Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlingen feiert ein friedliches Narrenfest
Golezunft, Stadt und Hilfsorganisationen sind zufrieden mit dem Verlauf des Landschaftstreffens
- 6000 Narren, 10.000 Besucher am Sonntag und zwischen 3000 und 5000 Gästen in der Samstagnacht ist die rein rechnerische Bilanz des Riedlinger Narrentreffens. Zunftmeister Thomas Maichel zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der beiden Tage. Auch Polizei, DRK und Stadtverwaltung waren voll des Lobes.
Zwischen Zelt abbauen und Bauzäune wegräumen findet Zunftmeister Thomas Maichel am Montagnachmittag Zeit für ein Pressegespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Den größten Teil des Abbaus hatten die 70 Helfer aus Fanfarenzug, Narrenräten, Zimmerleuten, Vereinen und Maskenträgern bis Mittag bereits erledigt. Klowagen mussten noch gereinigt, Stromverteiler eingesammelt und die kleinen Goletore wieder in der Stadt platziert werden. Dann war die Arbeit geschafft.
Zurück bleibt neben einem gewissen Grad an Erschöpfung Zufriedenheit über das Geleistete. Für die beiden Narrentage in Riedlingen habe die Zunft viel Lob von Besuchern und den Narrenzünften für die gute Stimmung und die perfekte Organisation bekommen, sagt Maichel.
Was zahlenmäßig im Vorfeld prognostiziert worden war, traf auch ein. Die Besucherzahlen lagen am Sonntag beim Umzug bei etwa 10.000. Zirka 60 Helfer waren beim Plakettenverkauf unterwegs. Allein am Umzugsweg wurden 6000 Abzeichen verkauft. Von den Besucherzahlen am Samstagabend war die Narrenzunft selbst ein bisschen überrascht. Es seien deutlich mehr Leute als erwartet in der Stadt gewesen. Zwischen 3000 und 5000 Menschen schätzt die Zunft. Die Zahl liege wahrscheinlich irgendwo dazwischen, so Maichel. Teilweise sei in der Innenstadt kein Durchkommen gewesen. Dazu beigetragen haben auch die auswärtigen
Zünfte, die teilweise seit Freitag in Riedlingen übernachteten. 300 Gäste hatten ihre Nachtquartiere in Hotels und Gasthöfen in Riedlingen und in den Umlandgemeinden bezogen. 100 Narren waren in Massenquartieren untergebracht. Begeistert zeigten sich die Hästräger der Zünfte vom Riedlinger Goletor. „Das ist einfach einzigartig und war das beliebteste Fotomotiv am Wochenende“, so Maichel.
Das DRK war am Samstag mit acht, am Sonntag mit 16 Helfern im Einsatz. Der Bereitschaftsleiter der Ortsgruppe Riedlingen, Alex Schirmer, spricht von ruhigen Veranstaltungen an beiden Tagen. Die Zusammenarbeit mit der Zunft und Stadt, Polizei und Feuerwehr habe hervorragend geklappt. Es habe aus Drk-sicht keine schweren Vorfälle gegeben. Gefragt waren die Sanitäter eher bei Kleinigkeiten, wie einem verknacksten Fuß oder einem Sturz.
„Aus Sicht des DRK war das eine gelungene Veranstaltung“, sagte Schirmer. Ein Gerücht, dass K.-o.tropfen oder irgendwelche Pillen Besucher außer Gefecht gesetzt hätten, konnte er nicht bestätigen. Das bestätigt auch Drk-geschäftsführer Michael Mutschler. 13 Mal sei der Rettungsdienst unterwegs gewesen wegen festtypischen Ereignissen, wie sie bei großen Veranstaltungen, wie Kinderfest
in Laupheim, Schützenfest in Biberach oder Narrentreffen in Riedlingen vorkommen können. Darunter fallen Verletzungen wie Kopfplatzwunden, Probleme mit dem Kreislauf oder mit Alkohol. Schwere Verletzungen seien nicht dabei gewesen, so Mutschler.
Im Lichtspielhaus zeigt man sich nach dem Narrentreffen sehr zufrieden. „Der Andrang war so groß, dass die Getränke fast knapp geworden sind“, sagt Lea Sharon Fritz. Es sei relativ wenig harter Alkohol getrunken worden. „Dafür war die Weißweinschorle der Hit“, so Fritz. Das gute Wetter habe dem Andrang im Saal des Lichtspielhauses keinen Abbruch getan. „Wir sind sehr zufrieden.“
Dem äußerst positiven Fazit schließt sich das Gasthaus Kreuz an. Wirt „Sotto“hatte auf zwei Stockwerken geöffnet, beide seien besonders am Samstag brechend voll gewesen. „Sowohl Privatleute als auch Zünfte waren bei uns. Am Samstagnachmittag haben die Zünfte sogar bei mir geklingelt, um reinzudürfen.“Auch im Kreuz sei das Narrentreffen friedlich verlaufen, es habe keine Ausreißer gegeben.
Das Narrentreffen habe ein gutes Bild auf Riedlingen geworfen, sagt Tzevit Demertji von der Cafébar Plaza. Im Plaza hatten sie das gesamte Wochenende über ordentlich zu tun, obwohl ihnen das Wetter eigentlich einen Strich durch die Rechnung gemacht habe: „Es war einfach zu warm, die Leute haben sich überwiegend draußen aufgehalten und sind oft nur reingekommen, um sich schnell was zum Trinken zu holen.“Froh sei er, dass es zu keinen Zwischenfällen gekommen und alles friedlich verlaufen sei.
Einen guten Verlauf bestätigt auch das Ordnungsamt. „Für uns ist es sehr friedlich verlaufen“, sagt Leiterin Claudia Schulze.