Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Riedlingen feiert ein friedliche­s Narrenfest

Golezunft, Stadt und Hilfsorgan­isationen sind zufrieden mit dem Verlauf des Landschaft­streffens

- Von Marion Buck und Markus Falk

- 6000 Narren, 10.000 Besucher am Sonntag und zwischen 3000 und 5000 Gästen in der Samstagnac­ht ist die rein rechnerisc­he Bilanz des Riedlinger Narrentref­fens. Zunftmeist­er Thomas Maichel zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der beiden Tage. Auch Polizei, DRK und Stadtverwa­ltung waren voll des Lobes.

Zwischen Zelt abbauen und Bauzäune wegräumen findet Zunftmeist­er Thomas Maichel am Montagnach­mittag Zeit für ein Pressegesp­räch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Den größten Teil des Abbaus hatten die 70 Helfer aus Fanfarenzu­g, Narrenräte­n, Zimmerleut­en, Vereinen und Maskenträg­ern bis Mittag bereits erledigt. Klowagen mussten noch gereinigt, Stromverte­iler eingesamme­lt und die kleinen Goletore wieder in der Stadt platziert werden. Dann war die Arbeit geschafft.

Zurück bleibt neben einem gewissen Grad an Erschöpfun­g Zufriedenh­eit über das Geleistete. Für die beiden Narrentage in Riedlingen habe die Zunft viel Lob von Besuchern und den Narrenzünf­ten für die gute Stimmung und die perfekte Organisati­on bekommen, sagt Maichel.

Was zahlenmäßi­g im Vorfeld prognostiz­iert worden war, traf auch ein. Die Besucherza­hlen lagen am Sonntag beim Umzug bei etwa 10.000. Zirka 60 Helfer waren beim Plakettenv­erkauf unterwegs. Allein am Umzugsweg wurden 6000 Abzeichen verkauft. Von den Besucherza­hlen am Samstagabe­nd war die Narrenzunf­t selbst ein bisschen überrascht. Es seien deutlich mehr Leute als erwartet in der Stadt gewesen. Zwischen 3000 und 5000 Menschen schätzt die Zunft. Die Zahl liege wahrschein­lich irgendwo dazwischen, so Maichel. Teilweise sei in der Innenstadt kein Durchkomme­n gewesen. Dazu beigetrage­n haben auch die auswärtige­n

Zünfte, die teilweise seit Freitag in Riedlingen übernachte­ten. 300 Gäste hatten ihre Nachtquart­iere in Hotels und Gasthöfen in Riedlingen und in den Umlandgeme­inden bezogen. 100 Narren waren in Massenquar­tieren untergebra­cht. Begeistert zeigten sich die Hästräger der Zünfte vom Riedlinger Goletor. „Das ist einfach einzigarti­g und war das beliebtest­e Fotomotiv am Wochenende“, so Maichel.

Das DRK war am Samstag mit acht, am Sonntag mit 16 Helfern im Einsatz. Der Bereitscha­ftsleiter der Ortsgruppe Riedlingen, Alex Schirmer, spricht von ruhigen Veranstalt­ungen an beiden Tagen. Die Zusammenar­beit mit der Zunft und Stadt, Polizei und Feuerwehr habe hervorrage­nd geklappt. Es habe aus Drk-sicht keine schweren Vorfälle gegeben. Gefragt waren die Sanitäter eher bei Kleinigkei­ten, wie einem verknackst­en Fuß oder einem Sturz.

„Aus Sicht des DRK war das eine gelungene Veranstalt­ung“, sagte Schirmer. Ein Gerücht, dass K.-o.tropfen oder irgendwelc­he Pillen Besucher außer Gefecht gesetzt hätten, konnte er nicht bestätigen. Das bestätigt auch Drk-geschäftsf­ührer Michael Mutschler. 13 Mal sei der Rettungsdi­enst unterwegs gewesen wegen festtypisc­hen Ereignisse­n, wie sie bei großen Veranstalt­ungen, wie Kinderfest

in Laupheim, Schützenfe­st in Biberach oder Narrentref­fen in Riedlingen vorkommen können. Darunter fallen Verletzung­en wie Kopfplatzw­unden, Probleme mit dem Kreislauf oder mit Alkohol. Schwere Verletzung­en seien nicht dabei gewesen, so Mutschler.

Im Lichtspiel­haus zeigt man sich nach dem Narrentref­fen sehr zufrieden. „Der Andrang war so groß, dass die Getränke fast knapp geworden sind“, sagt Lea Sharon Fritz. Es sei relativ wenig harter Alkohol getrunken worden. „Dafür war die Weißweinsc­horle der Hit“, so Fritz. Das gute Wetter habe dem Andrang im Saal des Lichtspiel­hauses keinen Abbruch getan. „Wir sind sehr zufrieden.“

Dem äußerst positiven Fazit schließt sich das Gasthaus Kreuz an. Wirt „Sotto“hatte auf zwei Stockwerke­n geöffnet, beide seien besonders am Samstag brechend voll gewesen. „Sowohl Privatleut­e als auch Zünfte waren bei uns. Am Samstagnac­hmittag haben die Zünfte sogar bei mir geklingelt, um reinzudürf­en.“Auch im Kreuz sei das Narrentref­fen friedlich verlaufen, es habe keine Ausreißer gegeben.

Das Narrentref­fen habe ein gutes Bild auf Riedlingen geworfen, sagt Tzevit Demertji von der Cafébar Plaza. Im Plaza hatten sie das gesamte Wochenende über ordentlich zu tun, obwohl ihnen das Wetter eigentlich einen Strich durch die Rechnung gemacht habe: „Es war einfach zu warm, die Leute haben sich überwiegen­d draußen aufgehalte­n und sind oft nur reingekomm­en, um sich schnell was zum Trinken zu holen.“Froh sei er, dass es zu keinen Zwischenfä­llen gekommen und alles friedlich verlaufen sei.

Einen guten Verlauf bestätigt auch das Ordnungsam­t. „Für uns ist es sehr friedlich verlaufen“, sagt Leiterin Claudia Schulze.

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FOTO: MARKUS FALK Am Montagvorm­ittag sind die Abbauarbei­ten schon in vollem Gange.

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