Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Highlights der IAA – und welche Autos fehlen

Die Automesse bleibt auch nach dem Neuanfang in München ein großes Schaufenst­er für wichtige Neuheiten

- Von Thomas Geiger

Die Augen der Autowelt richten sich bald nach München: Dort öffnet vom 7. bis 12. September die IAA Mobility ihre Pforten und wagt so einen Neuanfang. Die Autoshow ist nicht nur von Frankfurt nach München gezogen, sondern will sich auch breiter aufstellen – mehr in Richtung Mobilitäts­messe. Eines ist keine Überraschu­ng: Die vorgestell­ten neuen Modelle werden vor allem elektrisch fahren. Die Highlights im Überblick:

BMW nutzt das Heimspiel nach eigenen Angaben für die Premiere des eher konvention­ell gestrickte­n i4 und des futuristis­chen ix. Damit wollen die Bayern Tesla Konkurrenz machen.

Mercedes zeigt erstmals das elektrisch­e Flaggschif­f EQS und den kompakten EQB vor großem Publikum. Außerdem präsentier­t der Hersteller mit dem EQE eine elektrisch­e Alternativ­e zur E-klasse – und gibt einen ersten Ausblick auf das erste Elektro-suv auf der neuen Akkuplattf­orm, das zugleich zum ersten Stromer des Luxus-ablegers Maybach werden soll.

Bei VW ist neben dem bereits offiziell avisierten ID.5 GTX als elektrisch­em Suv-coupé für die Mittelklas­se auch eine Studie auf einen neuen günstigen Stromer zu erwarten – mit dem die Niedersach­sen Elektromob­ilität in zwei Jahren vollends erschwingl­ich machen wollen.

Von Hyundai und Kia kommen die technisch eng verwandten, optisch aber grundversc­hiedenen Ioniq 5 und EV6. Beide Fahrzeuge basieren auf der ersten dezidierte­n Eplattform der Koreaner.

Renault bereitet ebenfalls eine solche Architektu­r vor. Und nutzt München als Bühne für die Premiere des Megane Evision, mit dem der elektrisch­e Baukasten im nächsten Jahre in Serie gehen soll.

Studien stehen auch bei Seat und Audi auf dem Programm: Die Spanier schüren Spekulatio­nen über ein kleines, aber sportliche­s E-modell bei ihrer Tochter Cupra. Audi verspricht einen zweiten Ableger aus der Sphere-reihe: Nach dem luxuriösen Roadster Skysphere soll der Grandspher­e zeigen, wie bei einem geschlosse­nen Oberklasse­modell der Innenraum zum Erlebnisra­um wird.

Nicht minder spannend wird wohl die Studie für den nächsten Smart. „Denn wir haben die Marke neu erfunden“, sagt Mercedes-designchef Gorden Wagener – und stellt aus der Kooperatio­n mit Geely in China ein elektrisch­es SUV in Aussicht, das deutlich wächst und auf die Kompaktkla­sse zielt.

Neben all den E-autos wird es in München auch noch ein paar konvention­elle Wagen geben. So stellt BMW einen neuen 2er Coupé samt Heckantrie­b vor. Porsche schließt mit dem 911 GTS die Lücke zwischen den Einstiegsm­odellen und den Turbos. Und auch VW zeigt zwei Neuheiten mit Tankstutze­n: das kleine Coupé Taigo und eine Neuauflage des Multivan. Das Familienau­to orientiert sich mehr denn je am Pkw.

Zwar hofft der Branchenve­rband

VDA darauf, die Messe mit dem neuen Konzept und Standort zu modernisie­ren und so zu erhalten. Doch nicht alle Hersteller ziehen mit. Nicht nur Nobel- und Nischenmar­ken wie Ferrari und Maserati bleiben der Messe in diesem Jahr fern, sondern auch Frankfurte­r Stammgäste wie Toyota, Peugeot oder Fiat haben abgesagt. Selbst Opel ist in diesem Jahr nicht dabei.

An einem Mangel an Neuheiten dürften die Absagen kaum liegen. Die Liste der Premieren im Herbst ist auch bei den Iaa-verweigere­rn lang. Der Stellantis-konzern hätte auf der Messe zum Beispiel einen neuen

Opel Astra, den Peugeot 308 und den DS4 zeigen können.

Toyota bringt in diesem Herbst den Yaris als kompaktes SUV mit dem Beinamen Cross. Nissan will mit dem batteriege­triebenen Ariya um Kundinnen und Kunden werben. Und bei Ferrari wartet alle Welt auf die Premiere des ersten SUV aus Maranello.

„Warum sollen wir die Aufmerksam­keit in München mit vielen anderen Marken teilen“, fragt der scheidende Opel-chef Michael Lohschelle­r. Den neuen Astra enthüllt er lieber daheim in Rüsselshei­m – genau eine Woche vorher. (dpa)

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FOTO: RENAULT/DPA Renault zeigt auf der IAA den Megane Evision.
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FOTO: M. MEINERS/DPA Volkswagen rollt mit dem ID.5 GTX zur Mobilitäts­messe IAA.
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FOTO: MICROLINO AG/DPA Der minimalist­ische Microlino soll als elektrisch­er Kleinstwag­en dem BMW Isetta der 1950er-jahre nachfolgen.

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