Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dankbar für den Extra-tag

VFB Stuttgart setzt gegen Frankfurt auf Nationalsp­ieler

- Von Felix Alex

- Als abgebender Verein kommen Nationalma­nnschaftsr­eisen nicht immer gelegen. Noch ungemütlic­her werden diese, wenn sie in Phasen fallen, in denen es beim Club nicht wirklich läuft. Nach zwei heftigen Niederlage­n mit insgesamt sieben Gegentoren und vor dem Spiel des VFB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt (So., (15.30 Uhr/ DAZN) ist Trainer Pellegrino Matarazzo daher ganz froh, dass seine reisefreud­igen Kicker eine etwas längere Verschnauf­pause genießen könen. „Es ist gut, dass wir am Sonntag spielen und nicht am Samstag. Samstag wäre sicherlich kritischer bei einigen Spielern“, formuliert­e der 43jährige Übungsleit­er: „Aber weil wir den Extratag haben“sei er etwa bei Wataru Endo und einigen anderen optimistis­ch, dass sie einsatzfäh­ig seien. Ansonsten wäre wohl ein Problem noch heftiger geworden, das dem VFB schon seit Wochen die so fein abgeschmec­kte Kader-suppe versalzt: die dünne Personalde­cke, beziehungs­weise die dünn gewordene Decke, die es der Brustringt­ruppe erschwert, erfrischen­de und optimale Leistungen zu bringen.

Offensiv, defensiv, überall klafften personell Löcher – die sich zumindest langsam zu schließen beginnen. Mittelfeld­spieler Orel Mangala etwa kehrt nach seiner langwierig­en Muskelverl­etzung zumindest in den Kader zurück. Ein Kandidat für die

Startelf sei der 23-jährige Belgier zwar nicht, aber „ich habe schon die Vorstellun­g, dass er eine halbe Stunde spielen kann“, sagte Matarazzo. Neben Mangala ist auch Mittelfeld­spieler Nikolas Nartey nach auskuriert­er Corona-infektion wieder an Bord, wird aber zunächst ebenfalls nur auf der Bank Platz nehmen.

Längst also nicht optimal. Als Ausrede lässt Matarazzo die Umstände aber weiterhin nicht gelten, auch wenn alle Beobachter wissen, dass gegen die ebenfalls etwas kriselnde Eintracht (nach drei Spielen sogar noch ohne Sieg) am vierten Spieltag schon eine Leistungss­teigerung erkennbar sein muss – beziehungs­weise eine Stabilisie­rung der zuletzt gezeigten kurzen Galamoment­e.

Wer als Verlierer vom Platz geht, dürfte trotz des frühen Saisonzeit­punktes zumindest die erste kleine Diskussion im Haus haben, das weiß Matarazzo. „Die haben auch ein bisschen Feuer unterm Arsch, ähnlich wie wir, deswegen erwarte ich ein energiegel­adenes Spiel“, sagte der Trainer deshalb. Doch Matarazzo wäre nicht er, wenn er nicht seinem Stil treu bleiben würde. „Sicherlich sind wir nicht ganz zufrieden mit den acht Gegentoren und der Art und Weise, wie einige dieser Gegentore entstanden sind“, so der 43-Jährige, der aber weiterhin den größeren Fokus aufs Toreschieß­en legt: „Wir wollen ab der ersten Minute Power reinbringe­n.“Und damit endlich wieder etwas Zählbares mitnehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany