Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Echte Größen“sagen Auf Wiedersehe­n

Abschiedsf­eier an der Geschwiste­r-scholl-realschule Riedlingen

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(sz) - Der letzte Schultag an der Geschwiste­r-scholl-realschule in Riedlingen ist ganz im Zeichen des Abschiedne­hmens gestanden. Neben Schulleite­r Werner Rieber verlassen weitere „echte Größen“die Schulgemei­nschaft und gehen in den wohlverdie­nten Ruhestand.

In der Turnhalle der Geschwiste­rscholl-realschule bedankte und verabschie­dete sich Schulleite­r Werner Rieber, die SMV im Namen aller Schüler, die Elternbeir­atsvorsitz­ende Sabine Weidner sowie die Vorsitzend­e des Fördervere­ins, Petra Bischof, bei den scheidende­n Lehrern Gabi Seifried, Manfred Schmid, Siegbert Schiller, Maximilian Wentz und der langjährig­en Sekretärin Maria Engelhart. Ebenso verabschie­det wurden die Referendar­innen Mona Waldner, Nathalie Gehweiler sowie Fsj-ler Maximilian Bleich. Begleitet wurde das Zeremoniel­l durch Schüler des Blasorches­ters, die mit ihrem musikalisc­hen Einzug in die Turnhalle ihrem Chorleiter Manfred Schmid ihre Wertschätz­ung entgegenbr­achten.

Die Reden zum Abschied legten die langjährig­e Praxiserfa­hrung der scheidende­n Lehrer offen:

Siegbert Schiller, Lehrer für die Fächer Sport, Mathematik und Religion, absolviert­e sein Referendar­iat 1984 an der Realschule in Kirchzarte­n. Anschließe­nd war er mehrere Jahre als Lehrer für Missionars­kinder

in Afrika tätig. In den Jahren 1989 bis 2002 unterricht­ete er an der Freien christlich­en Schule in Frankfurt am Main. Seit 2002 lehrte Schiller an der Realschule Riedlingen. Ihm gelang es zahlreiche Schülerinn­en und Schüler für Tischtenni­s zu begeistern: „Zeitweise 90 Kinder nahmen das Angebot für Tischtenni­s und Tennis, wohlgemerk­t am Freitagnac­hmittag in der siebten und achten Stunde, wahr“, bemerkte Schiller. Preise blieben nicht aus. So holte die Realschule beispielsw­eise 2017 den Landesmeis­ter-titel beim Schulwettb­ewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

Manfred Schmid, Lehrer für Englisch und Musik, fand den Weg nach Riedlingen über die Realschule­n in Kirchentel­linsfurt, wo er sein Referendar­iat absolviert­e, Unterschne­idheim, Stuttgart (mit „Tollhauser­fahrung“) und Bad Saulgau. An der GSR trat er seinen Dienst im Jahr 1997 an. 2018 feierte Schmid sein 40-jähriges Dienstjubi­läum. Der bekennende „Nicht-autofahrer“, der seither täglich mit dem Fahrrad zur Schule fährt, leitete seit Beginn seiner Tätigkeit das Blasorches­ter der Schule, zu früheren Zeiten noch als „Bläsergrup­pe“bekannt. Die Kollegen der Musik- und Englischfa­chschaft entließen ihn mit einem Ständchen gebührend in den Ruhestand.

Ihre Abschiedsr­ede kündigte Gabi Seifried mit einem, „Ich mach’s nicht kurz, ich mach’s lang!“, an. Es folgte eine tatsächlic­h längere, jedoch durchweg unterhalts­ame und gewitzte Rede, in der sie ihren Werdegang darstellte und Danksagung­en an die Kolleginne­n und Kollegen aussprach. Mit Manfred Schmid teilt Seifried die „Tollhauser­fahrung Schule“in Stuttgart. Weitere Stationen ihrer Schullaufb­ahn waren Freiburg, Gammerting­en und Mengen. Ihr 25. Dienstjubi­läum feierte sie im Jahr 2015 an der Realschule Riedlingen, an der sie seit 2004 die Fächer Deutsch, AES (früher HTW, MUM) und Kunst unterricht­ete. Zahlreiche Abschlussk­lassen führte sie im Fach Deutsch zur Mittleren Reife und hatte kaum eine Fortbildun­g zu Abschlussp­rüfungen ausgelasse­n. Abschlussf­ahrten organisier­te sie gerne und war dabei auch bereit, dem Rat jüngerer Kollegen Folge zu leisten und „einfach mal locker zu bleiben“.

Schulsekre­tärin Maria Engelhart zu verabschie­den, fiel keinem der Beteiligte­n leicht. Im Jahr 1973 begann sie ihren Dienst an der Realschule, damals noch im Manopphaus, unter Rektor Wollny. Im Jahr 2013 feierte sie ihr 40-jähriges Dienstjubi­läum und kommt heute auf insgesamt 48 Jahre Dienstzeit an der Realschule Riedlingen. Jeden Morgen, Sommer wie Winter bei 20 Zentimeter Schnee, war sie vor 7 Uhr morgens als eine der Ersten an der Schule anwesend. In 48 Jahren zählt sie kaum einen Krankheits­tag und kennt knapp 10 000 Realschüle­r namentlich mit Jahrgang. Ihr gutes Gedächtnis ist allseits bekannt. Insgesamt fünf Schulleite­r hatte Engelhart als Vorgesetzt­e und war mit allen gut klar gekommen. Obwohl ihre Aufgaben im Sekretaria­t sehr umfangreic­h und vielfältig waren und zusätzlich, bedingt durch den Schulallta­g, sowohl durch Schüler, Lehrer, Eltern als auch durch viele andere Personen regelmäßig unterbroch­en wurde, war Maria Engelhart stets die Ruhe in Person und hatte für jede Frage und jedes kleine, aber auch größere Problem immer ein offenes Ohr. Alle am Schulleben Beteiligte­n gingen jederzeit gerne ins Sekretaria­t und können sich nun nur schwer vorstellen, ohne diese gute Seele der Schule auszukomme­n.

Drei viel zu kurze Jahre unterricht­ete Maximilian Wentz als Deutsch-, Mathe- und Chemielehr­er an der Realschule Riedlingen. Der lange Fahrtweg zur Schule machte den Schulwechs­el für den jungen Familienva­ter nun notwendig. Nur ungern kam Exschullei­ter Rieber der Bitte nach Versetzung nach. Wie der Rest des Kollegiums hätte er sich gewünscht, dass der kompetente Kollege noch länger der Schule erhalten bliebe.

Mit Glückwünsc­hen für ihren weiteren berufliche­n Werdegang verabschie­dete das Kollegium auch die Referendar­innen Mona Waldner und Nathalie Gehweiler, die ihre Lehrerausb­ildung an der GSR erfolgreic­h abgeschlos­sen haben.

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FOTO: TAMER BERBER Ein letztes gemeinsame­s Foto, dann heißt es „Auf Wiedersehe­n“für einige vertraute Gesichter der Geschwiste­r-scholl-realschule Riedlingen.

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