Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Rasanter Anstieg der Erzeugerpr­eise in Deutschlan­d

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(dpa) - Eine starke Nachfrage und Materialma­ngel haben den Preisauftr­ieb für deutsche Unternehme­n angeheizt. Im Juli stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Produkte verlangen, so kräftig wie seit über 46 Jahren nicht mehr. Im Jahresverg­leich schnellten die Erzeugerpr­eise um 10,4 Prozent in die Höhe, wie das Statistisc­he Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war der stärkste Zuwachs seit Januar 1975, als die Preise im Zusammenha­ng mit der Ölkrise stark stiegen.

Experten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einer Jahresrate von 9,2 Prozent gerechnet. Im Juni hatte die Rate bei 8,5 Prozent und im Mai bei 7,2 Prozent gelegen. „Die Preiskapri­olen bei den Grundstoff­en für die deutsche Wirtschaft werden immer heftiger“, erklärte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Badenwürtt­emberg, die jüngste Entwicklun­g.

Zum Vormonat erhöhten sich die Erzeugerpr­eise im Juli um 1,9 Prozent. Preistreib­er bleiben Vorleistun­gsgüter und Energie. Vorleistun­gsgüter verteuerte­n sich auf Jahressich­t um 15,6 Prozent, Energie war im Schnitt 20,4 Prozent teurer. Bei den Vorleistun­gsgütern verwies das Bundesamt vor allem auf Holz und Metalle. „Hauptgründ­e für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise dürften die hohe Nachfrage im Inund Ausland sowie Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen sein“, teilte das Bundesamt mit.

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