Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mehr Geld für die Wasserballer!
Während Olympischer Spiele steht ja immer auch die Frage im Raum, warum die einen Sportarten mehr wert sind als die anderen. Während die Synchronschwimmer alle Mühe haben, auch nur jemanden als Sponsor zu finden, der wenigstens die Badehose finanziert, werden Tennisspieler mit Geld dermaßen zugeschüttet, dass sie zu Lebzeiten mit dem Zählen nicht fertig werden. Spiel, Satz und Sieg für den weißen Sport also, während die Synchronschwimmer baden gehen – finanziell betrachtet aber ewiglich Trockenschwimmer bleiben.
Nicht zu unterschätzen bei der Betrachtung, welche öffentlich vorgeführten Leibesertüchtigungen gut bezahlt sind und welche nicht, kann auch die Optik sein. Während ein Golfer im doppelt gebügelten Zwirn weithin auf dem grünen Spielfeld leuchtet und mit aller Eleganz den Schläger schwingt, wirken Wasserballspieler mit ihren auffälligen Bademützen bisweilen ein wenig tollpatschig. Denn wann immer ihnen ein Spielzug danebengeht, spritzt es.
Majestätisch muten Dressurreiterinnen an, die besonders viele Punkte dafür bekommen, dass ihr Pferd unnatürliche bis verhaltensauffällige Bewegungsabläufe präsentiert. Wie rustikal dagegen die Auftritte der Gewichtheber wirken, der Stoßseufzer beim Heben der Gewichte die Luft in den Olympiahallen nur so erzittern lässt! Schön wäre es, wenn jeder Sportler für seine Sportart genau gleich viel Geld bekommen würde. Schließlich gibt sich jeder auf seine Weise so viel Mühe, wie er nur kann. Dann wären alle Badehosenprobleme für immer gelöst! Und jetzt zum Wetter. (nyf)