Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schlange stehen für den Urlaub

Wer in diesem Sommer mit dem Flugzeug verreist, muss einiges beachten – Verzögerun­gen am Flughafen sollte man einplanen

- Von Björn Hartmann

- Endlich Urlaub. Und es soll raus gehen aus Deutschlan­d in die Sonne, Mittelmeer, laue Nächte. Diesen Sommer fliegen die Deutschen wieder mehr. Allerdings gilt es, einiges zu beachten. Denn wie 2019, als es vielleicht genügte, online einzucheck­en, eine Stunde vor Abflug am Schalter den Koffer abzugeben und nach dem Sicherheit­scheck zum Flieger zu schlendern, lässt es sich nicht mehr fliegen – wegen Corona.

Alle Flughäfen und Fluggesell­schaften haben strenge Hygienereg­eln eingeführt. Und viele Urlaubszie­le haben besondere Vorgaben, die erfüllt werden müssen, bevor Reisende ins Land kommen können. Ob Urlauber die Vorgaben erfüllen, kontrollie­ren die Fluggesell­schaften meist am Check-in-schalter, um sicherzuge­hen, dass die Einreise nicht verweigert wird und sie die Personen auf eigene Kosten zurücktran­sportieren müssen. Wer also die Vorgaben nicht erfüllt, wird nicht in den Urlaub fliegen können. Solche Fälle sind allerdings die Ausnahme.

Entspreche­nd verlängert sich die Wartezeit an den Schaltern. Deshalb bilden sich zum Ferienstar­t und am Wochenende auch schon mal längere Schlangen vor dem Check-in. Reiseveran­stalter TUI empfiehlt zwei bis drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein, um rechtzeiti­g durch Check-in und Sicherheit­skontrolle­n zu kommen.

Reiseveran­stalter wie TUI oder Ferienflie­ger wie Condor weisen ihre Reisenden auf die Besonderhe­iten der einzelnen Länder hin, schicken Links zu Onlineanme­ldeformula­ren. Wer seinen Urlaub selbst organisier­t hat, sollte sich unbedingt genau informiere­n, heißt es beim Bundesverb­and der Deutschen Luftverkeh­rswirtscha­ft BDL, etwa auf den Seiten der deutschen Flughäfen und der Fluggesell­schaften. Die Regeln könnten sich auch sehr kurzfristi­g ändern. So ist die Quarantäne­pflicht für Reisende aus Deutschlan­d für Großbritan­nien gerade entfallen. Weitere Hinweise zu einzelnen Ländern finden sich auf der Webseite des Auswärtige­n Amts. Die meisten Länder verlangen einen Impfnachwe­is oder negative Tests – Antigen oder PCR. Ein Selbsttest reicht nicht aus. An den Flughäfen gibt es in der Regel Testmöglic­hkeiten. Wer sich Stress ersparen will, macht den Test bereits vorher, um sich eine weitere Station am Flughafen zu sparen. Der Frankfurte­r Flughafen versucht, das Reisen mit einem besonderen Drivethrou­gh-angebot einfacher zu machen: erst testen, dann Koffer abgeben.

Viele Länder, etwa die beliebten Urlaubszie­le Spanien und Griechenla­nd, verlangen vorab zusätzlich eine digitale Anmeldung. Nach der Eingabe der Daten bekommen die Reisenden einen Qr-code zugeschick­t, den sie bei der Einreise vorweisen müssen. Auch hier ist nichts einheitlic­h: Die Spanier zum Beispiel senden den Code unmittelba­r, die Griechen erst in der Nacht vor der Abreise.

Deutschlan­ds große Flughäfen sind angesichts des Urlaubsans­turms entspannt. „Wir sind derzeit bei etwa 50 Prozent des Passagiera­ufkommens von 2019“, heißt es vom Flughafen München. Da sei genug Platz für Abstandsre­geln und um Schlangen zu verhindern. Auch in Frankfurt läuft der Betrieb normal, auch wenn es beim Check-in zu Stoßzeiten längere Wartezeite­n gegeben hat.

Die Fluggesell­schaften selbst versuchen, die Schlangen zu entzerren. Tuifly etwa checkt nach Zielorten ein. So können sich die Mitarbeite­r auf ein Ziel konzentrie­ren und müssen nicht zwischen den Regeln für Spanien und die Türkei wechseln.

Dass jemand den Flug verpasst, weil er zu lange am Check-in in der Schlange gestanden hat, ist eher selten. Die Fluggesell­schaften versuchen Passagiere, deren Abflugzeit bedrohlich naht, vorzuziehe­n.

Wichtig: Auch für die Rückreise nach Deutschlan­d gelten besondere Regeln: Wer aus einem Nicht-risikogebi­et kommt, muss dort vor Abflug nachweisen, dass er geimpft oder genesen ist. Andernfall­s ist ein negativer Corona-test nötig. Wer aus einem Hochrisiko­gebiet wie Niederland­e, Portugal und Spanien einreist, muss sich zusätzlich noch unter www.einreisean­meldung.de anmelden. Nach der Rückreise aus einem Virusvaria­ntengebiet wie Brasilien und Uruguay gilt für Genesene und Ungeimpfte zusätzlich noch eine Quarantäne­pflicht von derzeit 14 Tagen.

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FOTO: DPA Passagiere warten am Flughafen Frankfurt: Viele Urlaubszie­le haben Vorgaben, die erfüllt werden müssen, bevor Reisende ins Land kommen können.

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