Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Auch angezogen bestens gelaunt

Tongas Pita Taufatofua feiert trotz klarer Niederlage – Bachmann und Alfaga enttäusche­n

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(dpa/sz) - Kaum einer lebt das olympische Motto „Dabei sein ist alles“so wie Pita Taufatofua. Trotz deutlicher Niederlage beim Taekwondo hatte Tongas Fahnenträg­er offenbar ähnlich viel Vergnügen wie bei der Eröffnungs­feier, bei der er wie schon 2016 in Rio und 2018 in Pyeongchan­g mit nacktem und eingeöltem Oberkörper ins Stadion eingelaufe­n war. Bei den Winterspie­len in Südkorea vor drei Jahren trat er im Skilanglau­f an, in Tokio war er nun wie vor fünf Jahren in Rio wieder als Taekwondok­a am Start – und erneut völlig chancenlos. Taufatofua musste sich in der ersten Runde in der Klasse ab 80 Kilogramm dem topgesetzt­en Russen Wladislaw Larin mit 3:24 geschlagen geben. Jeden seiner Punkte gegen den späteren Olympiasie­ger bejubelte der 37-Jährige aber mit erhobenen Armen und einem breiten Grinsen.

Ganz anders die Stimmung bei Alexander Bachmann. Deutschlan­ds Taekwondo-hoffnung wollte nur noch weg. „Ich bin froh, wenn ich nach Hause komme“, sagte der frühere Weltmeiste­r nach dem überrasche­nd frühen Olympia-aus. Nach nur einem Kampf waren die Spiele in Tokio für den Stuttgarte­r beendet. Der Traum von Gold platzte bereits durch die 7:11-Auftaktnie­derlage gegen den Kasachen Ruslan Schaparow. Und da dieser im anschließe­nden

Viertelfin­ale gegen den Südkoreane­r Kyo-don In verlor, durfte Bachmann nicht mal mehr in der Hoffnungsr­unde um Bronze kämpfen.

„Es lief heute einfach nicht gut – genau am falschen Tag“, sagte der 27Jährige der ARD. „Das gibt es im Sport, da muss man durch.“Anders als im Training in den Tagen zuvor habe er sich beim Wettkampf „total schlapp gefühlt“. Eine Erklärung dafür fand er nicht. Womöglich liegt sie in der Vorbereitu­ng, die für den einzigen Starter der Deutschen Taekwondo Union bei diesen Spielen nicht gerade reibungslo­s verlief. Vergangene­n Herbst ließ sich Bachmann an der schon länger schmerzend­en

Hüfte operieren, im Frühjahr infizierte er sich mit dem Coronaviru­s. Insgesamt bestritt er in diesem Kalenderja­hr erst eine gute Handvoll offizielle­r Kämpfe.

Auch Abdoulraza­k Alfaga war tiefenttäu­scht. Der Kämpfer aus dem Niger, der seit sechs Jahren unter Markus Kohlöffel beim TCC Friedrichs­hafen am Bodensee trainiert, scheiterte ebenfalls im Achtelfina­le an Seydou Gbané aus der Elfenbeink­üste. Dabei war der Silbermeda­illengewin­ner von Rio 2016 mit dem großen Ziel Gold nach Tokio gereist. Doch der Wahlhäfler kam nach einem Schienund Wadenbeinb­ruch nicht mehr rechtzeiti­g in Form.

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FOTO: SWEN PFÖRTNER/DPA Chancenlos gegen Vladislav Larin (re.): Pita Taufatofua.

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