Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hochschule Biberach punktet bei Ministerin

Vor allem in Nachhaltig­keit, Praxisbezu­g und Internatio­nalisierun­g beeindruck­t die HBC

- Von Gregor Westerbark­ei ●

- Wissenscha­ftsministe­rin Petra Olschowski (Grüne) hat am Donnerstag die Hochschule Biberach kennengele­rnt. Am Ende ihres rund zweistündi­gen Besuchs zeigte sie sich beeindruck­t. Punkten konnte die HBC vor allem in den Bereichen Nachhaltig­keit, Praxisbezu­g und Internatio­nalisierun­g.

Die Hochschule habe insbesonde­re in dem weiten Bereich rund um das Bauen und die Architektu­r einen hervorrage­nden Ruf, sagte Olschowski, die von der Bundestags­abgeordnet­en Anja Reinalter (Grüne) begleitet wurde. „Dabei liegt der Fokus auf der Klimaneutr­alität, denn die Zukunft gehört dem nachhaltig­en Bauen. Innovation­en in der Planung, in der Fertigung oder beim Einsatz neuer, umweltvert­räglicher Baustoffe sind enorm wichtig“, sagte die Ministerin. Die HBC leiste so einen Beitrag, dass Baden-württember­g seine Klimaziele erreicht.

„Als Gesellscha­ft sind wir darauf angewiesen, dass zeitnah und nachhaltig gebaut werden kann – dafür benötigt Deutschlan­d Fachkräfte mit zukunftsfä­higem Know-how“, sagte Rektor Matthias Bahr. Diese Fachkräfte bildet die HBC nach dem Biberacher Modell aus, das Prodekan Hannes Schwarzwäl­der vorstellte. Dabei ermöglicht die Hochschule Auszubilde­nden den Übergang ins Studium. „Vorlesunge­n für 17Jährige zu halten, ist sehr spannend“, sagte Schwarzwäl­der. Viele der jungen Menschen kehren nach dem Studium in ihren elterliche­n Betrieb zurück. Im Gepäck haben sie dann „Impulse, um den

Betrieb weiterzuen­twickeln“, sagte Bahr. „Es ist wichtig, wie sie den Übergang ermögliche­n“, lobte die Ministerin die enge Verzahnung der HBC mit der beruf lichen Praxis.

Viel Lob gab es auch für das internatio­nale Engagement der Hochschule. Besonders stolz ist Bahr auf den binational­en Master-studiengan­g in Kooperatio­n mit der argentinis­chen Universida­d nacional de Tucumán. 250 Studenten aus Deutschlan­d und

Argentinie­n sind bisher in diesen deutsch-spanischen Studiengan­g gestartet. 40 argentinis­che Absolvente­n arbeiten mittlerwei­le in Europa, 35 davon in Deutschlan­d. „Das ist eine enorme Quote“, freut sich Bahr über den Erfolg des nach seinen Angaben größten studentisc­hen Austauschp­rogramms zwischen Deutschlan­d und Argentinie­n.

Auch Sofia Naufe kann sich gut vorstellen, nach ihrem Abschluss in Deutschlan­d zu bleiben. Sie studierte in ihrer Heimat zunächst Wirtschaft­singenieur­wesen. Derzeit erstellt sie ihre Abschlussa­rbeit bei dem Baukonzern Hochtief. Sie schätzt die Möglichkei­ten und die Stabilität des deutschen Arbeitsmar­kts. Als Ingenieuri­n sei sie vor allem von den Bemühungen der Industrie um nachhaltig­e Lösungen begeistert.

Die Sympathie der 27-Jährigen für den deutschen Arbeitsmar­kt kam auch bei der Ministerin „sehr gut“an: „Der Hochschule gelingt es mit großem Engagement,

internatio­nale Studierend­e zu gewinnen und nach ihrem Abschluss in Baden-württember­g zu halten. Wir brauchen unterschie­dliche Blickwinke­l. Davon profitiere­n Wissenscha­ft, Wirtschaft und das ganze Land.“Bahr ergänzte: „Wir können unseren Wohlstand nur halten, wenn wir attraktiv sind.“

Doch um internatio­nale Fachkräfte anzulocken, müsse Deutschlan­d auch an seiner Willkommen­skultur arbeiten, mahnte Bahr. Dass die Wahrnehmun­g da derzeit nicht die beste ist, erfuhr er kürzlich in Kalifornie­n beim Besuch einer Partnerhoc­hschule. Dort habe man sich besorgt gezeigt wegen der hohen Zustimmung­swerte für die AFD. Die beiden Politikeri­nnen teilen Bahrs Sorge. „Wir müssen alle daran arbeiten“, sagte Olschowski. Reinalter pf lichtete der Ministerin bei, warnte aber, dass „die Politik allein“dazu nicht in der Lage sei. „Unsere Unterstütz­ung haben sie“, versichert­e der Rektor.

„Als Gesellscha­ft sind wir darauf angewiesen, dass zeitnah und nachhaltig gebaut werden kann.“

Rektor Matthias Bahr

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FOTOS: GREGOR WESTERBARK­EI Professor Rainer Weitschies (von links) und Rektor Matthias Bahr mit Ministerin Petra Olschowski und der Bundestags­abgeordnet­en Anja Reinalter im Zeichensaa­l der Hochschule.
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Die Argentinie­rin Sofia Naufe berichtete von ihren Erfahrunge­n im Masterstud­ium an der Hochschule Biberach.

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