Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ronaldo-hype trotz Tv-blackout

Euphorie bei Manchester United – Keine Live-übertragun­g im britischen Fernsehen

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(SID) - Für die große Show braucht Cristiano Ronaldo keinen Ball am Fuß, ein gewöhnlich­er Protz-auftritt reicht völlig aus. Und so fuhr der Superstar standesgem­äß und ganz zur Freude des britischen Boulevards im 190 000 Euro teuren Lamborghin­i zum Training bei Manchester United vor. Den „Lambo Gottes“wollte die „Sun“da schon gesehen haben – doch am Samstag will der Messias dann auch wieder sportlich die Schlagzeil­en bestimmen.

Der Hype um Ronaldo ist auf der Insel nach seiner spektakulä­ren Rückkehr zur „alten Liebe“Manunited riesig. Tickets für das Comeback des Portugiese­n im Old Trafford gegen Newcastle United (16 Uhr/sky) werden online für bis zu irrsinnige 3000 Euro gehandelt. Preistreib­end dürfte gewiss auch sein, dass die 75 000 Zuschauer im „Theater der Träume“die Einzigen sein werden, die in England die Heimkehr des verlorenen Sohnes sehen dürfen.

Denn die sogenannte „Blackoutru­le“aus den 60er-jahren verhindert, dass Premier-league-spiele zwischen 14.45 Uhr und 17.15 Uhr live im Fernsehen übertragen werden. Statt Cr7-show sollen sich die Fans durch dieses Verbot Spiele ihrer lokalen Clubs anschauen. Während die Fans in England in die schwarze Röhre blicken, ist der ziemlich wahrschein­liche Auftritt von Ronaldo in Deutschlan­d auf Sky zu sehen.

Ronaldo selbst wird die Posse im Mutterland des Fußballs verschmerz­en können. Zu groß ist die Freude über seinen Wechsel von Juventus Turin zurück nach Manchester, wo sein sagenhafte­r Aufstieg zum Weltstar ab 2003 so richtig Fahrt aufnahm. „Ich habe eine fantastisc­he Geschichte mit diesem tollen Verein“, sagte der 36-Jährige, seine Rückkehr ins Old Trafford nach zwölf Jahren Abwesenhei­t sei „die beste Entscheidu­ng, die ich je getroffen habe“.

Und die Ziele des fünfmalige­n Weltfußbal­lers an seiner alten und neuen Wirkungsst­ätte sind nicht gerade klein. „Ich will weiter Geschichte

schreiben“, sagte er, und auch „Manchester helfen, große Erfolge zu feiern, Trophäen zu gewinnen und die Nummer 1 zu sein.“

Dass der Ehrgeiz und der Hunger nach Erfolg auch im Herbst seiner Karriere keinen Deut nachgelass­en haben, bewies er jüngst im Trikot der portugiesi­schen Nationalma­nnschaft. Seine beiden Tore gegen Irland bedeuteten die Länderspie­ltreffer 110 und 111 – Weltrekord.

Und weil der Jubel über das Siegtor ohne das Darbieten seines nackten Oberkörper­s nur halb so schön gewesen wäre, durfte er wegen der fälligen Gelbsperre früher nach Manchester zurück. So konnte Ronaldo nach fünftägige­r Quarantäne schon am Dienstag sein erstes Training beim Rekordmeis­ter bestreiten.

Die Erwartunge­n dort sind groß – schließlic­h warten die Red Devils seit 2017 auf einen Titel. Die letzte Meistersch­aft liegt sogar schon acht Jahre zurück. Mit Ronaldo soll sich das ändern. „Wir wissen“, sagte sein Teamkolleg­e und Landsmann Bruno Fernandes, „dass wir mit ihm dem Gewinn von Trophäen näher sind.“

Und auch die Clubikone Wayne Rooney verspricht sich viel von der Rückkehr des ehemaligen Sturmpartn­ers. „Ich glaube, dass United nun endlich bereit ist, wieder um einen Titel zu kämpfen“, sagte der frühere Topangreif­er, und Ronaldo werde in dieser Saison „große Momente haben“. Und das freilich nicht nur am Steuer seiner Nobelkaros­sen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Nach über zehn Jahren möchte Ronaldo wieder für United jubeln.

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