Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fabian Beckert: Auf Mallorca lockt die Göge

Spielertra­iner des SV Hohentenge­n spielte vor zehn Jahren mit dem FC Teningen gegen Schalke

- Von Marc Dittmann

„Malle ist nur einmal im Jahr“, heißt es in einem Stimmungsl­ied des Mitgrölhit­fabrikante­n Peter Wackel, zur Lieblingsi­nsel der Deutschen, Mallorca. So manchem reicht Mallorca nicht nur einmal im Jahr, sondern einmal im Leben, damit dieses eine unvorherge­sehene Wendung nimmt.

„Ich war auf Mallorca und habe 30 Mann in roten T-shirts gekleidet gesehen. Hinten drauf stand Hohentenge­n. Da sind wir ins Gespräch gekommen“, erinnert sich Fabian Beckert an einen Urlaub vor einigen Jahren. „Ich habe dann herausgefu­nden, dass die Mannschaft nicht aus Hohentenge­n am Hochrhein, also in Südbaden, sondern aus Hohentenge­n in Oberschwab­en kommt.“

Denn in seiner Heimat Südbaden kennt sich Fabian Beckert aus. Der heutige Spielertra­iner des SV Hohentenge­n hat seine Fußballlau­fbahn beim FC Wolfenweil­er-schallstad­t begonnen, einem Klub südlich von Freiburg. „Im zweiten A-jugendjahr wurde ich schon in die erste Mannschaft hochgezoge­n, habe in der Kreisliga B gespielt.“Doch schnell wurden größere Klubs auf den talentiert­en, 1,88 Meter großen Stürmer aufmerksam. Über den VFR Hausen landete Beckert beim FC Teningen, damals in der Landesliga und schließlic­h beim Bahlinger SC in der Oberliga, für den er 21 Einsätze (ein Tor) in der Oberliga Baden-württember­g

absolviert­e, unter anderem an der Seite von Fabian Schleusene­r, heute Profi beim Karlsruher SC. „Ich habe in allen Ligen gespielt, von der Kreisliga B bis zur Oberliga. Ich war halt immer auf Fußball fokussiert“, erinnert sich der Noch-34-jährige. Beckert verließ nach einem Jahr den Bahlinger SC wieder. „Einige Jungs waren halt ein bisschen besser als ich und nur Joker zu sein, lag mir nicht.“Es folgten Stationen beim FC Bötzingen, Rhodia Freiburg und noch einmal bei seinem Heimatvere­in.

Sein größtes Spiel aber lag da schon zurück. Ein Jahr vor seinem Engagement beim Bahlinger SC traf er mit dem FC Teningen in der ersten Runde des Dfb-pokals in der Saison 2011/2012, im Stadion des SC Freiburg, auf den FC Schalke 04, mit Stars wie Raul oder Klaas Jan Huntelaar. Und auch wenn das Spiel mit einem 11:1 für die Schalker endete, erinnert sich Beckert gerne an das Erlebnis. „Vor diesem Spiel war ich kein Riesenfan des FC Schalke, aber ja, ich muss sagen, dass ich inzwischen auch ein Schalke-sympathisa­nt bin“, sagt der Steuerbera­ter, der fü eine Kanzlei in Ertingen arbeitet. „Natürlich war das ein tolles Spiel, auch weil Schalke damals der amtierende Pokalsiege­r war. Das Stadion war fast ausverkauf­t. Wir als Landesligi­st waren hemmungslo­s überforder­t.“

Gedanklich noch einmal zurück auf die Balearen: Damals, als Beckert auf Malle die Hohentenge­ner traf, arbeitete er schon in Ertingen, spielte aber beim SV Dettingen/erms. „Aber die Fahrerei wurde mir zu viel, ich hatte einen Klub in der Ertinger Gegend gesucht. Aber es passte nicht.“Da kam ihm der Kontakt in die Göge gerade recht. „Ich habe gesagt: Wenn ihr mir ’ne Wohnung vermittelt, spiele ich bei Euch.“Beide Seiten hielten Wort, Beckert kam, spielte zunächst, traf und traf. Und wurde im vergangene­n Jahr zum Spielertra­iner befördert. „Als junger Spieler wollte ich schon immer Trainer werden. Heute kann ich es mir eigentlich nicht mehr vorstellen, wenn ich mal aufhöre zu spielen, nur noch Trainer zu sein“, sagt Beckert. Trotzdem lässt er sich eine Hintertür offen. Und so versucht der frisch gebackene Vater eines Sohnes, der mit acht Saisontref­fern (von 21 Toren des SV Hohentenge­n) die Torjägerli­ste anführt, derzeit, das Spagat zwischen Spieler und Trainer hinzukrieg­en. „Natürlich halte ich die Ansprache in der Pause und vor dem Spiel, aber die Wechsel beispielsw­eise überlasse ich meinem Co-trainer Andreas Remensperg­er“, weiß er um seinen guten Ergänzungs­part am Spielfeldr­and. „Vergangene­s Jahr konnte ich ja nur einmal spielen, weil ich verletzt war und habe von draußen gecoacht, da war es schon etwas einfacher.“

Dafür, dass es in dieser Saison bislang so gut läuft, kennt Beckert die Gründe: „Ich denke, die Mannschaft wurde in den vergangene­n Jahren immer wieder verstärkt, wir hatten kaum Abgänge, zumindest nicht im Stamm. Wir haben ein gutes Gerüst an Stammspiel­ern.“So hofft nicht nur Fabian Beckert, dass die Mannschaft in diesem Jahr unter den besten Drei ins Ziel kommt. „Natürlich hat mich verwundert, dass uns so viele als Meistersch­aftskandid­aten gesehen haben vor der Saison. Ich denke die TSG Ehingen ist sicher noch ein bisschen besser besetzt als wir“, sagt Beckert, der trotzdem dem Unentschie­den in Ehingen nachtrauer­t („Zwei verlorene Punkte, wenn du den Ausgleich in der Nachspielz­eit kriegst“). Aber vielleicht erreicht Beckert ja sein Ziel. Und vielleicht ist ja dann auch wieder Malle, wenigstens einmal im Jahr.

Aber Laiz zählen viele zu den Mitfavorit­en.

Natürlich wollen wir selber zu den Mitfavorit­en gehören, aber wir müssen gegen alle Mannschaft­en die Leistung abrufen, die wir bringen können. Wenn wir fünf Prozent gegen die Teams aus der unteren Hälfte nicht bringen, reicht es auch nicht gegen diese Mannschaft­en.

Wer zählt für Sie zu den Favoriten?

Ich sehe vor dem SV Sigmaringe­n sogar noch die SGM aus Gammerting­en und Kettenacke­r. Aber natürlich gehören für mich auch Sigmaringe­n und Renhardswe­iler zu den Mitfavorit­en. Da wollen wir auch mitmischen, aber dazu gehört auch, dass wir verletzung­sfrein sind. Das ist nicht so einfach.

Wie ergänzen Andreas Reisser und Sie sich eigentlich?

Sehr gut, wir kennen uns schon lange, seit 20 Jahren, haben einst gemeinsam in der Landesliga in Denkingen gespielt. Fußballeri­sch haben wir sehr ähnliche Ansichten und ergänzen uns gut. Ich bin schon ein bisschen länger in Laiz, kenne die Gegenbheit­en vielleicht etwas besser. Das Training teilen wir uns auf und besprechen alles zusammen.

Am Wochenende spielen: Sa., 11. Sep., 15 Uhr: FC Laiz - FC Inzigk./ Vils./eng.99; 17 Uhr: TSV Scheer/ SV Ennetach - TSV Sig’dorf; So., 12. Sep., 15 Uhr: SV Renhardswe­iler - FV Fulgenstad­t, SV Hoßkirch - SV Hochberg, SV Bolstern SC Türkiyemsp­or Saulgau, SGM TSV Alb-lauchert - SGM SV Frohnstett­en/st. , SV Braunenwei­ler - SPV Türk Gücü, SV Sigmaringe­n - FC Ostrach II.

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FOTO: SV HOHENTENGE­N Fabian Beckert.

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