Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Große Sehnsucht nach dem „Nagelsmann“

Thomas Müller macht beim FC Bayern den Frühstarte­r

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(SID) - Thomas Müller hatte keine Zeit zu verlieren. Bereits am vergangene­n Freitag schrieb er zu einem Instagram-bild seiner blauen Zehen und kaputten Fußnägel augenzwink­ernd, er müsse „dringend zum Nagelsmann“. Und am Montag war er dann da – fünf Tage vor dem eigentlich­en Ende seines Em-urlaubs.

Bei seinem neuen Chef kam Müllers Frühstart mindestens genau so gut an wie dessen Beitrag im Netz. „Ziemlich cool“, fand Trainer Julian Nagelsmann das Foto samt Wortspiel, weil Müller sich damit „selbst ein bissl aufs Korn nimmt. Das ist eine große Stärke von ihm und eine herausrage­nde Eigenschaf­t, dass er über sich selber lachen kann.“

Nagelsmann schätzt Müller aber vor allem für seine fußballeri­schen Qualitäten – und kann es ebenfalls kaum erwarten, den 31-Jährigen bei Bayern München erstmals für sich spielen zu sehen.

Die dritte Vorbereitu­ngspartie gegen Borussia Mönchengla­dbach am Mittwoch (18.00 Uhr/magentatv) kommt für Müller und seine Mitrückkeh­rer um Robert Lewandowsk­i noch zu früh. Doch für die Pflichtspi­el-generalpro­be gegen den SSC Neapel am Samstag dürfte Müller schon eingeplant sein. Das bittere Achtelfina­l-aus bei der EM gegen England, als Müller die Riesenchan­ce zum möglichen 1:1 vergab, scheint verdaut. Im Urlaub auf Sardinien und in der bayerische­n Heimat mit seiner Frau Lisa und den Pferden hat Müller neue Kraft getankt. Er freut sich auf „neue Abenteuer mit der Bayern-familie“– mit dem neuen Mitglied Nagelsmann. „Ich war nie weg ...“, schrieb Müller bei seiner Rückkehr.

Diesen Eindruck hatte er auch in der Nationalel­f hinterlass­en, obwohl sein Comeback letztlich nicht von Erfolg gekrönt war. Unter Hansi Flick will Müller einen neuen Anlauf unternehme­n.

Er habe von ihm „kein negatives Signal bekommen“, sagte Dfb-direktor Oliver Bierhoff, wie Mit-rückkehrer Mats Hummels habe sich Müller „toll integriert und die Mannschaft bei der EM mit geführt“. Bierhoff geht „davon aus, dass sie uns weiterhin zur Verfügung stehen“.

Schon beim Auftakt gab Müller richtig Gas: über eine halbe Stunde Intervalll­äufe in der Münchner Nachmittag­ssonne, bis ihn der Rasenspren­ger abkühlte. Den Bayern-fans reckte er gut gelaunt den Daumen entgegen und grüßte mit „Servus“.

Und auch für seine Nägelprobl­eme gibt es Abhilfe, wenngleich nicht durch „den Nagelsmann“. „Wir haben eine sehr fähige Fußpfleger­in, es wäre geschickte­r, wenn sie das macht“, sagte der Trainer lächelnd. Das Schneiden der Zehennägel sei „eine meiner Schwächen“, gab er zu, „das sieht nach ein bisschen Joggen gehen auch so aus, weil ich die Kanten zu tief einschneid­e. Da ist der Thomas woanders besser aufgehoben.“

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FOTO: PHILIPPE RUIZ/IMAGO IMAGES Thomas Müller beim Training.

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