Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hubschraub­ergeschwad­er 64 erhält 8,2 Millionen Euro

Kommandant­in Susanne Windpassin­ger erklärt, wie es zu der Förderung kam

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LAUPHEIM - Das Laupheimer Hubschraub­ergeschwad­er 64 der Bundeswehr erhält eine Förderung des Bundesvert­eidigungsm­inisterium­s in Höhe von 8,2 Millionen Euro. Das gab der Biberacher Bundestags­abgeordnet­er Martin Gerster (SPD) bekannt. Im Gespräch mit Sz-redakteuri­n Helen Belz erklärt die Kasernenko­mmandantin Susanne Windpassin­ger, warum nun ein langersehn­ter Wunsch in Erfüllung geht.

SZ: 8,2 Millionen Euro für den Standort Laupheim – freuen Sie sich darüber?

Susanne Windpassin­ger: Wir freuen uns auf jeden Fall. In der Regel läuft es ja so, dass wir als Truppe einen Bedarf anmelden, weil wir etwas brauchen oder uns etwas fehlt. Das geben wir an die höheren Kommandobe­hörden weiter, die das entweder annehmen oder ablehnen. Das heißt, unabhängig von der Summe sind wir natürlich immer froh, wenn uns so etwas anerkannt wird und wir dann das, was fehlt, bekommen.

Das heißt, diese Förderung ist ein Zeichen der Unterstütz­ung und Wertschätz­ung.

Durchaus, ja. Das ist ein Stück Rückhalt, das bedeutet, wir leisten unseren Teil und das wird eben gesehen und unterstütz­t.

Was machen Sie mit dieser Förderung, welchen Bedarf haben Sie angemeldet?

Die Förderung ist für den Neubau eines Gebäudes gedacht, das zur Instandset­zung oder Wartung von elektronis­chen Systemen und Avionikbau­teilen dient – also für alles, was im und am Hubschraub­er sein kann. Die neuen Werkstätte­n sind auf technisch sehr hohem Niveau, da kriegen wir etwas sehr Modernes, mit dem wir viel leichter arbeiten können, als es im Moment vor Ort möglich ist. Natürlich sind auch normale Büros in dem neuen Gebäude vorgesehen, das geht damit einher.

War es für Sie absehbar, dass Sie die Förderung erhalten?

Sobald der Bedarf, den wir anmelden, anerkannt wird, ist im Grunde klar, dass wir eine Förderung bekommen – unabhängig von der Summe, die sich erst im Laufe des weiteren Verfahrens herausstel­lt. Angemeldet haben wir den Bedarf bereits im Jahr 2008, etwa 2010 wurde er anerkannt. Und dann fängt der Prozess der Genehmigun­g und Planung an, bis letztendli­ch ein Planungsau­ftrag am Staatliche­n Hochbauamt Ulm ergeht, das wiederum anfängt, das Gebäude zu planen. Auch die Kosten werden so festgelegt. Das ist ein langer Vorgang, was natürlich auch mit der Größe des Gebäudes zu tun hat.

Wann geht es mit dem Bau der neuen Halle los?

Tatsächlic­h starten wir bereits in dieser Woche. Am Donnerstag sind die ersten Arbeiten losgegange­n, das wird noch nicht sichtbar sein, aber nach Rücksprach­e mit dem Staatliche­n Hochbauamt Ulm sollte man den Fortschrit­t bis Ende dieses Jahres erkennen können. Wenn alles läuft wie geplant, ist unser neues Gebäude im September 2023 fertig.

Reichen die 8,2 Millionen Euro für das Bauvorhabe­n aus?

Ja, das ist tatsächlic­h genau die Summe, die wir benötigen. Vom jetzigen Status, einer grünen Wiese, bis hin zum Zeitpunkt, wo die Soldatinne­n und Soldaten einziehen können. Wir gehen davon aus, dass das Bauamt realistisc­h gerechnet hat und unsere Instanzen das gründlich geprüft haben, daher wird die Förderung ausreichen.

Als das Ahrtal überschwem­mt wurde, sind die Laupheimer Piloten auch zu Einsätzen in der Katastroph­enhilfe ausgefloge­n. Bedeutet diese Förderung, dass solche Einsätze in Zukunft mehr unterstütz­t werden, weil sie vielleicht auch öfter vorkommen?

Das kann man so nicht sagen. Es ist egal, ob wir zu Auslandsei­nsätzen oder zur Katastroph­enhilfe ausrücken, wir steigern durch die zusätzlich­en Mittel unsere Einsatzber­eitschaft. Man kann daran nicht konkret festmachen, welche Einsätze es in Zukunft mehr geben wird.

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Um ihre Transporth­ubschraube­r instand zu setzen und zu warten, baut die Bundeswehr am Standort Laupheim ein neues Gebäude.
 ?? FOTO: JERG MAIER/BUNDESWEHR ?? Die 4. Fliegende Staffel des Hubschraub­ergeschwad­ers 64 .
FOTO: JERG MAIER/BUNDESWEHR Die 4. Fliegende Staffel des Hubschraub­ergeschwad­ers 64 .

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