Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neuer Bürgermeister legt los
Raphael Osmakowski-miller ist am 1. Februar gestartet – So sieht seine Prioritätenliste aus
- Knapp drei Monate nach seiner Wahl zum neuen Bürgermeister von Bad Saulgau ist Raphael Osmakowski-miller in seine erste Amtszeit gestartet. Die „Schwäbische Zeitung“Bad Saulgau hat sich mit dem 53-Jährigen über wichtige Projekte, über die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern im Rathaus und dem Gemeinderat unterhalten.
So war sein erster Arbeitstag
Der neue Bürgermeister hat zuerst seinen Computer an seinem Arbeitsplatz eingerichtet, ehe er nachmittags um 16 Uhr die erste Zusammenkunft mit den Mitarbeitern hatte, um sich ihnen nochmal vorzustellen. In den kommenden Tagen besucht Osmakowski-miller außerdem verschiedene kommunale Einrichtungen wie die Stadtwerke, die Tourismusbetriebsgesellschaft oder den Bauhof, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Kameraden der Feuerwehr traf er am Freitag, 2. Februar, bei deren Hauptversammlung.
Welche Projekte stehen auf seiner Liste ganz weit oben?
Osmakowski-miller befasst sich in erster Linie mit dem Thema Krankenhaus. Seine Vorgängerin Doris Schröter brachte ihn in mehreren Gesprächen auf den Stand der Dinge. Bekannt ist, dass der Altbau des Areals von mehreren Nutzern der Gesundheitsbranche gemietet werden soll – unter anderem soll ein Schlaflabor einziehen, das aber nicht alle Probleme löse, so Osmakowskimiller. Er wolle, dass Bad Saulgau ein Gesundheitsstandort mit eine zentralen Anlaufstelle für die Patienten bleibe. Zur Erinnerung: Sollte bis September dieses Jahres kein Investor gefunden werden, muss die Stadt Bad Saulgau die Immobilie selbst erwerben. Die Stadt hatte bereits im vergangenen Jahr einen Optionskaufvertrag mit den Srh-kliniken Landkreis Sigmaringen abgeschlossen, damit auf dem Areal keine Fehlnutzungen durch Dritte erfolgen.
Außerdem will er die Speditionsfirma Grieshaber so gut es geht bei ihrer Ansiedlung beim Schädlerhof im Gewerbegebiet Hochberger Straße unterstützen. Grieshaber baut auf dem Grundstück ein Logistikzentrum, um die Lagerkapazitäten zu erhöhen. Profiteur davon ist die Firma Claas, die mit Grieshaber eine berufliche Partnerschaft eingegangen ist.
Wie will er sein Team im Rathaus führen?
„Ich habe mir schon vorab ein Bild gemacht“, sagt Osmakowskimiller. Und dabei habe er das Gefühl gehabt, „dass sich die Mitarbeiter auf mich freuen“. Es sei ein gutes Team, das leistungsfähig sei, etwas für die Stadt zu bewegen. Osmakowski-miller überlegt sich indes, wie er alle städtischen Mitarbeiter motivieren könne. „Ich will Anreize für sie schaffen, dass sie gerne für die Stadt Bad
Saulgau arbeiten“. Dies könnten zum Beispiel Gutscheine für die Sonnenhof-therme sein.
Diese Anregungen der Bürger will er umsetzen
Während seines Wahlkampfs hat Osmakowski-miller die Wünsche und Anregungen der Bürger in einem Merkheft notiert. Die am häufigsten genannte Kritik war der geschlossene Bahnübergang an der Altshauser Straße. „Deshalb will ich hier so schnell wie
möglich eine vernünftige Lösung haben“, ergänzt Osmakowski-miller. Außerdem will er nach wie vor die Idee eines Naturfreibads umsetzen, wenngleich dieses Projekt nicht die oberste Priorität hat. Bei all seinem Handeln gehe es ihm darum, „was ein Projekt für einen Mehrwert für die Menschen hat. Nur wenn es ihnen etwas bringt, macht es auch Sinn“.
So sieht er die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat
Osmakowski-miller will mehr Transparenz und daher viel mehr Themen in den öffentlichen Sitzungen behandeln. „Ich möchte, dass wieder mehr diskutiert wird.“Indes würde er gerne in der zweiten Jahreshälfte die öffentlichen Sitzungen von Donnerstag auf Mittwoch verlegen, „weil die meisten Vereine am Donnerstag ihre Angebote haben und ich möchte, dass die Stadträte weiter am Vereinsleben teilnehmen können“, ergänzt er.
Wie oft wird er bei Hauptversammlungen und Festen zu sehen sein?
In seinem langen Wahlkampf hatte Osmakowski-miller fast alle Vereinshauptversammlungen besucht. Er wolle auch als Bürgermeister, sofern es sich einrichten lasse, bei den Hauptversammlungen sein – mindestens bei einer Hauptversammlung pro Teilort und weiteren in der Kernstadt. Auch die Feste und Feiern wolle er nicht nur zum Anlass nehmen, um das Fass anzustechen, „sondern weil ich Ansprechpartner für die Menschen sein will.“Aber eins müsse auch klar sein. „Nicht jeder Bürger wird die Antwort bekommen, die er gerne hätte.“
Was erhofft sich er sich von der Gemeinderatswahl am 9. Juni?
„Ich mische mich da nicht ein“, sagt Osmakowski-miller, der trotzdem hofft, dass viele junge Menschen für den Gemeinderat kandidieren. „Jeder Gemeinderat muss zum Wohle der Stadt Spaß an diesem Ehrenamt haben“, so Osmakowski-miller, der sich auch wünscht, dass vom aktuellen Gemeinderat möglichst viele weitermachen würden – aber nur dann, „wenn er es ehrlich meint. Wenn sich jemand allerdings nur als Opposition aufstellen lässt, weil er mit meiner Wahl zum Bürgermeister nicht einverstanden ist, wäre das unehrlich“, ergänzt Osmakowskimiller.