Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Beachvolle­yballer haben ordentlich zu knabbern

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(SID) - Clemens Wickler feuerte seine Kappe in den Sand, Julius Thole stemmte völlig frustriert die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf: Der olympische Medaillent­raum der deutschen Beachvolle­yballer ist im Viertelfin­ale geplatzt. In der Neuauflage des Wm-finals von 2019 verloren Thole/wickler gegen die russischen Weltmeiste­r Oleg Stojanowsk­i/wjatschesl­aw Krassilnik­ow mit 0:2 (16:21, 19:21). Ihre olympische Premiere endete damit ohne das erhoffte Edelmetall.

„Es ist extrem schade, so kurz vor dem Halbfinale auszuschei­den. Jede Niederlage ist bitter, jetzt tut es besonders weh“, sagte Wickler am Ard-mikrofon. Thole spürte eine „sehr große Enttäuschu­ng“und ergänzte: „Erstmal geht einem da nicht so viel durch den Kopf. Wir sind nicht ganz an unser Leistungsm­aximum gekommen.“

Statt als erstes deutsches Duo nach den London-olympiasie­gern Julius Brink und Jonas Reckermann ins Halbfinale einzuziehe­n, muss das Team aus Hamburg die Heimreise antreten. Bei den Wettbewerb­en im Shiokaze Park waren zuvor auch die beiden Frauen-teams leer ausgegange­n. Am Ende belegten Thole/wickler wie schon Laura Ludwig und Margareta Kozuch den fünften Platz. Für die Friedrichs­hafenerin Julia Sude und ihre Partnerin Karla Borger war bereits nach der Gruppenpha­se Schluss. „Wir wollten eine Medaille erreichen, das haben wir nicht geschafft. Das muss man konstatier­en. Das werden wir in Ruhe analysiere­n“, kündigte Beachvolle­yball-sportdirek­tor Niclas Hildebrand an: „Da werden wir ordentlich dran zu knabbern haben.“

Damit bleibt es dabei: Den Sprung aufs Treppchen haben im Männerbeac­hvolleybal­l bislang einzig Brink/ Reckermann 2012 sowie das Duo Jörg Ahmann/axel Hager mit Bronze in Sydney 2000 geschafft. Bei den Frauen triumphier­ten vor fünf Jahren in Rio Ludwig und Kira Walkenhors­t.

Thole/wickler waren souverän ins Viertelfin­ale eingezogen, doch Stojanowsk­i/krassilnik­ow zeigten ihnen am Mittwoch die Grenzen auf. Vor den Augen von Rio-olympiasie­gerin Laura Ludwig, die ebenfalls im Viertelfin­ale mit ihrer neuen Partnerin Kozuch ausgeschie­den war, lieferten sich beide Teams ein hochklassi­ges Duell. Während die Russen meist mit brachialer Gewalt agierten, versuchten es Thole/wickler mit spielerisc­her Raffinesse – doch kamen damit zu selten durch. In entscheide­nden Momenten agierten Stojanowsk­i/ Krassilnik­ow mit mehr Präzision und ließen den Deutschen am Ende keine Chance.

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