Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Luxus à la française
Heute vor 200 Jahren wurde der visionäre Koffermacher Louis Vuitton geboren – Aus seiner Idee entstand ein Weltkonzern
Reisegepäck. Wer ein Faible für Luxuswaren hat, kann etwa auch Lautsprecherboxen, ein Golfset oder ein Fahrrad der Firma erstehen – natürlich mit dem ikonischen „Monogram“-muster. Dieses entwarf allerdings Vuittons Sohn Georges im Jahr 1896 – und damit vier Jahre nach dem Tod des Firmengründers. Dieser hatte zu Lebzeiten auf einfarbige und gestreifte Stoffe sowie ein Schachbrettmuster gesetzt.
Neben Mustern, Qualitätsversprechen und Tradition spielt mittlerweile auch Nachhaltigkeit im Geschäft mit den Edelhandtaschen eine Rolle. Wie eine Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte zeigt, bemühen sich Luxusfirmen angesichts eines Bewusstseins für das Thema gerade bei der jungen Generation darum, ressourcenschonender zu arbeiten und sich zu engagieren. Leyla Neri, der Expertin vom Pariser Institut Français de la Mode, zufolge wird dabei die Herkunft von Lederwaren zunehmend wichtig.
Und was ist sonst angesagt? Edeltaschen sind nicht nur wieder gefragt – sie sind es quasi auch in allen Größen, Materialien und Stilrichtungen. Denn wie Leyla Neri sagt: „Trend ist fast, dass es keinen Trend gibt.“Von Mikrotaschen für den Stiefel bis hin zum riesigen Oversized Bag sei derzeit alles in Mode.
In seien neben klassischen Lederwaren auch sportliche Taschen und Rucksäcke – ebenso solche aus raffinierteren Stoffen wie Häkeloder Netztaschen, erklärt die Leiterin des Masters Fashiondesign der Pariser Hochschule. Besonders beliebt seien auch Taschen mit sehr sichtbaren Logos.
Mittlerweile ist der Louis-vuitton-mutterkonzern LVMH Spitzenreiter im Luxussektor. Sein Börsenwert liegt bei etwa 347 Milliarden Euro.
Andere Nobelkonzerne werden an der Börse deutlich niedriger bewertet. So kommt Hermès auf einen Börsenwert von 137 Milliarden Euro. Bei Kering, unter dessen Dach sich die Nobellabel Gucci und Balenciaga befinden, liegt die Kenngröße bei 95 Milliarden Euro, und Richemont, zu dem etwa Cartier und Montblanc gehören, hat einen Börsenwert von circa 62 Milliarden Euro.
Branchenübergreifend jedoch ist LVMH der mit Abstand wertvollste börsennotierte Konzern Europas.
200 Jahre nach der Geburt von Louis Vuitton haben sich die Art zu reisen und auch die Anforderung an den Markt deutlich verändert – edle Ledertaschen wie die aus seinem Hause bleiben dennoch ein gefragtes Accessoire.