Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Corona-ausweis im Mini-format
Viele Apotheken in Riedlingen und dem Umland bieten Covid-19-impfnachweise im Scheckkartenformat an
- Das Bündel der Scheckkarten und Ausweise im entsprechenden Format wird dicker und dicker. Nun ist noch ein weiteres Kärtchen hinzugekommen: das Covid-19-impfzertifikat, der Impfnachweis im Scheckkartenformat. Für 9,90 Euro kann er in den meisten Apotheken bestellt werden.
Mehr als 500 dieser Impfnachweise hat die Apotheke am Marktplatz in Riedlingen bereits für ihre Kunden bestellt. Mit Impf- und Personalausweis wird das Kärtchen in der Apotheke beantragt und innerhalb von ein bis zwei Wochen dem Kunden per Post zugestellt. Auch die Marienapotheke in Ertingen bietet diesen Service; etwa 50 wurden hier bisher in Auftrag gegeben. Quer durch alle Altersgruppen gingen die Wünsche nach einer Bestellung, sagt Theresa Köberle, besonders jedoch seien ältere Menschen darunter, die das Smartphone nicht so intensiv nutzten.
In der Dürmentinger Kanzachapotheke haben Kübra Dreher und ihre Mitarbeiter vor etwa einer Woche mit den Bestellungen der Immunkarten begonnen. Anfangs, sagt Kübra Dreher, habe wenig Nachfrage bestanden. Auf den Impfnachweis im Mini-format sei sie von einer „treuen Kundin“aufmerksam gemacht worden. Die habe ihn bei einer Bekannten gesehen und wollte ihn auch haben – beantragt nicht irgendwo, sondern in „ihrer“Apotheke. Von einer anderen Familie, so Kübra Dreher, sei sie beim Erstellen des Auftrags informiert worden, dass das Kärtchen die sichere Alternative ohne Kabel sei, immer parat, besonders im Urlaub am Meer. Auch wenn bei der Arbeit das Smartphone nicht mitgeführt werden dürfe, sei die
Scheckkarte dennoch dabei. Auf das Werbematerial warten die Apothekenmitarbeiter noch; ausgestellt hätten sie bis jetzt etwa 20. „Pünktlich und ohne Probleme“seien die Bestellungen und Auslieferungen vonstattengegangen.
Martin Buck von der Stadt-apotheke in Bad Buchau sagt hingegen:
„Wir gehören noch nicht dazu.“Er arbeite jedoch daran, den Impfnachweis auch für die Kunden seiner Apotheke umzusetzen – ohne Postzustellung, sondern selber hergestellt vor Ort. Er und seine Mitarbeiter spürten an der Nachfrage, dass das Kärtchen gewünscht und wichtig sein könnte: „Wir arbeiten daran.“Er rät jedoch, bei Grenzübertritten zur eigenen Sicherheit mehrere Möglichkeiten des Impfnachweises zur Hand zu haben: den Qr-code auf dem Handy, auf Papier und im handlichen, praktischen Scheckkartenformat.
Vorteile hat dieses wasserfeste, nicht knick- oder zerreißbare Kärtchen gegenüber dem gelben Impfbüchle oder dem Impfnachweis auf dem Handy zweifellos. Es wird Euweit akzeptiert, auch in der Schweiz, in Norwegen und Island. Und es kann bei Verlust problemlos nachbestellt werden. Ausschließlich die vollständige Coronaimpfung ist darauf per Qr-code verzeichnet, auf der Rückseite der Namen des Besitzers. Es können folglich nicht alle Impfungen von Unbefugten eingesehen werden. Auch braucht das eigene Handy nicht aus der Hand gegeben zu werden. Außerdem ist das Plastikkärtle für die Hosentasche, den Geldbeutel, die Strandtasche geeignet. Es kommt zum Einsatz, wenn das Handy defekt ist, verloren oder vergessen wurde. Und: Die Immunkarte funktioniert ohne Akku. Auch für nicht Handy-affine Menschen bietet sie eine Möglichkeit – und es gibt immer noch Menschen, die kein Smartphone haben oder es ablehnen, eines zu besitzen.
Im Internet kann der Covid-19impfnachweis als Scheckkarte selber beantragt und bestellt werden – für 7,95 Euro.