Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Martin Vöhringer ist neuer Obermeister
Joachim Dünkel übergibt den Staffelstab und wird Ehrenobermeister
(sz) - Stabwechsel bei der Kraftfahrzeug-innung: Martin Vöhringer vom Autohaus Moll in Biberach ist neuer Obermeister. Die Mitglieder votierten bei ihrer Jahreshauptversammlung in der Kreishandwerkerschaft in Biberach einstimmig für den 33-jährigen Betriebswirt. Unter stehendem Applaus wurde sein langjähriger Amtsvorgänger Joachim Dünkel zum Ehrenobermeister ernannt.
„Trotz aller Widrigkeiten sind für die meisten unserer Innungsbetriebe die letzten fünfzehn Monate halbwegs ordentlich gelaufen“, fasste Dünkel seinen Jahresbericht zusammen. Er führte das einerseits auf die prosperierende Region, vor allem aber auf die hohe Kundenloyalität zu den meist familiengeführten Innungsbetrieben zurück. Vorsichtig optimistisch stimme auch die Nachwuchssituation: Der Kfz-mechatroniker ist nach wie vor unangefochten der beliebteste Ausbildungsberuf im Handwerk.
„Gemeinsam haben wir viel erreicht“, zog Dünkel ein zufriedenes Fazit mit Blick auf seine langjährige Amtszeit und dankte allen Mitstreiterinnen und -streitern herzlich. „Ehrenamt ist eine große Bereicherung“, betonte er weiter. „Neben schwierigen Phasen gibt es viele Dinge, die das Amt bunt und schön machen.“Dazu gehörten die Begegnungen mit interessanten und tollen Menschen, mit denen er vieles bewegen konnte, den Wissensvorsprung durch aktuelle Informationen, ein ständig wachsendes Netzwerk oder die Highlights in zahlreichen Veranstaltungen.
Dünkels Nachfolger Vöhringer gehörte bereits dem Vorstand an. Als erste Amtshandlung leitete er die Ernennung von Dünkel zum Ehrenobermeister und dankte ihm herzlich für sein großes Engagement. „Joachim Dünkel hat es verstanden, die Innung interessant und lebendig zu halten“, schloss sich anerkennend Fabian Bacher, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, an. Gestiegene Mitgliederzahlen und finanziell geordnete Verhältnisse seien eine solide Basis für den neuen Vorstand.
Michael Ziegler, Präsident des Kfz-landesverbands Baden-württemberg, und Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß wünschten dem jungen Obermeister viel Erfolg für seine Aufgabe. Diese sei herausfordernd, schließlich stehe die Branche vor einer tiefgreifenden Transformation.
Den neuen Ehrenobermeister würdigte Ziegler als „geschickt im
Umgang mit Menschen, stets höflich, hilfsbereit und zuvorkommend – Sie sind ein Sympathieträger ersten Ranges“. Und: „Ihre menschliche Art hat dazu ebenso beigetragen wie Ihre Bescheidenheit. In Kombination mit Ihrem gewandten Auftreten sind diese Ihre Aushängeschilder.“Dünkel sei zudem einer, der Überzeugungskraft besitze, der Optimismus vermittle, der zupacke und nicht nur rede, lobte der Präsident.
Dünkel gehörte seit 1995 dem Innungsvorstand an, war seit 2001 Obermeister und arbeitete im Landesverband in der Tarifkommission, im sozialpolitischen Ausschuss und von 2011 bis 2021 im Vorstand mit.
Sein Blick galt aber nicht nur dem eigenen Gewerk: Seit 2006 war er 15 Jahre stellvertretender Kreishandwerksmeister und vertrat das Handwerk der Region für ein Jahrzehnt in der Vollversammlung der Handwerkskammer Ulm.
Gerade im Bereich Tarifpolitik habe sich Dünkel große Verdienste erworben. Über die Jahre hat er an etlichen Tarifabschlüssen in Badenwürttemberg mitgewirkt und dabei oftmals „in nächtlichen Verhandlungsmarathons die Kohlen für unsere Betriebe mit aus dem Feuer geholt“, so Ziegler. Dafür verlieh er dem neuen Ehrenobermeister die höchste Verbandsauszeichnung: die goldene Ehrennadel mit Urkunde.