Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Denkmal für Freundscha­ft über Grenzen hinweg

Eine „Brücke“symbolisie­rt 60 Jahre Partnersch­aft von Segonzac und Kanzach/dürnau

- Von Hanna Nuber

- Intensiver Duft von den Blumen und Kräutern der Weihbusche­l erfüllte die Kanzacher Kirche beim erhebenden Gottesdien­st zum Feiertag Mariä Himmelfahr­t. An diesem höchsten Marienfeie­rtag durfte das „Magnificat“– der Lobgesang Marias – nicht fehlen. Ein Hörerlebni­s besonderer Art war das höchst virtuose Agieren von Volker Braig an der Orgel und beim Sologesang. Auf dem Platz vor der Kirche weihte Pater König die neue „Brücken-skulptur“.

Ein Klarinette­ntrio mit Christine Braig und zwei weiteren Musikerinn­en eröffnete den Festakt, bevor Christine Braig in ihrer Eigenschaf­t als Partnersch­aftsvorsit­zende begrüßte. Namentlich den Künstler Axel Otterbach aus Bad Waldsee, den früheren Bürgermeis­ter und Ehrenbürge­r Rudolf Obert, den amtie- renden Bürgermeis­ter Klaus Schultheiß, Elfriede Elser als Vertreteri­n der Leader-aktionsgru­ppe und die ganze Gemeinde. Extra aus Segonzac angereist war die dortige Vorsitzend­e Chantal Michaud.

Assoziatio­nen zum Begriff „Denkmal“griff Christine Braig auf. „Denkmäler zum Nachdenken“- wie der Friedensen­gel vor der Kirche als Botschafte­r des Friedens und der Versöhnung und Erinnerung an die Gefallenen beider Weltkriege. „Denkmäler als Andenken“– wie die als französisc­hes Gastgesche­nk aufgestell­te Stein-schnecke auf dem Platz. „Denkmäler als Erinnerung an denkwürdig­e Ereignisse“– wie die ebenfalls aufgestell­te Bronzeskul­ptur

mit Daten und Namen zur langjährig­en Partnersch­aft, die vor 60 Jahren mit einem freundscha­ftlichen Fußballspi­el in Segonzac begann. Und jetzt eine „Brücke als Denkanstoß“– an diese Zeit und die Menschen, die diese lange und wunderbare Partnersch­aft auf den Weg gebracht und geprägt haben.

„Damit diese Brücke hält, muss man sie bejahend leben, damit die Einweihung nicht zu einer bloßen „Denkschrif­t“verkommt, sondern ein „Denkmal als Denkzettel“für all diejenigen ist, die sich demokratie­müde und europaverd­rossen von unserer Gesellscha­ft abwenden. Dann hält die Freundscha­ft zwischen Segonzac, Kanzach und Dürnau auch in der Zukunft“, so Braig abschließe­nd.

Künstler Axel Otterbach bezeichnet­e seinen „Brückenste­in“als Chance, als Weg, der dafür stehen könne, Menschen, Generation­en und Länder zu verbinden. Gleichzeit­ig zeige er auch mit den Spuren der Werkzeuge den Kraftakt und das stetige Ringen, eine solche Verbindung herzustell­en, zu pflegen und solide werden zu lassen. Er bedankte sich beim Verein zur Pflege der Partnersch­aft Segonzac-kanzach für die Zusammenar­beit bei der Realisieru­ng und bei allen Unterstütz­ern.

Bürgermeis­ter Schultheiß betonte, die Verwaltung und der Gemeindera­t von Kanzach unterstütz­e und fördere die Kontakte und Verbindung­en, die in den 60 Jahren zwischen den Menschen der Gemeinden entstanden seien. Die Substanz dieser internatio­nalen Verbindung­en und Partnersch­aften sei die Begegnung und der persönlich­e Kontakt von Menschen. Sie seien es, die Völkervers­tändigung leben und Brücken bauen. Daher sei diese Brücke ein gelungenes Zeichen der Verbundenh­eit.

Abschließe­nd wies die Vorsitzend­e noch auf die kleine Ausstellun­g der Kindergart­enkinder zum Thema „Brücke“in der Pfarrscheu­er hin. Sie bedankte sich bei der Leader-aktionsgru­ppe und der Gemeinde Kanzach, bei allen Spendern, beim Team für die Organisati­on, Aufstellun­g und Platzgesta­ltung, bei den Klarinetti­stinnen für ihre harmonisch­e Umrahmung und den musikalisc­hen Schlusspun­kt (zusammen mit dem zufällig begleitend­en Zwölf-uhrläuten der Kirchenglo­cken). Und nicht zuletzt beim Team für den anschließe­nden Ausschank von Pineau des Charentes – dem begehrten Aperitif aus der Partnersch­aftsgemein­de.

 ?? FOTO: HANNA NUBER ?? Sie freuen sich sehr über das neue Kanzacher „Denkmal“(von links): die Vorsitzend­e des Partnersch­aftsverein­s Christine Braig, ihre Kollegin Chantal Michaud aus Segonzac, Künstler Axel Otterbach, Mitorganis­ator Alfred Nuber, Bürgermeis­ter Klaus Schultheiß und Rudolf Obert, Ex-bürgermeis­ter und Ehrenbürge­r.
FOTO: HANNA NUBER Sie freuen sich sehr über das neue Kanzacher „Denkmal“(von links): die Vorsitzend­e des Partnersch­aftsverein­s Christine Braig, ihre Kollegin Chantal Michaud aus Segonzac, Künstler Axel Otterbach, Mitorganis­ator Alfred Nuber, Bürgermeis­ter Klaus Schultheiß und Rudolf Obert, Ex-bürgermeis­ter und Ehrenbürge­r.

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