Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Selbstbewusste Handballer stehen im Viertelfinale
(dpa) - Die deutschen Handballer haben bei den Olympischen Spielen das Viertelfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason besiegte Brasilien zum Abschluss der Vorrunde mit 29:25 (16:12) und sicherte sich damit den noch fehlenden Punkt. Beste deutsche Torschützen waren Juri Knorr und Steffen Weinhold mit jeweils sechs Treffern. „Das war heute sicher kein Gaumenschmaus“, sagte Rechtsaußen Timo Kastening, aber: „Heute ging es nur darum, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, das haben wir geschafft.“Durch den dritten Sieg im fünften Spiel schloss das deutsche Team die erste Turnierphase mit 6:4 Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe A ab. Abwehrchef Hendrik Pekeler meinte nach der Vorrunde sogar, dass sich das DHB-TEAM vor keinem Gegner verstecken müsse: „Wir sind nicht so weit weg von den Spaniern und Franzosen.“Ohnehin herrscht großes Selbstbewusstsein im deutschen Lager. Für die Vorrunde gab Torhüter Johannes Bitter der Mannschaft die „Schulnote zwei“, sie habe ja gegen die „Top-mannschaften der Welt mitgehalten, Norwegen souverän im Griff gehabt – und heute haben wir es geschafft.“Dass eine Steigerung vonnöten ist, weiß auch Gislason. „Wir haben bis jetzt gute Olympische Spiele gemacht“, sagte er, schränkte aber ein: „Wir hätten auch besser dastehen können. Das ist ärgerlich.“Eins ist allerdings auch für ihn klar: „Der Traum, ins Halbfinale zu kommen, bleibt.“Gegner im Viertelfinale am Dienstag ist Afrikameister Ägypten. Die weiteren Paarungen im Viertelfinale lauten: Dänemark gegen Norwegen, Spanien gegen Schweden und Frankreich gegen Bahrain.
Kanuslalom: Vier Wettkämpfe, vier deutsche Medaillen – und das nach der Nullnummer von 2016. Im Eiskanal, der in der Sommerhitze von Tokio einem Whirlpool glich, behielten die Sportler des Deutschen Kanu-verbandes kühlen Kopf. Ricarda Funk weinte nach Gold im Kajakeiner um ihren vor fünf Jahren in Rio tödlich verunglückten Trainer und fühlte mit ihrer vom Hochwasser gebeutelten Heimatregion. Großes Kino waren auch die Bronzefahrten von Andrea Herzog, Sideris Tasiadis und Hannes Aigner.
Dressage: Zweimal Gold, einmal Silber in zwei Entscheidungen – mehr geht fast nicht. Was Deutschlands Dressurköniginnen auf das olympische Viereck zauberten, war eine Erfolgsgeschichte erster Güte. Und es geht auf allerhöchstem Niveau weiter Richtung Paris 2024: Olympiasiegerin Jessica von Bredow-werndl und die ewige Isabell Werth werden auch die nächsten drei Jahre mit ihren vierbeinigen Babys tanzen.
Gastgeber Japan: So richtig warm wurde die japanische Bevölkerung im Vorfeld nicht mit den Spielen, die Sportler aus dem Land der aufgehenden Sonne waren dagegen ab dem ersten Wettkampf heiß auf Olympia. Bereits an Tag sieben holte das Team seine 17. Goldmedaille und übertraf damit den bisherigen Rekord von 1964 – damals übrigens ebenfalls in Tokio. Auch wenn keine Fans zugelassen sind: Der Heimvorteil greift.
Die Kleinen: San Marino gewann als bislang kleinstes Land der olympischen Geschichte Edelmetall (sogar zweimal). Die 64 000-Einwohner-nation Bermuda holte ihr erstes Gold. Der Kosovo mit seinen elf Athletinnen und Athleten freute sich über zwei Olympiasiege. Und und und. Im Schatten der Giganten jubelten auch die Kleinen.
Simone Biles: Trotz ihrer nur 1,42 m schien Simone Biles unverwundbar. Rekordweltmeisterin ist die Usturnerin, 2016 in Rio triumphierte sie viermal. In Tokio hatte Biles den Mut, nach ihrem Ausstieg aus dem