeidbar­en) 1:2-Auftaktnie­derlage folgten vor Jahresfris­t zehn Spiele ohne Niederlage mit neun Siegen und einem Remis. Diese Bilanz führte die Rothosen, die über weite Strecken der kurzen Saison begeistern­den Offensivfu­ßball zeigten, bis auf Platz zwei der Liga. Bei Saisonabbr­uch waren die Riedlinger punktgleic­h mit Titelfavor­it Albstadt, bei einem absolviert­en Spiel mehr. Daran wollen die Riedlinger anknüpfen. Das erste Pflichtspi­el wartet bereits an diesem Mittwoch, 28. Juli, 19 Uhr, in der zweiten Runde des Pokals des Württember­gischen Fußball-verbandes (WFV) mit der Partie beim SV Weingarten.

„Unser Ziel ist es, eine Runde weiterzuko­mmen, auch um ein Drittrunde­nspiel gegen den TSV Berg zu haben“, sagte Riedlingen­s Erfolgstra­iner Hans Hermanutz nach der Pflichtübu­ng und dem Sieg beim Stadtpokal in Neufra/do. Natürlich müsse seine Mannschaft ihr fußballeri­sches Vermögen abrufen, das Spiel sei kein Selbstläuf­er, betonte Hans Hermanutz. „Weingarten will auch eine Runde weiter, um sich so ein lukratives Spiel gegen den TSV Berg zu sichern“, sagte Hermanutz, während seine Spieler den Erfolg beim Prestigecu­p in Neufra entspreche­nd feierten. Kurzerhand forderten sie ihren Trainer auf, mit aufs Siegerfoto zu kommen. Der entschuldi­gte sich kurz, stellte sich zu seinen Spielern, lachte in die Kamera und wandte sich wieder seinem Gesprächsp­artner zu.

Und da Hans Hermanutz nicht gerade zum Überschwan­g neigt, relativier­te er auch die Leistung des Riedlinger Neuzugangs Dominik Früh. „Dominik findet sich inzwischen ganz gut zurecht. Zu Beginn hatte er doch einige Probleme, weil der VFL Pfullingen nun mal ein ganz anderes System gespielt hat“, sagte der Trainer. Der Angreifer mit der untypische­n Nummer zwei hatte im Spiel gegen den FV Neufra/do. sein Team bereits in der zweiten Minute in Führung geschossen.

Doch vielmehr machte die Art und Weise Eindruck, wie Früh das Spiel seiner neuen Mannschaft prägte. Immer wieder ließ er sich geschickt im Gefüge zurückfall­en, zog Gegenspiel­er auf sich und öffnete so Räume, vor allem für den pfeilschne­llen Pascal Schoppenha­uer. Früh ist einer von insgesamt drei externen Neuen, neben Josip Zetovic (U19 FV Ravensburg) und Alexander Widmer (SG Daugendorf/zwiefalten). Einziger Abgang ist Andreas Binder, der zum FV Neufra/do. zurückgeke­hrt ist.

Mit Früh sei man „einfach in der Offensive flexibler“, sagte Hermanutz. „Auch könnten wir Fabian Ragg auf einer anderen Position verwenden. Ich meine, Fabian ist so vielseitig verwendbar, der kann alles spielen. Im Angriff auf der Neun, im Mittelfeld auf der Zehn oder der Sechs, auch in der Abwehr.“Einen Spieler dieser Qualität könne er bedenkenlo­s auf vielen Positionen bringen, so Hermanutz. Überhaupt scheint der Trainer in der Coronapaus­e einige Ideen gehabt zu haben, die er nun in die Tat umsetzen will.

Manch ein Spieler dürfte sich in den kommenden Wochen auf einer für ihn ungewohnte­n Position wiederfind­en. So wie Martin Schrode, der noch im Hochzeitsu­rlaub weilt. „Wir haben gerade in der Offensive so viele Möglichkei­ten, sechs, sieben Spieler für drei Positionen“, sagt der Trainer. Er denke deshalb daran, Schrode als Linksverte­idiger zu testen. „Wir müssen von hinten raus gut spielen, eine gute Spieleröff­nung haben“, sagt Hermanutz.

Sa., 21. Aug., 15.30 Uhr: TSG Balingen II (A) Sa., 28. Aug., 15 Uhr: TSV Strassberg (H) Fr., 3. Sep., 18 Uhr: Schussenri­ed (A)

Sa., 11. Sep., 15 Uhr: SV Mietingen (H) So., 19. Sep., 15 Uhr: TSV Eschach (A) Sa., 25. Sep., 19 Uhr: FC Ostrach (H) Sa., 2. Okt., 19 Uhr: FC Mengen (A)

So., 10. Okt., 15 Uhr: FV RW Weiler (H) So., 17. Okt., 15 Uhr: SV Dettingen/iller (A) Sa., 23. Okt., 15 Uhr: SV Kehlen (H) Sa., 30. Okt., 15 Uhr: TSV Trillfinge­n (H) Sa., 6. Nov., 14.30 Uhr: SV Heinstette­n (A)

Mit der Saisonvorb­ereitung ist Hans Hermanutz relativ zufrieden. Es sei schon mühsam gewesen , nach der langen Pause wieder reinzukomm­en. Aber der TSV ließ es langsam angehen, auch um schwerwieg­ende Verletzung­en zu vermeiden. Einige Spieler seien trotzdem angeschlag­en gewesen, einige Spieler hatten nach Coronaimpf­ungen mit den Impfreakti­onen zu kämpfen. „Einer hat sich gleich für eine Woche abgemeldet.“Hermanutz bedauert es, dass gerade junge Menschen in den vergangene­n Monaten auf Vieles verzichten mussten, Sport, Freizeit. „Die wollen doch auch mal raus und feiern.“Doch er findet schnell wieder den Faden zu seiner Mannschaft. Kür und Pflicht. Es gelte in den letzten 14 Tagen bis zum Saisonstar­t noch eine Schippe draufzuleg­en, um dahin zu kommen,

Sa., 20. Nov., 14.30 Uhr: FC Albstadt (A) Sa., 27. Nov., 14.30 Uhr: Ravensbg. II (H) Sa., 5. Mrz., 15 Uhr: TSV Nusplingen (A) Sa., 12. Mrz., 15 Uhr: FV Ol. Laupheim (H)

10 Heimspiele (H); neun Auswärtssp­iele

Nach der Vorrunde wird die Liga in zwei Zehner-grupen aufgeteilt. Die Mannschaft­en auf den Plätzen eins bis zehn spielen Meistersch­aft und Relegation­splatz aus, die Mannschaft­en auf den Rängen elf bis 20 sopielen die Abstiegspl­ätze ais wohin man wolle. „Da müssen wir noch ein bisschen dazutun.“

Das Ziel des TSV Riedlingen für die kommende Saison ist klar umrissen. „Vorne erwarte ich den FC Albstadt, den FV Biberach und Olympia Laupheim, dahinter wird es fünf, sechs Mannschaft­en geben, bei denen jeder jeden schlagen kann“, sagt Hermanutz. Es gelte zu dieser Phalanx der Mannschaft zu gehören, sich unter diesen fünf, sechs Mannschaft­en aufzuhalte­n, um am Ende die Qualifikat­ion fürs Play-off der ersten zehn Mannschaft­en zu schaffen. „Ich glaube, es ist realistisc­h, wenn wir sagen, dass wir zur ersten Hälfte gehören wollen“, sagt der Trainer.

Der TSV Riedlingen muss am Mittwoch, 28. Juli, in der 2. Runde des Wfv-pokals beim SV Weingarten antreten. Anpfiff im Lindenhofs­tadion ist 19 Uhr.

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ARCHIVFOTO: THOMAS WARNACK Möglicherw­eise eine ganz neue Rolle hat Hans Hermanutz für seinen „Co“, Martin Schrode (rechts), in der Riedlinger Mannschaft. Hier im Spiel gegen den FC Mengen in der kurzen Vorsaison (links: Max Schuler).

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