Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gut sozialisie­rte Begleiter im Alltag

Thementag über Hunde im Federseemu­seum: Das können und brauchen die Tiere

- Von Laura Grimm

(sz) - Seit der Altsteinze­it wird der Mensch von Hunden begleitet, vor allem in der darauffolg­enden Jungsteinz­eit auch vermehrt in den Siedlungen. Auch am Federsee wurden Knochen des sogenannte­n Torfspitz gefunden. Und um Vergangenh­eit und Gegenwart miteinande­r zu verknüpfen, wurde der vergangene Sonntag den Hunden gewidmet. Auf dem Gelände des Federseemu­seums waren viele der Tiere unterwegs – zwar kein Torfspitz, aber Doggen, Lapphunde, Cocker Spaniel und Akitas.

Nachdem der Vormittag im Freigeländ­e des Federseemu­seums aufgrund der Witterung etwas verhalten begonnen hatte, startete der Nachmittag mit einer Rassepräse­ntation durch Severine Horlacher. Besucher konnten ihren Hund vorab anmelden, sodass dessen Rasse dann vorgestell­t wurden. Momentan gibt es 354 anerkannte Hunderasse­n, die von der Fédération Cynologiqu­e Internatio­nale (FCI) verwaltet werden.

Die Hunde müssen gewisse Rassenstan­dards erfüllen, beispielsw­eise Größe und Statur, aber auch Gesichtsfo­rm, Merkmale der Rute und gewisse Charakterz­üge und biologisch­e Eigenschaf­ten. Diese Standards sind darauf ausgericht­et, dass der Hund zur Erfüllung seines Zwecks geeignet ist. Ein Husky muss zum Beispiel gut mit Kälte umgehen können und kräftig gebaut sein. Ein Border Collie sollte neben seinem freundlich­en Charakter als Familienhu­nd auch einen Hütetrieb haben, um seinem eigentlich­en Zweck als Hütehund gerecht werden zu können.

Zwar waren im Museum beim Hundetag weder Huskys noch Border Collies, aber dafür viele andere Rassen. Diese wurden dann im Bezug auf Körperbau und Charakter sowie dem ursprüngli­chen Einsatzgeb­iet im Vergleich zum heutigen Zweck vorgestell­t. Viele Hunderasse­n waren früher auch auf eine bestimmte Art des Jagens trainiert und gezüchtet, werden heute aber meist als Familienhu­nd gehalten. Deshalb wurde auch die Züchtung angepasst und es werden andere Eigenschaf­ten in den Vordergrun­d gestellt. Hunde sollen in den meisten Fällen nicht mehr jagen, sondern sanftmütig, gut sozialisie­rt, ausgeglich­en und geduldig sein. Damit eignen sich die Tiere gut als Familienhu­nd oder sogar als Schulbegle­ithund. Dafür brauchen die Hunde natürlich eine besondere Ausbildung und auch einen noch ruhigeren Charakter, da sie gut mir Stress, Lärm und vielen aufgeregte­n

Kindern zurechtkom­men müssen. Solche Vierbeiner werden oft in Schulen für Behinderte in Zusammenar­beit mit der Schulsozia­larbeit eingesetzt, sind mittlerwei­le aber auch immer öfter an Regelschul­en zu finden.

Der zweite Programmpu­nkt war eine Fragerunde zum Thema Erste Hilfe bei Hunden und Severine Horlacher erklärte, was bei Notfällen wie Hitzschlag, Schock und anderen akuten Beschwerde­n zu tun ist. Zum Tierarzt sollte man natürlich trotzdem immer gehen. Es gab auch Tipps für Hundeanfän­ger: was als Leckerli geeignet ist und was nicht. Trauben, Tomate und Schokolade sind absolut ungeeignet und sogar gefährlich, ein kleines Stückchen Käse allerdings ein super Leckerbiss­en.

Den Hunde-aktionstag gebe es schon lange, aber seit mindestens fünf Jahren finde er jährlich statt, berichtete Lilian Gläsle, die als Archäologi­n im Museum arbeitet. Normalerwe­ise sei dieser besondere Thementag auch einer der besucherst­ärksten Aktionstag­e im Federseemu­seum. Dieses Jahr fiel er aufgrund der Corona-pandemie, aber auch wegen des regnerisch­en Wetters, etwas kleiner aus als sonst.

 ?? FOTO: L. GRIMM ?? Severine Horlacher moderiert die Rassenpräs­entation im Steinzeitd­orf des Federseemu­seums in Bad Buchau.
FOTO: L. GRIMM Severine Horlacher moderiert die Rassenpräs­entation im Steinzeitd­orf des Federseemu­seums in Bad Buchau.
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FOTO: DONAU-BUSSEN-SCHULE Abschied vom Alltag in der Donau-bussen-schule: die Lehrerinne­n Bettina Fibich und Leonie Locher sowie Schulsekre­tärin Brigitte Winkler.
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FOTO: L. GRIMM Gern gesehene Gäste auf vier Beinen: Unterschie­dliche Hunderasse­n waren im Federmuseu­m zu sehen.

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