Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wohnungslosenhilfe hofft auf Neubau
Verein betreut rund 800 Menschen pro Jahr – Sozialer Wohnungsbau ist wichtiges Thema
- Der Biberacher Verein Wohnungslosenhilfe hat sich in seinen neuen Räumen gut eingelebt. Seit Mitte April befindet sich die Beratungsstelle in der Ehinger Straße 4. Die ehemaligen Räume in der Kolpingstraße sind zu klein geworden und auch die Sanitäranlagen und Leitungen weisen große Mängel auf, weshalb der Umzug dringend notwendig war. Ursprünglich sollte das Gebäude saniert werden, doch möglicherweise bekommt die Wohnungslosenhilfe auch einen Neubau. „Die Sanierung ist vom Tisch“, sagt Pfarrer Peter Schmogro, Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender der Wohnungslosenhilfe. „Wir suchen jetzt nach einer anderen Lösung, es soll eher ein Neubau werden. Infrage kommt ein privater Investor.“
Darauf hofft auch Geschäftsführerin Ulrike Wachter: „Wir hoffen schon, dass wir wieder an die Kolpingstraße zurückkönnen. Die Lage dort ist einfach perfekt. Jetzt stehen die Menschen, die zu uns kommen, direkt an der Straße. In der Kolpingstraße ist das Gebäude ein bisschen zurückversetzt und bietet einfach mehr Privatsphäre.“Und dennoch freut sie sich über die aktuelle Interimslösung. „Wir haben hier richtig viel Platz und auch die Sanitäranlagen sind für unsere Klientinnen und Klienten ein Traum.“
Die Fachberatungsstelle der Wohnungslosenhilfe ist die zentrale Anlaufund Koordinationsstelle für Menschen im gesamten Landkreis Biberach, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Dabei geht es beispielsweise um Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, schon seit Jahren ohne festen Wohnsitz sind oder aber auch Jugendliche, die von zu Hause rausgeflogen sind oder Paare, die sich getrennt haben. „Alle Menschen, die zu uns kommen, haben ein gemeinsames Thema: Sie haben keine Wohnung und fragen sich, wo bleibe ich heute Nacht“, sagt Ulrike Wachter. Und diese Problematik sei längst in der Mittelschicht angekommen: „Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum ist ein großes Problem, vor allem auch für ältere Menschen.“
Die Betroffenen bekommen Hilfe bei der Fachberatung. Da geht es dann um Dinge wie die Auszahlung des Arbeitslosengelds II, die Gewährleistung der postalischen Erreichbarkeit, Beratungen in persönlichen Angelegenheiten und auch Unterstützung bei der Tagesstrukturierung und Freizeitgestaltung. „Wir unterstützen auch bei Behördengängen, bei der Arbeitssuche und natürlich bei der Suche nach einer Wohnung“, sagt Wachter. Viele Betroffene hätten Suchtprobleme oder stecken in der Schuldenfalle. Hier helfen die Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe und vermitteln weiter.
Auch die Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/16 hätte die Arbeit laut Pfarrer Schmogro nochmals verändert. „Es kommen seither viele Menschen mit Migrationshintergrund. Viele kommen in ganzen Familienverbänden, auch hier spielt das Thema Wohnung eine wichtige Rolle.“Die Wohnungslosenhilfe selbst versucht Wohnungen anzumieten, um sie dann an Betroffene weiterzuvermieten. Aktuell gibt es sechs angemietete Wohnungen, in denen zehn Menschen und eine dreiköpfige Familie leben. Die Wohnungen in der
Kuc, Im Anger 18, 9-20 Uhr Uttenweiler Corona-testzentrum, Sportheim SV Uttenweiler, 17.30-18.30 Uhr Zwiefalten Corona-schnelltestung Zwiefalten, Rentalhalle, Mauerstr. 1, 17-18 Uhr
Kolpingstraße seien aufgrund des Umzugs leider weggefallen. „Es gibt aber noch mehr Wohnungen, die von uns betreut werden“, sagt Ulrike Wachter. „Die sind aber alle vermietet und reichen aufgrund des hohen Bedarfs bei Weitem nicht aus.“Mittlerweile sei das Thema sozialer Wohnungsbau bei allen Verantwortlichen angekommen. „Es muss einfach mehr gebaut werden“, sagt auch Peter Schmogro. „Und zwar im gesamten Landkreis und da kommen die einzelnen Kommunen ins Spiel.“In Biberach tue sich sehr viel, andere Städte und Gemeinde müssten dringend nachziehen.
Bei einer kurzfristigen Wohnungslosigkeit gibt es beim Verein auch ein Aufnahmehaus, in dem die Betroffenen für maximal drei Monate unterkommen können. „Die Maßnahme wird zunächst für drei Monate bewilligt und kann unter Umständen, wenn kein Wohnraum gefunden werden konnte, verlängert werden“, sagt Ulrike Wachter. Ziel sei es am Ende aber ganz klar, etwas Eigenes zu finden. „Wir lassen aber keinen auf der Straße schlafen, irgendeine Lösung finden wir immer.“
Pro Jahr sind es circa 800 Klientinnen und Klienten, die vom Biberacher Verein betreut beziehungsweise beraten werden. „Natürlich nicht alle gleich intensiv. Es gibt Menschen, die kommen nur einmal, es
Uhr | Snake Eyes: G.I. Joe Origins, 20.15, 22.30 Uhr | The Forever Purge, 20.30, 23 Uhr | The Suicide Squad, 19.45, 22.30 Uhr | Tom & Jerry, 15.45, 17 Uhr |
Mengen
Kino-center Mengen, 07572/ 769990, Die Olchis - Willkommen in Schmuddelfing, 17 Uhr | Fast & Furious 9, 20 Uhr | Free Guy, 17.30, 20.15 Uhr | Kaiserschmarrndrama, 20.15 Uhr | Ostwind - Der große Orkan, 17.30 Uhr | Snake Eyes: G.I. Joe Origins, 17.15, 20 Uhr | The Forever Purge, 20.30 Uhr | Tom & Jerry, 17.45 Uhr | gibt aber auch Menschen, die wir schon lange kennen und die regelmäßig bei uns sind“, so die Geschäftsführerin, die bereits seit rund 20 Jahren in der Wohnungslosenhilfe aktiv ist. Neben der Beratungsstelle ist im Haus auch eine Tagesstätte untergebracht. Hier gibt es Frühstück und Mittagessen für die von Wohnungslosigkeit Betroffenen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich zu waschen, zu duschen oder seine Kleidung zu waschen. Auch während der Coronapandemie war es den Verantwortlichen immer möglich, sich um die Klientinnen und Klienten zu kümmern. „Die Wohnungslosenhilfe war die einzige Beratungsstelle, die auch im harten Lockdown immer direkten Kontakt zu den Menschen hatte, das ist wirklich eine tolle Leistung“, sagt Peter Schmogro. Alles sei auch ohne eine einzige Infektion vonstatten gegangen, sagt Ulrike Wachter. „Es hat alles prima funktioniert, wir hatten unter Corona-bedinungen auf, die Klienten mussten klingeln, so konnten wir die Besucherströme regeln.“Aktuell besuchen täglich zwischen 30 und 35 Menschen die Tagesstätte.
Die Wohnungslosenhilfe hat aber noch mehr Projekte im Angebot, um die sich die 20 Mitarbeiter und die vielen Ehrenamtlichen kümmern. So gibt es beispielsweise die vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekte für Langzeitarbeitslose und für Jugendliche, die in schwierigen Phasen stecken. Neu ist das Projekt „Copii“, das sich für die Verbesserung der Teilhabechancen von Kindern in Biberacher Obdachlosenunterkünften einsetzt. „Es gibt so viele Themen, die wichtig sind und mit denen wir uns befassen wollen“, sagt Ulrike Wachter. „Es ist vielleicht ein bisschen untypisch für eine Wohnungslosenhilfe, aber umso wichtiger, dass man ein bisschen über den Tellerrand hinausblickt.“
Weitere Infos über die Angebote der Wohnungslosenhilfe gibt es auch online unter: www.wohnungslosenhilfe-biberach.de
Federseemuseum, August-gröber-platz, 07582/8350, 10-18 Uhr
Riedlingen
Museum Schöne Stiege, Rösslegasse 1, 15-17 Uhr
Städtische Galerie im ehem. Spital zum Hl. Geist, Wochenmarkt 3/1, 15-17 Uhr
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt, Notruf 112
Polizei, Notruf 110