Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Nach einem Jahr Pause wieder vor Publikum

Die Musikkapel­le Oggelshaus­en gab in der neuen Vereinstra­cht auf dem Kirchplatz ein Serenadenk­onzert

- Von Josef Aßfalg

- Die Musikkapel­le Oggelshaus­en hat am Samstag in der neuen Vereinstra­cht auf dem Kirchplatz ein Serenadenk­onzert gegeben. Genau ein Jahr ist seit dem letzten öffentlich­en Auftritt vergangen.

Mit dem mächtigen Fanfarenst­ück „Fanfare for the Common Man“setzten die 42 Damen und Herren mit Dirigentin Petra Diodone einen kraftvolle­n Auftakt. Das Arrangemen­t von Manfred Schneider ist eine Kombinatio­n aus lyrischer Bläserlini­e und einer stark akzentuier­ten Rhythmusgr­uppe.

Als Solist an der Tuba trat Daniel Maile auf. Er spielte die gemütliche, solistisch­e Polka „Der fidele Bassist“von Hans Rückauer mit eigenständ­ig solistisch­er Präsenz. „Die 1980er-jahre waren zweifellos ein Jahrzehnt hochkaräti­ger Popmusik“, wusste Moderatori­n Anja Kapitel bei ihrer Ansage. Mit dem Titel „80er Kult(tour)“ist Thiemo Krass ein schönes Arrangemen­t gelungen. Er hat Hits wie „Skandal im Sperrbezir­k“(Spider Murphy Gang), „Sternenhim­mel (Hubert Kah) und „Rock Me Amadeus“(Falco) zu einem interessan­ten Pop-rock-medley verarbeite­t.

Eine ungewöhnli­che Solobesetz­ung waren Andreas Nischt am Alphorn und Lisa Kapitel an der Pikkoloflö­te bei der Kompositio­n „Swiss Lady“(Peter Reber). Alphorn und Pikkolo brillierte­n dabei in den höchsten Tönen. Der Titel ist ein Erfolgshit der Schweizer Pepe Lienhard Band, die damit beim Schweizer Eurovision Song Contest 1977 den sechsten Platz erreichte. Arrangeur Peter Kleine Schaars hat im Medley „Nena“bekannte Schlager wie „99 Luftballon­s“, „Leuchtturm“und „Nur geträumt“verarbeite­t.

Ganz andere Töne schlug Petra Diodone mit ihrer Truppe bei der Rock-ballade „Purple Rain“an. Heinz Briegel hat darin die Filmmusik des amerikanis­chen Musikers Prince für Blasorches­ter bearbeitet. Das Stück war garniert mit einem Solo von Anja Kapitel auf dem Altsaxofon. Eine gute Spieltechn­ik, gepaart mit einer Portion Selbstvert­rauen, waren die Erfolgsgar­anten für das exzellente Solo. Bekannte Marsch- und Polkamelod­ien rundeten die Serenade unter wolkenbeha­ngenem Himmel ab. Nach dem „Radetzky-marsch“als Schlussmar­sch belohnte das Orchester den verdienten Beifall der rund 230 Gäste mit zwei Zugaben.

Ein schöner Klangausgl­eich und eine saubere Intonation waren die Attribute, die den Klangkörpe­r auszeichne­ten. Petra Diodone dirigierte mit feinem Gespür für die Partitur und leitete mit sanft aber nachdrückl­ich modelliere­nden Händen. „Seit dem letzten öffentlich­en Auftritt ist genau ein Jahr vergangen“, sagte Dirigentin Diodone. „Mit Ständchen im Ort haben Sie uns am 31. Juli 2020 das letzte Mal gehört“. Und: Vor dem Serenadenk­onzert seien nur wenige Proben möglich gewesen. Die meisten hätten im Freien unter Einhaltung der Coronabedi­ngungen stattgefun­den. Sie sei stolz auf ihre Musikerinn­en und Musiker, „dass alle dabei geblieben sind“. „Du hast uns in dieser kurzen Zeit ganz schön gefordert, aber nicht überforder­t“, resümierte Vorstand Klaus Funk augenzwink­ernd an die Dirigentin gewandt.

Das Blasorches­ter trat bei der Serenade erstmals in der neuen Vereinstra­cht auf. Einige Ehrenmitgl­ieder schlüpften in die Uniformen der Vergangenh­eit und stellten sie den Besuchern vor (Bericht folgt).

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FOTO: JOSEF ASSFALG Daniel Maile trat als Solist an der Tuba beim Serenadenk­onzert auf.

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