Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Einbußen beim Tourismus im vergangenen Halbjahr
In klassischen Urlaubsregionen steigt die Nachfrage – Städte leiden weiterhin unter abgesagten Veranstaltungen
(dpa) - Wegen der Corona-beschränkungen ist der Tourismus in Baden-württemberg im vergangenen Halbjahr erneut eingebrochen. In Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften kamen von Januar bis Ende Juni 2,6 Millionen Gäste an, das war im Vorjahresvergleich ein dramatisches Minus von 47,4 Prozent. Wie das Statistische Landesamt in Stuttgart berichtete, sank auch die Zahl der Übernachtungen erheblich, nämlich um 29,2 Prozent auf 9,4 Millionen.
Es zeichnete sich jüngst allerdings eine Erholung ab, die sich in der laufenden Hochsaison weiter fortsetzen dürfte. In klassischen Urlaubsregionen steige die Nachfrage, resümierte Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp (CDU). Städte im Land litten jedoch, da Geschäftsreisen und Veranstaltungen ausblieben. Es werde noch eine Weile dauern, bis die Branche ans Vorkrisenniveau anknüpfen könne.
Die Ferienregion Schwarzwald zeigte sich unterdessen für das laufende Gesamtjahr vorsichtig optimistisch. „Ich hoffe, dass wir bei den Übernachtungen das Ergebnis des letzten Jahres etwas überschreiten können“, sagte der Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus Gmbh, Hansjörg Mair in Freiburg. Die Region verbuchte im ersten Halbjahr den Statistikern zufolge Rückgänge bei den Übernachtungen von knapp 24 Prozent bis annähernd 31 Prozent. Aber: „Mehr Menschen verbringen ihren Haupturlaub im Schwarzwald. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer geht nach oben“, bilanzierte Mair. „Das sind sehr positive Tendenzen.“Aufholbedarf gebe es noch bei den Gästen aus dem Ausland, beispielsweise aus Italien, Spanien oder außereuropäischen Ländern.
„Wir hoffen auf einen guten September und einen guten Oktober“, sagte Mair. „Wenn wir gutes Wetter haben, dann kann man sicher einiges an Ausfällen gutmachen.“Der Schwarzwald sei nicht ausgebucht, aber: „Man wird vielleicht nicht immer etwas finden zu dem Zeitpunkt, für den man etwas sucht.“