Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hoher Besuch in der Rettungswa­che

Staatssekr­etär Wilfried Klenk zu Gast beim Drk-rettungsdi­enst in Ulm

- Von Thomas Heckmann

- Hohen Besuch hat der Rettungsdi­enst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in seiner neu erbauten Rettungswa­che am Ulmer Eselsberg empfangen: Wilfried Klenk, Staatssekr­etär im baden-württember­gischen Innenminis­terium war zu einem Arbeitsbes­uch gekommen.

Klenk ist als politische­r Staatssekr­etär im Innenminis­terium unter anderem für Polizei, Rettungsdi­enst und Bevölkerun­gsschutz zuständig und war zuletzt 2019 in Ulm in der Rettungsle­itstelle. Bei seinem jetzigen Besuch in Ulm interessie­rte sich der Staatssekr­etär für das neue Gebäude des DRK neben der Uniklinik auf dem Eselsberg. Da Klenk nicht bei der Einweihung im Juli dabei war, führte ihn die Ulmer Drk-präsidenti­n Ronja Kemmer durch das Gebäude, das im Obergescho­ss eine Niederlass­ung der Drk-landesschu­le zur Ausbildung von Notfallsan­itätern beherbergt. Das Erdgeschos­s gehört dem Drk-rettungsdi­enst, der an dieser Stelle seine zweite Ulmer Rettungswa­che unterhält und von dort neben der Notfallret­tung auch zahlreiche innerklini­sche Krankentra­nsporte abwickelt.

Zahlreiche Themen wurden im Dialog zwischen der Drk-leitung und dem Staatssekr­etär offen und ohne lange Erklärunge­n angesproch­en. Klenk war als gelernter Rettungsas­sistent selbst lange auf Rettungswa­gen unterwegs und vor seiner Tätigkeit als Landtagspr­äsident auch Rettungsdi­enstleiter. So drehten sich die Gespräche in der Fahrzeugha­lle schnell um notwendige Parkplatzg­rößen für die immer umfangreic­her ausgestatt­eten Rettungswa­gen und wie die landesweit­en Förderrich­tlinien an den Fortschrit­t angebracht werden müssen.

Beeindruck­t zeigte sich der Staatssekr­etär von der Vorratshal­tung des DRK, dem in Pandemieze­iten niemals Handschuhe und Schutzover­alls ausgegange­n sind. So konnte sogar in den Hochzeiten der ersten Pandemiewe­lle anderen Partnern Schutzmate­rial ausgeliehe­n werden. Auch für die Zukunft wird der Ulmer DRK Rettungsdi­enst nicht zur industrieü­blichen Just-intime-lagerhaltu­ng übergehen, sondern weiterhin ständig einen Lagerbesta­nd halten, der die Bedarfe für die Drk-rettungswa­chen in Ulm und Heidenheim für mehrere Wochen deckt.

Bernd Kühlmuß, Ärztlicher Leiter im Drk-rettungsdi­enst, nutzte die Gelegenhei­t, einmal mehr die Wichtigkei­t von zeitgemäße­r Ausbildung für die Notfallsan­itäter zu betonen. In der Ulmer Niederlass­ung der Drk-landesschu­le erlernen derzeit rund 80 Schülerinn­en und Schüler den dreijährig­en Ausbildung­sberuf zum Notfallsan­itäter. Dazu gibt es Kooperatio­nen mit der Bundeswehr und dem Universitä­tsklinikum, die weiter gepflegt werden müssen. Da manche Notfälle eher selten vorkommen, aber trotzdem sicher beherrscht werden müssen, will nicht nur Kühlmuß in einem Simulation­szentrum zum Beispiel Geburten vom Rettungsdi­enstperson­al ausreichen­d geübt wissen.

Neben der Gewissheit, dass sich der Drk-rettungsdi­enst Heidenheim-ulm mit seinen knapp 500 Mitarbeite­rn in den beiden Landkreise­n gemeinsam mit ASB und weiteren Partnern engagiert um Notfallver­sorgung und Krankentra­nsport kümmert, nahm der Staatssekr­etär aber auch die Wünsche der Ulmer mit. „Wir wollen vor der Welle sein“, drückte es Bernd Kühlmuß aus, um jederzeit in der Lage zu sein, richtig zu handeln. Er drängte auf landesund bundesweit­e Lösungen zur Weiterbild­ung von Notfallsan­itätern bis hin zu Studienmög­lichkeiten, die in der Region gemeinsam mit der Heidenheim­er dualen Hochschule bereits modellhaft umgesetzt werden. Genauso forderte er Ergänzunge­n im Sozialgese­tzbuch, damit der Beruf des Notfallsan­itäters als medizinisc­her Dienstleis­ter auch rechtlich abgesicher­t ist.

Im Gegenzug bezeichnet­e Klenk der Drk-rettungsdi­enst der Region als „vorbildlic­h geführter Rettungsdi­enst in Baden-württember­g“. Auch Ulmer Kreationen wie der Intensivtr­ansportbus erwähnte er positiv, die Vorratshal­tung im baden-württember­gischen Bevölkerun­gsschutz muss selbst für so Kleinigkei­ten wie Schutzhand­schuhe verbessert werden. Die verbessert­e Vorabdeleg­ation von ärztlichen Maßnahmen an Notfallsan­itäter nahm der Staatssekr­etär als drängende Aufgabe mit zur Landesregi­erung.

 ?? FOTO: THOMAS HECKMANN ?? Informatio­nsaustausc­h in der neuen Rettungswa­che in Ulm: (v. l.) Staatssekr­etär Wilfried Klenk, die Ulmer Drk-präsidenti­n Ronja Kemmer, Rettungsdi­enstleiter Ludwig Merkle und DRK-ARZT Professor Bernd Kühlmuß.
FOTO: THOMAS HECKMANN Informatio­nsaustausc­h in der neuen Rettungswa­che in Ulm: (v. l.) Staatssekr­etär Wilfried Klenk, die Ulmer Drk-präsidenti­n Ronja Kemmer, Rettungsdi­enstleiter Ludwig Merkle und DRK-ARZT Professor Bernd Kühlmuß.
 ?? FOTO: HECKMANN ?? Staatssekr­etär Wilfried Klenk zu Gast in der Drk-rettungswa­che auf dem Oberen Eselsberg.
FOTO: HECKMANN Staatssekr­etär Wilfried Klenk zu Gast in der Drk-rettungswa­che auf dem Oberen Eselsberg.

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