Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Erinnerungen in Rot-weiß-rot
„Austro Pop Tribute Band“begeisterte mit musikalsischen Perlen aus Österreich
- Wer kennt sie nicht: berühmte österreichische Musiker wie Rainhard Fendrich, Peter Cornelius, Falco, Ludwig Hirsch und Wolfgang Ambros, um nur einige zu nennen und Musikstücke wie „Macho Macho“, „Fürstenfeld“, „Aber bitte mit Sahne“und „Brenna tuats guat“? Die Vier-mann Coverband „Austro Pop Tribute Band“spielt bekannte österreichischen Hits und erinnert damit auch an bekannte und weniger bekannte Künstler aus Österreich. Die vier Bandmitglieder – alle leben mittlerweile in Tirol – brennen für das Genre „Austropop“und sie haben mit ihrer Musik das Publikum in der Wimsener Mühle begeistert.
Endlich sind wieder Konzerte vor Publikum möglich, was die Band besonders gefreut hat. Rot-weiß-rot ist das große Banner der Band, das im Hintergrund aufgespannt war. Seit rund 10 Jahren spielen sie miteinander und harmonieren und ergänzen sich sehr gut: Gerry am Bass stammt ursprünglich aus der Steiermark, war dort lange als Berufsmusiker tätig und natürlich hat er mit aller Inbrunst
den Song „Steiermark, da bin i her“gesungen. Moderator, Erzähler, Gitarrist und Sänger ist Matthias, der mit seinem österreichischen Charme und seinem österreichischen Dialekt das Publikum schnell gewinnen konnte. Am Schlagzeug agierte Ingo, der mit einigen Soli bewies, wie gut und temperamentvoll er drummen kann. Beatys Liebe gilt den schwarzen und weißen Tasten am Keyboard und auch am Akkordeon. Dieses Instrument passte natürlich zum Schlager „Fürstenfeld“und auch zu Hubert von Goiserns „Brenna tuats guat“.
Sehr textsicher waren nicht nur die Sänger der Band, die sowohl auf ihren Flyern wie auch in den sozialen Medien ihre vollen Namen nicht preisgeben, sondern auch viele Experten im Publikum, die oftmals jede Strophe auswendig mitsingen konnten – wahre Fans von Austropop. Von Wolfgang Ambros, der heute im Übrigen ebenfalls in Tirol lebt, war ein Song aus den 80er Jahren zu hören „Du verstehst mi ned … Des kann doch ned sein, des geht ma ned ein.“
Austropop gedieh besonders in den 80er- und 90er-jahren, als immer mehr österreichische Künstler die Charts gestürmt haben und Sänger Matthias findet, „dass das Genre Austropop aus wunderbaren Texte und tolle Harmonien besteht“. Natürlich sind es Lieder im Dialekt, die vom schwäbischen Publikum fast restlos verstanden worden sind, und die manchmal eine schwermütig-gefühlvolle Stimmung verbreiten, aber oft auch lustig oder ironisch sind. Beliebt ist dieses Musikgenre nicht nur beim Publikum über 50, sondern auch bei jungen Menschen.
Rebecca von Ritter, die im Namen des Kulturvereins Wimsener Mühle das Publikum begrüßte, meinte: „Ich finde diese Musik total gut und ich habe fast jeden Song gekannt“. Und zu jedem Song gab es kleine kurze Infos vom Sänger Matthias, der Anekdotisches über den Sänger wusste oder sagen konnte, wo genau dieses Lied entstanden ist.
Nach der Pause spielte die Band auch Lieder, die auf Englisch oder Italienisch, interpretiert wurden und die sich auch außerhalb des deutschsprachigen Raums gut verkauft hatten. Nach über zwei Stunden Austropop war das Publikum begeistert und die Band wiederum war begeistert vom „wunderschönen Ambiente der Wimsener Mühle“und vom Kontakt zu „diesem tollen Publikum“. Natürlich durften die vier Tiroler die Bühne nicht ohne Zugaben verlassen und das waren nochmals zwei richtige Knaller: Bei „It’s my life“, standen alle auf von ihren Stühlen, sangen, tanzten und klatschten mit. Die zweite Zugabe war eine österreichische Textvariante vom Deep Purple Hit „Smoke on the Water“, war sich so anhörte: „Rauch überm Wossa“, ebenfalls klasse interpretiert.
Man darf den rührigen Veranstaltern der Wimsener Mühle weiterhin eine so glückliche Hand wünschen bei der Auswahl ihrer Veranstaltungen, die alle immer etwas ganz Besonderes sind und natürlich, dass irgendwann wieder mehr Menschen eingelassen werden dürfen, damit sich die Konzerte auch finanziell tragen.
Weitere Veranstaltungen, auch schon für 2022, sind zu finden unter www.wimsen-kulturmuehle.de.