Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Hoher Besuch in der Rettungswache
Staatssekretär Wilfried Klenk zu Gast beim Drk-rettungsdienst in Ulm
- Hohen Besuch hat der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in seiner neu erbauten Rettungswache am Ulmer Eselsberg empfangen: Wilfried Klenk, Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium war zu einem Arbeitsbesuch gekommen.
Klenk ist als politischer Staatssekretär im Innenministerium unter anderem für Polizei, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zuständig und war zuletzt 2019 in Ulm in der Rettungsleitstelle. Bei seinem jetzigen Besuch in Ulm interessierte sich der Staatssekretär für das neue Gebäude des DRK neben der Uniklinik auf dem Eselsberg. Da Klenk nicht bei der Einweihung im Juli dabei war, führte ihn die Ulmer Drk-präsidentin Ronja Kemmer durch das Gebäude, das im Obergeschoss eine Niederlassung der Drk-landesschule zur Ausbildung von Notfallsanitätern beherbergt. Das Erdgeschoss gehört dem Drk-rettungsdienst, der an dieser Stelle seine zweite Ulmer Rettungswache unterhält und von dort neben der Notfallrettung auch zahlreiche innerklinische Krankentransporte abwickelt.
Zahlreiche Themen wurden im Dialog zwischen der Drk-leitung und dem Staatssekretär offen und ohne lange Erklärungen angesprochen. Klenk war als gelernter Rettungsassistent selbst lange auf Rettungswagen unterwegs und vor seiner Tätigkeit als Landtagspräsident auch Rettungsdienstleiter. So drehten sich die Gespräche in der Fahrzeughalle schnell um notwendige Parkplatzgrößen für die immer umfangreicher ausgestatteten Rettungswagen und wie die landesweiten Förderrichtlinien an den Fortschritt angebracht werden müssen.
Beeindruckt zeigte sich der Staatssekretär von der Vorratshaltung des DRK, dem in Pandemiezeiten niemals Handschuhe und Schutzoveralls ausgegangen sind. So konnte sogar in den Hochzeiten der ersten Pandemiewelle anderen Partnern Schutzmaterial ausgeliehen werden. Auch für die Zukunft wird der Ulmer DRK Rettungsdienst nicht zur industrieüblichen Just-intime-lagerhaltung übergehen, sondern weiterhin ständig einen Lagerbestand halten, der die Bedarfe für die Drk-rettungswachen in Ulm und Heidenheim für mehrere Wochen deckt.
Bernd Kühlmuß, Ärztlicher Leiter im Drk-rettungsdienst, nutzte die Gelegenheit, einmal mehr die Wichtigkeit von zeitgemäßer Ausbildung für die Notfallsanitäter zu betonen. In der Ulmer Niederlassung der Drk-landesschule erlernen derzeit rund 80 Schülerinnen und Schüler den dreijährigen Ausbildungsberuf zum Notfallsanitäter. Dazu gibt es Kooperationen mit der Bundeswehr und dem Universitätsklinikum, die weiter gepflegt werden müssen. Da manche Notfälle eher selten vorkommen, aber trotzdem sicher beherrscht werden müssen, will nicht nur Kühlmuß in einem Simulationszentrum zum Beispiel Geburten vom Rettungsdienstpersonal ausreichend geübt wissen.
Neben der Gewissheit, dass sich der Drk-rettungsdienst Heidenheim-ulm mit seinen knapp 500 Mitarbeitern in den beiden Landkreisen gemeinsam mit ASB und weiteren Partnern engagiert um Notfallversorgung und Krankentransport kümmert, nahm der Staatssekretär aber auch die Wünsche der Ulmer mit. „Wir wollen vor der Welle sein“, drückte es Bernd Kühlmuß aus, um jederzeit in der Lage zu sein, richtig zu handeln. Er drängte auf landesund bundesweite Lösungen zur Weiterbildung von Notfallsanitätern bis hin zu Studienmöglichkeiten, die in der Region gemeinsam mit der Heidenheimer dualen Hochschule bereits modellhaft umgesetzt werden. Genauso forderte er Ergänzungen im Sozialgesetzbuch, damit der Beruf des Notfallsanitäters als medizinischer Dienstleister auch rechtlich abgesichert ist.
Im Gegenzug bezeichnete Klenk der Drk-rettungsdienst der Region als „vorbildlich geführter Rettungsdienst in Baden-württemberg“. Auch Ulmer Kreationen wie der Intensivtransportbus erwähnte er positiv, die Vorratshaltung im baden-württembergischen Bevölkerungsschutz muss selbst für so Kleinigkeiten wie Schutzhandschuhe verbessert werden. Die verbesserte Vorabdelegation von ärztlichen Maßnahmen an Notfallsanitäter nahm der Staatssekretär als drängende Aufgabe mit zur Landesregierung.