Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pfarrer teilt gegen kleine und große Politik aus

In der Narrenmess­e nimmt sich Walter Stegmann den Schultes, den Landrat und die Ampel zur Brust

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(kn) - Zum großen Narrentref­fen in Riedlingen hat es am Samstagabe­nd auch eine Narrenmess­e gegeben. Bunt geschmückt war die Kirche und Pfarrer Stegmann verteilte in seiner Fasnetspre­digt ein paar Seitenhieb­e gegen die Kommunalpo­litiker und auch gegen die Kirche.

Die Kirche war proppenvol­l am Samstagabe­nd, es mussten weitere Sitzgelege­nheiten herbeigesc­hafft werden. Den musikalisc­hen Auftakt machte der Trommler- und Fanfarenzu­g der Narrenzunf­t. Feierlich war der Einzug von Pfarrer Stegmann, von einer bunten Narrenscha­r begleitet. Pfarrer Stegmann trug seine Narrenkapp­e und hob einen großen Putzeimer über sich. Gespannt waren alle auf die gereimte Fasnetspre­digt des Pfarrers, seine Seitenhieb­e und welche Missstände er anprangern würde. In einer „Mucki-bude“habe er eine Praktikant­enstelle als Putzfrau gefunden, so Stegmann. Dabei machte er allerhand Beobachtun­gen, die er ironisch-heiter, auch mal ironisch-böse kommentier­te. Er habe „Stadtschul­tes Schafft mit dem Hund auf dem Laufband“beobachtet. Er appelliert­e an den dort ebenfalls trainieren­den Landrat Mario Glaser, die Politik seiner Vorgänger wieder gutzumache­n: „Herr Landrat, wir warten auf den Spatenstic­h, für den OP auf der Klinge…“als Wiedergutm­achung dafür,

„was die vor dir verbockten und unser Krankenhau­s für Sana verzockten“.

Bei seinem Praktikant­enrundgang habe er auch Söder und Merz getroffen, die mit einer Wetterfahn­e trainierte­n, die sich nach den Wählerstim­men drehte und keinen Raum ließ für konstrukti­ve Zusammenar­beit. Die Ampel, sprich, „der Oli, der Robi und Chrissi der Gelbe“saßen auf einem Yogakissen und trainierte­n „anstatt unüberlegt mit neuen Besen nur auszukehre­n, woran sie sich stören, anstatt den Menschen einfach einmal nur zuzuhören…“Eine Muckibude sei wie das Fegefeuer, wo alle büßen müssen, weil sie keine Verantwort­ung übernommen hatten: „Evangelisc­he und katholisch­e Bischöfe, Herren und Damen“.

An die Gottesdien­stbesucher appelliert­e er, friedlich und solidarisc­h zu handeln. Er lobte den Narrenrat für seinen Beschluss, den Umzug nicht mit einem Böllerschu­ss zu starten, sondern mit Friedensge­läute der Kirchenglo­cken. Die Stadtmusik spielte „Der Narre schmückt“und bei der Kommunion zeigte sich die bunte Vielfalt bei den Aussteiler­n und Empfängern. An der Orgel saß Hans-peter Lang, der mit fasnetlich­en Variatione­n die Liturgie untermalte.

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FOTO: MECHTILD KNIELE Pfarrer Walter Stegmann konnte in der Narrenmess­e vor vollem Haus predigen.

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