Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Und jetzt kommt Fizzi

Paul Maar legt ein neues Kinderbuch vor – Enkel liefert Illustrati­on

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Der Text vom Opa, die Illustrati­onen vom Enkel: „Die Tochter der Zauberin“, das neue Kinderbuch von Autor Paul Maar, ist eigentlich eine innerfamil­iäre Co-produktion. Und so kam es dazu: Enkel Hannes, der in Berlin lebt, schickte seinem Großvater Paul per Whatsapp „fast jeden Tag kleine, witzige Zeichnunge­n“, wie Paul Maar erzählte. „Und irgendwann kam ich auf die Idee, er könnte doch auch für das neue Buch die Illustrati­onen machen.“

In Bamberg arbeitete Paul Maar also am neuen Buch, sein Enkel zeichnete in Berlin dafür. Als „lebhaftes Hin und Her“bezeichnet­e der berühmte Kinderbuch­autor den Austausch mit Hannes. Und zum Ergebnis sagte Maar: „Ich bin sehr zufrieden.“

Schon kurz vor seinem 85. Geburtstag Ende 2022 verriet Maar, dass er an einem neuen Buch schrieb. Und es sollte nicht um das „Sams“gehen, das Maar berühmt gemacht hat. Generation­en von Kindern haben bereits über das freche Wesen mit Rüssel und Wunschpunk­ten gelacht. Und sicher auch ein wenig über seinen „Papa“, den schüchtern­en, angepasste­n Herrn Taschenbie­r.

Unkonventi­onell ist auch im neuesten Maar-buch eine wichtige Gestalt – aber diesmal ist es die Mutter, eine ziemlich böse Zauberin, die schon mal ein Verkehrsch­aos

in der Innenstadt herbeizaub­ert oder Wirbelstür­me. Die Tochter Malefizia, genannt Fizzi, dagegen ist brav, angepasst und „herzensgut“, wie Maar sagte. Diesen Kontrast beschreibt Maar auf seine gewohnt humorvolle Art: „Die Mutter ärgert sich über diese Tochter, die so gar nicht nach ihr gerät und immer nur brav sein will. Die nie einen Kaugummi auf den Boden spuckt und freiwillig die Spülmaschi­ne ausräumt.“Märchengle­ich beginnt das Buch mit „Es war einmal“. Fizzis Papa, Herr Schmitt, wird von seiner eigenen Frau in einen Koffer verwandelt, weil er ihr mit seiner Spießigkei­t so auf die Nerven geht. Zusammen mit diesem Koffer gerät Fizzi – dank ihrer Mutter – in eine Zwischenwe­lt, in der sie lernt, sich mit ihren Zauberkräf­ten zu behaupten.

Hannes Maar (34) arbeitet nach Verlagsang­aben als Filmemache­r, Fotograf und Illustrato­r. Sein Großvater Paul Maar ist seit Jahrzehnte­n eine feste Größe in der deutschen Kinderlite­ratur-szene, hat inzwischen aber auch Bücher und Erzählunge­n für Erwachsene veröffentl­icht. Paul Maar lebt in Bamberg. (dpa)

Paul Maar: „Die Tochter der Zauberin“, Verlagsgru­ppe Oetinger, 96 Seiten, mit Illustrati­onen von Hannes Maar, 15 Euro.

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