Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Dankbar für den Extra-tag
VFB Stuttgart setzt gegen Frankfurt auf Nationalspieler
- Als abgebender Verein kommen Nationalmannschaftsreisen nicht immer gelegen. Noch ungemütlicher werden diese, wenn sie in Phasen fallen, in denen es beim Club nicht wirklich läuft. Nach zwei heftigen Niederlagen mit insgesamt sieben Gegentoren und vor dem Spiel des VFB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt (So., (15.30 Uhr/ DAZN) ist Trainer Pellegrino Matarazzo daher ganz froh, dass seine reisefreudigen Kicker eine etwas längere Verschnaufpause genießen könen. „Es ist gut, dass wir am Sonntag spielen und nicht am Samstag. Samstag wäre sicherlich kritischer bei einigen Spielern“, formulierte der 43jährige Übungsleiter: „Aber weil wir den Extratag haben“sei er etwa bei Wataru Endo und einigen anderen optimistisch, dass sie einsatzfähig seien. Ansonsten wäre wohl ein Problem noch heftiger geworden, das dem VFB schon seit Wochen die so fein abgeschmeckte Kader-suppe versalzt: die dünne Personaldecke, beziehungsweise die dünn gewordene Decke, die es der Brustringtruppe erschwert, erfrischende und optimale Leistungen zu bringen.
Offensiv, defensiv, überall klafften personell Löcher – die sich zumindest langsam zu schließen beginnen. Mittelfeldspieler Orel Mangala etwa kehrt nach seiner langwierigen Muskelverletzung zumindest in den Kader zurück. Ein Kandidat für die
Startelf sei der 23-jährige Belgier zwar nicht, aber „ich habe schon die Vorstellung, dass er eine halbe Stunde spielen kann“, sagte Matarazzo. Neben Mangala ist auch Mittelfeldspieler Nikolas Nartey nach auskurierter Corona-infektion wieder an Bord, wird aber zunächst ebenfalls nur auf der Bank Platz nehmen.
Längst also nicht optimal. Als Ausrede lässt Matarazzo die Umstände aber weiterhin nicht gelten, auch wenn alle Beobachter wissen, dass gegen die ebenfalls etwas kriselnde Eintracht (nach drei Spielen sogar noch ohne Sieg) am vierten Spieltag schon eine Leistungssteigerung erkennbar sein muss – beziehungsweise eine Stabilisierung der zuletzt gezeigten kurzen Galamomente.
Wer als Verlierer vom Platz geht, dürfte trotz des frühen Saisonzeitpunktes zumindest die erste kleine Diskussion im Haus haben, das weiß Matarazzo. „Die haben auch ein bisschen Feuer unterm Arsch, ähnlich wie wir, deswegen erwarte ich ein energiegeladenes Spiel“, sagte der Trainer deshalb. Doch Matarazzo wäre nicht er, wenn er nicht seinem Stil treu bleiben würde. „Sicherlich sind wir nicht ganz zufrieden mit den acht Gegentoren und der Art und Weise, wie einige dieser Gegentore entstanden sind“, so der 43-Jährige, der aber weiterhin den größeren Fokus aufs Toreschießen legt: „Wir wollen ab der ersten Minute Power reinbringen.“Und damit endlich wieder etwas Zählbares mitnehmen.