Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Flocke“lässt Hockey-männer träumen
(SID) - Der Kantersieg gegen Großbritannien, seine drei Tore - und dann auch noch das dicke Lob vom Bundestrainer: Florian Fuchs war der Trubel um seine Person am Ende fast ein bisschen zu viel. „Es freut mich mega, dass ich einen Beitrag leisten konnte“, sagte „Flocke“nach dem beeindruckenden 5:1 (1:1)-Erfolg gegen den zweimaligen Olympiasieger.
Die Konkurrenz dürfte angesichts des Galaauftritts des deutschen
Teams am Dienstag große Augen gemacht haben.
Denn gegen die hoch gehandelten
Briten leistete die Mannschaft von Bundestrainer
Kais al Saadi nicht bloß Wiedergut- machung für die 1:3-Niederlage tags zuvor gegen Weltmeister Belgien – sie unterstrich ihre Gold-ambitionen eindrucksvoll. „Wir werden ins Viertelfinale kommen, so selbstbewusst sind wir“, sagte al Saadi, mahnte aber auch dazu, „auf dem Teppich“zu bleiben. „5:1 gegen GB ist kein Standardresultat“, sagte der Trainer: „Jetzt bauen wir unsere Form fürs Viertelfinale.“
Am Donnerstag (4.45 Uhr MESZ) kann Deutschland gegen die noch punktlosen Südafrikaner den Viertelfinaleinzug perfekt machen. Tags darauf wartet zum Abschluss der Gruppenphase mit den Niederlanden noch der amtierende Europameister. „Es ist immer noch Luft nach oben, aber in Sachen Emotionalität und Leidenschaft war das verdammt gut“, sagte Fuchs, der den deutschen Gold-coup von London 2012 ebenso miterlebt hatte wie die Bronzemedaille von Rio 2016: „Wir wissen noch gar nicht, wie gut wir am Ende spielen können, wenn es wirklich darauf ankommt.“
Fuchs ist bereit. Neun Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels hatte der Angreifer nach einer Strafecke zunächst die frühe Führung der Briten (9.) ausgeglichen, ehe er nach der Pause mit einem Doppelschlag (51./ 60.) für die Entscheidung sorgte. Zudem trafen Jan Christopher Rühr (35.) und Justus Weigand (42.).
„Flocke ist ein wahnsinniger Energiegeber auf und außerhalb des Platzes“, sagte al Saadi und beschrieb seinen 29 Jahre alten Torjäger als „harmoniesüchtigen Spieler, der immer darauf bedacht ist, dass in der Mannschaft gute Stimmung ist, dass keiner übersehen wird. Da tut er uns neben dem Platz mindestens genauso gut wie auf dem Platz.“