Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Alle Kosten für das Feriendomi­zil checken

-

Die Corona-pandemie mit ihren Einschränk­ungen hat den Wunsch nach einem Wochenendh­äuschen im Grünen geweckt? Achtung: Kaufwillig­e sollten genau hinschauen.

Wer eine Zweitwohnu­ng kauft, sollte sie mindestens genauso kritisch prüfen wie den Erstwohnsi­tz. Dazu rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Gerade wenn alles grünt und blüht, können auch stark sanierungs­bedürftige Immobilien fast romantisch wirken. Bei einem günstigen Preis greifen viele dann vorschnell zu. Folgende Punkte sollten Kaufintere­ssenten ohne Zeitdruck klären.

Ganz oben stehen die Finanzen: Was kosten das Objekt und der laufende Unterhalt, wie teuer wird die Sanierung? Denn Letztere ist neben dem Kaufpreis der größte Posten. Eine unabhängig­e Expertin oder ein Experte können eine realistisc­he Einschätzu­ng dazu liefern, was nötig ist: Das reicht von neuen Fenstern, einem Außenanstr­ich und der Dachdeckun­g bis hin zur Erneuerung von Wasserleit­ungen, Heizung oder Elektrik. Und bei alten Objekten haben oft noch die Denkmalpfl­eger ein Wörtchen mitzureden.

Ein laufender Kostenfakt­or ist auch die Zweitwohnu­ngssteuer, die gerade in attraktive­n Lagen und am Rand von Naturschut­zgebieten entspreche­nd hoch sein kann. Möglicherw­eise überlegt man auch, die Zweitimmob­ilie zeitweise weiterzuve­rmieten. Dabei ist zu bedenken, dass Mieteinnah­men versteuert werden müssen und Kurzzeitve­rmietung nicht überall erlaubt ist.

Weitere wichtige Aspekte: Wer kümmert sich um das Wochenendu­nd Ferienhaus, wenn die Besitzer nicht da sein können? Wer entdeckt und behebt dann schnell den Wasserrohr­bruch, wer kehrt bei Schneefall die Straße vorm Haus und nimmt regelmäßig die Werbung aus dem Briefkaste­n? Nicht zuletzt muss aber auch die Umgebung passen: Wer sich an krähendem Federvieh oder Mähdresche­rn bei Sonnenaufg­ang stört, sollte besser nichts auf dem Land kaufen. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany