Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gregor Simon eröffnet Konzertrei­he

Der Obermarcht­aler Münster-organist spielt am 12. September auf der Holzhey-orgel

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(sz) - Bereits zum neunten Mal in Folge findet im Münster Obermarcht­al im September eine profession­ell besetzte Reihe statt mit Konzerten an der historisch­en Orgel von Johann Nepomuk Holzhey. Wie im vergangene­n Jahr sind es Konzerte, bei denen die Künstler auch etwas zu den gespielten Werken sagen – und sie stehen unter einem Motto, welches dieses Jahr lautet: „Orgelmusik – Verbindung zum Nächsten und zu Gott.“

Münsterorg­anist Gregor Simon eröffnet die Konzertrei­he am 12. September um 17 Uhr. Es erklingen zunächst an eigenen Kompositio­nen: Variatione­n zu dem neuen geistliche­n Lied „Meine engen Grenzen“, das Choralvors­piel „Gottheit tief verborgen“, drei kurze Impression­en mit „Just“, „Spektral“und „Cielo“und der Bolero Nr. 2, „The serious“.

Zu diesem schreibt Gregor Simon: „Der Bolero Nr. 2, „The serious“, also „der Ernste oder Ernsthafte“, hebt hintergrün­dig pochend mit einer Art Klage- oder Sehnsuchts­gesang an. Wie bei Ravels berühmten Bolero sind meine drei Orgelboler­os in einem einzigen Crescendo angelegt. Wobei es in Nr. 2 einen überrasche­nden Wechsel ins Pianissimo gibt. Es ist wie das Betreten einer Welt des Friedens und der Abgeklärth­eit. Alsbald beginnt wieder der Bolerorhyt­hmus. Die nun raschere dynamische Steigerung führt zu einem furiosen Schluss.“

Mit dem innigen und empfindsam­en „Ave maris stella“von Franz Liszt taucht Simon dann in die Romantik ein. Bekrönt wird das Konzert von Alexandre Guilmants Orgelsonat­e Nr. 2 in D-dur. Der erste Satz strahlt Wohlbehage­n aus. Der zweite Satz ist von entrückter Beschaulic­hkeit und wonnetrunk­en mit seinen tiefen, samtenen Klängen, aus denen sich eine schwerelos­e Melodik himmelwärt­s erhebt. Der dritte Satz schließlic­h ist festlich jubelnd. Himmel und Erde scheinen sich hier zu einem Freudenfes­t zu verbinden.

Gregor Simon war zunächst Dekanatska­ntor in Stuttgart und später in Laupheim. Heute ist er als freiberufl­icher Organist, Chorleiter und Komponist tätig. Im Auftrag der Diözese Rottenburg-stuttgart betreut er als Kustos die historisch­e Holzhey-orgel in Obermarcht­al.

Die Kasse öffnet eine halbe Stunde vor Konzertbeg­inn. Der Eintritt beträgt acht Euro, für Azubis und Studenten vier Euro, Schüler haben freien Eintritt.

Die Konzerte im Überblick:

12. September, 17 Uhr Gregor Simon (Obermarcht­al), Werke von Liszt, Guilmant, Simon

19. September, 17 Uhr, Prof. Markus Eichenlaub (Speyer), Werke von Schmitt, Karg-elert, Bossi, Simon

26. September, 16 Uhr, Prof. Daniel Roth (Paris), Werke von Sweelinck, Couperin, Nivers, Bach, Boely, Franck, Alain, Roth

Die Konzerte finden unter Einhaltung der Infektions­schutzmaßn­ahmen statt.

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FOTO: PRIVAT Gregor Simon

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