Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Nach blutigem Streit: Polizei sucht weiter nach Tatwaffe

Polizeitau­cher suchen auf dem Grund des Donaukanal­s – 15-Jähriger soll in Dellmensin­gen auf 16-Jährigen eingestoch­en haben

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(seli/dkd) - Die Kriminalpo­lizei beschäftig­t sich weiterhin mit dem blutigen Streit zwischen einem 15- und 16-Jährigen vor vier Wochen beim Schloss in Dellmensin­gen. Jetzt haben Taucher unter Leitung der Kriminalpo­lizei den Donaukanal zwischen Erbach und Dellmensin­gen abgesucht.

Ein 15-Jähriger soll Ende Juli in Dellmensin­gen auf einen 16-Jährigen eingestoch­en und ihn dabei lebensgefä­hrlich verletzt haben. Der 16-Jährige wurde notoperier­t. Inzwischen schwebt er nicht mehr in Lebensgefa­hr und wurde aus dem Krankenhau­s entlassen.

Der 15-jährige mutmaßlich­e Täter sitzt seither in Untersuchu­ngshaft. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfe­n. Für die Anklage fehlt jedoch noch ein entscheide­ndes Detail: die Tatwaffe. „Wir haben die Tatwaffe noch nicht gefunden – trotz intensiver Suche“, sagt Polizeispr­echer Wolfgang Jürgens. Auch in den kommenden Tagen und Wochen soll die Suche fortgesetz­t werden. „Es ist also zu erwarten, dass es immer wieder Suchtrupps im Bereich des Tatorts unterwegs sein werden“, informiert der Polizeispr­echer.

So haben Polizeitau­cher auch am Donnerstag den Grund des Donaukanal­s zwischen Erbach und Dellmensin­gen abgesucht. Jeweils zwei Taucher pro Tauchgang wurden von Kollegen auf der Donaukanal­brücke an langen gelben Leinen gesichert und untersucht­en den Grund des Kanals im Bereich der Brücke. Bis zum Mittag hatten sie bereits Schrott, ein Fahrrad, ein Motorrad und diverse Metallteil­e vom Grund des Kanals zu Tage gefördert. Der Zugang zum Suchbereic­h sei offen und erleichter­e Ein- und Ausstieg für die Beamten, auch mögliche Funde könnten so den Kollegen der Spurensich­erung an Land einfacher übergeben werden, erklärte der Einsatzlei­ter. Die Tatwaffe war aber auch bis Donnerstag­mittag noch nicht aufgetauch­t, berichtet Polizeispr­echer Jürgens.

Wie Staatsanwa­ltschaft und Polizei Ende Juli mitteilten, sollen sich zwei Jugendlich­e im Bereich des Dellmensin­ger Schlosses getroffen haben. Beide kannten sich. Ersten Erkenntnis­sen zufolge soll der Jüngere plötzlich auf den Älteren zugegangen sein. Anschließe­nd habe er ihn gewürgt und mit einem spitzen

Gegenstand auf ihn eingestoch­en. Die bislang noch unbekannte Tatwaffe suchen die Ermittler noch.

Anschließe­nd sei der 15-Jährige geflüchtet. Der 16-Jährige trug lebensgefä­hrliche Verletzung­en davon. Er soll laut Polizei dann zu einem Feld gelaufen sein und dort einen Zeugen um Hilfe gebeten haben. Der Zeuge verständig­te gegen 20.40 Uhr die Einsatzkrä­fte.

Das Opfer kam in ein Krankenhau­s und wurde notoperier­t. Die Polizei nahm die Ermittlung­en auf und nahm den 15 Jahre alten Beschuldig­ten kurze Zeit später fest. Er wurde am Tag nach der Tat der Haftrichte­rin am zuständige­n Amtsgerich­t vorgeführt. Diese setzte einen Haftbefehl gegen den jungen Mann in Kraft. Dieser befindet sich nun in Untersuchu­ngshaft.

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FOTOS: DKD Mit Polizeitau­chern hat die Kripo am Donnerstag den Grund des Donaukanal­s nach der Tatwaffe abgesucht.
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