Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In Sachen Klimaschutz sofort aktiv werden
Rund 30 Menschen kommen zur Kundgebung der Linken auf den Biberacher Marktplatz
- Unter dem Titel „Klimagerechtigkeit geht nur sozial“hat die Partei „Die Linke“am Freitagabend zur Kundgebung auf den Biberacher Marktplatz eingeladen. Zu Gast war Bernd Riexinger, Bundestagsabgeordneter und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl in Baden-württemberg. Rainer Schaaf, Kandidat für den Wahlkreis Biberach, hatte zur Veranstaltung eingeladen und machte in seiner Rede deutlich, wie wichtig ein entschlossener Klimaschutz sei, „wenn wir auch in Zukunft auf diesem Planeten einigermaßen unbeschadet leben wollen“. Rund 30 Menschen kamen zur Kundegebung, darunter auch Mitglieder der Bürgerinitiative „Schutzgemeinschaft Herrschaftsholz“, die mit Plakaten auf sich aufmerksam machten.
Die schweren Unwetter und Starkregenereignisse in den vergangenen Wochen hätten nur allzu deutlich gezeigt, dass dies nur der Anfang gewesen sei: „Es ist eine Zeit, die uns vor große Herausforderungen stellt und uns einen Vorgeschmack auf das liefert, was uns in den kommenden Jahrzehnten mit den Folgen des Klimawandels noch erwartet“, sagte Rainer Schaaf. „Die Herausforderungen des Klimawandels, deren soziale Folgen und deren Kosten sind momentan nicht abzusehen.“Deshalb müsse man jetzt sofort aktiv werden.
Rainer Schaaf steht für eine lösungsorientierte Realpolitik und sein Schwerpunktthema im Bundestag wird der Klima- und Umweltschutz sein. Dazu gehört ein entschlossener Klimaschutz, „durch neue Technologien, durch Umorganisation von Wirtschaftsbranchen, Verkehr und Wohnungsbau, aber eben auch durch Verzicht“. Der Verzicht müsse bei einem selbst beginnen. Vor allem sprach er über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Neben seiner Tätigkeit im Kreisverband der Linken ist der 58-Jährige auch Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft
Herrschaftsholz“, die sich gegen die Abholzung der Waldfläche zum Zweck des Kiesabbaus einsetzt. Auch deshalb sind einige Befürworter gekommen und hielten Plakate hoch, auf denen unter anderem zu lesen war: „Wald roden ist kein Hochwasserschutz.“Auch Josef Weber (Grüne) unterstützte die Kundegebung: „Ich bin aus Solidarität hier und will auf dieses Thema aufmerksam machen.“Es gehe um den Schutz von Flora und Fauna. „In dieser Zeit des Klimawandels können wir nicht weitermachen wie bisher“, sagte er. „Es muss eine Mobilitätswende her. Wir können nicht Straßen bauen und dann aufs Auto verzichten wollen.“
Auch Bernd Riexinger forderte in seiner Rede auf, nicht nur über den Klimaschutz zu sprechen, sondern aktiv etwas zu tun. „Wir haben bei den Hochwassern gesehen, dass man nichts mehr tun kann, wenn man mittendrin steht.“Jetzt müssten die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden. „Baden-württemberg ist beim Klimaschutz im unteren Mittelfeld, auf den öffentlichen Dächern sind kaum Solaranlagen zu finden, wir müssen regenerative Energien ausbauen und den Verkehr auf die Schiene bringen.“Die Linken würden für all diese Themen stehen und den Klima- und Umweltschutz bundesweit vorantreiben wollen.