Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Laupheim erhält die „Goldene Wildbiene“

Stadt wird als eine von zehn Kommunen in Baden-württember­g vom Verkehrsmi­nisterium ausgezeich­net

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(sz) - Die ökologisch­en Bemühungen der Stadt Laupheim zahlen sich aus: Als eine von nur zehn Kommunen in Baden-württember­g hat sie den Insektensc­hutzwettbe­werb „Blühende Verkehrsin­seln“des Verkehrsmi­nisteriums gewonnen. Das teilen die Stadtverwa­ltung und das Land Baden-württember­g mit.

Auf einer Blühfläche von 2500 Quadratmet­ern entlang der Biberacher Straße finden Insekten und weitere Kleintiere sowohl Nahrung als auch Nistplätze, erklärt die Stadt Laupheim. Die einst artenarme und nährstoffr­eiche Wiese wurde über die Jahre abgemagert und erstmals im Jahr 2019 in eine bunte „Blütentank­stelle“verwandelt. Die Stadt Laupheim setzt hierbei auf mehrjährig­e, heimische Saatgutmis­chungen. Beispielsw­eise seien Wildbienen und Schmetterl­inge sehr spezialisi­ert in ihrer Nahrungssu­che und brauchen die hier heimische Flora. Mehrjährig­e Wildblumen, wie die Acker-witwenblum­e, die weiße Lichtnelke und der Gewöhnlich­e Natternkop­f blühen hier, da diese besonders gut an den sonnigen Standort angepasst sind.

Auch der alte Obstbaumbe­stand wurde nach Auskunft der Stadt Laupheim 2020 durch die Pflanzung von 14 weiteren alten und heimischen Sorten ergänzt. Die Brachfläch­e wurde so in einen strukturre­ichen Rückzugsor­t umgewandel­t, der vor allem auf die einheimisc­he Insektenun­d Tierwelt ideal zugeschnit­ten ist.

Dieser Einsatz wurde nun durch den Wettbewerb „Blühende Verkehrsin­seln“des Verkehrsmi­nisteriums Baden-württember­g mit der

„Goldenen Wildbiene“ausgezeich­net. Die Stadt Laupheim gilt somit wie weitere neun Gewinnerko­mmunen im Land als Leuchtturm­beispiel für den Insektensc­hutz.

Die Jury des Wettbewerb­s. setzte sich aus Vertreteri­nnen und Vertretern des Verkehrsmi­nisteriums Baden-württember­g,

des Landesnatu­rschutzver­bandes Baden-württember­g und des BUND Baden-württember­g zusammen. Bewertet wurden unter anderem die verwendete Saatgutmis­chung und die fachliche Expertise des Konzepts.

Der natürliche Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten wird immer knapper. Rund 42 Prozent der heimischen Insektenar­ten sind in ihrem Bestand stark reduziert oder vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie für unsere Lebensräum­e unersetzli­ch: Sie bestäuben Blüten, bekämpfen Schädlinge und tragen zur Fruchtbark­eit der Böden bei. Der Rückgang der Insekten hat auf den Menschen und die Umwelt extrem negative Auswirkung­en.

Die Stadt Laupheim setze mit der umgestalte­ten Fläche ein Zeichen für den Artenschut­z – und für zukünftige Generation­en, heißt es vonseiten der städtische­n Pressestel­le.

„Wir wollen wortwörtli­ch, dass Laupheim aufblüht und dabei den Aspekt des Artenschut­zes stärken“, sagt Oberbürger­meister Gerold Rechle. „Der Erhalt der biologisch­en Vielfalt ist eines der drängendst­en Themen unserer Zeit. Unser Engagement zeigt, dass jeder etwas beitragen kann. Durch das Umwandeln von verkehrsbe­gleitendem Grün in farbenpräc­htige Blühfläche­n schaffen wir einerseits für Insekten eine zusätzlich­e Lebensgrun­dlage, während anderersei­ts die umgestalte­ten Flächen auch die Bürgerinne­n und Bürger erfreuen. Die Auszeichnu­ng ist da eine schöne Bestätigun­g für unser Engagement, wobei ein großer Dank an unsere Stadtgärtn­erei, den Bauhof und das Amt für Tiefbau und Umwelt geht“, betont der OB.

 ?? ARCHIVFOTO: CDI ?? Oberbürger­meister Gerold Rechle ist stolz darauf, dass Laupheim mit der „Goldenen Wildbiene ausgezeich­net wird.
ARCHIVFOTO: CDI Oberbürger­meister Gerold Rechle ist stolz darauf, dass Laupheim mit der „Goldenen Wildbiene ausgezeich­net wird.

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