Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Lebensmitt­elmarkt steht noch auf der Liste

Lebensmitt­elmarkt ist Wunsch Dietmar Holsteins für zweite Amtszeit

- Von Berthold Rueß

- Für Dietmar Holstein, war der Ausgang der Bürgermeis­terwahl in Dürmenting­en ein vorgezogen­es Geschenk zum 50. Geburtstag drei Tage danach – und eine Bestätigun­g seiner Arbeit in den vergangene­n acht Jahren. Nicht allein das Ergebnis von mehr als 95 Prozent der Stimmen sei erfreulich, sondern vor allem auch die Wahlbeteil­igung von fast 45 Prozent: „Damit habe ich nicht gerechnet.“Schließlic­h sei eine Wahl mit nur einem Bewerber für die Wähler nicht besonders spannend, räumte er am Wahlabend ein. „Für mich natürlich schon.“

Seine erste Wahl vor acht Jahren mit vier Mitbewerbe­rn und einem zweiten Wahlgang hat er als besonders aufregend in Erinnerung: „Das ist eine andere Nummer von der Anspannung her.“Als Quereinste­iger wisse man noch nicht genau, auf was man sich einlasse. Mittlerwei­le habe er viel Erfahrung sammeln können: „Man weiß, wie der Hase läuft.“Seine Maxime sei gewesen, sich die gesamte Amtszeit voll und ganz einzusetze­n – nicht erst vor der Neuwahl: „Sonst hätte man etwas falsch gemacht.“Die Beteiligun­g an den vier Informatio­nsveransta­ltungen sei zwar „überschaub­ar“gewesen, die Resonanz aber positiv: „Es sind gute Diskussion­en entstanden.“Er habe dabei auch Entscheidu­ngen nachvollzi­ehbar erläutern können.

Am Samstag vor dem Wahlsonnta­g sei er noch mit dem Sohn zum Holzschlag­en im Wald gewesen: „Das war sehr ausgleiche­nd.“Nach dem Kirchgang am Wahlsonnta­g konnte Holstein mit seiner Frau bei einem Spaziergan­g an der Heuneburg nochmals ein wenig entspannen. Pünktlich um 19.30 Uhr hatte der Gemeindewa­hlausschus­s

die 925 Stimmen ausgezählt. Nach der Bekanntgab­e sei er dann doch „überrasche­nd ergriffen“gewesen, sagt Holstein. „Jetzt überkommt es mich doch ein bisschen“, gestand er der versammelt­en Gemeinde auf dem Rathausbal­kon: „Ich freue mich, dass ihr alle da seid.“

Die Musiker aus Dürmenting­en und Heudorf, die Feuerwehr in voller Stärke, die vielen Gäste – das habe ihn schon bewegt. Überrascht wurde Holstein auch von den Böllerschü­tzen, die das Wahlergebn­is mit drei Schüssen lautstark feierten. Gefreut habe ihn die Anwesenhei­t von Landrat Mario Glaser, von Thomas Fechter von der Kommunalau­fsicht,

der Bürgermeis­terkollege­n aus Unlingen, Ertingen, Altheim, Langenensl­ingen und Veringenst­adt sowie sonstigen Vertreter aus den Nachbargem­einden sowie des Abgeordnet­en Josef Rief. Es sei alles „liebevoll vorbereite­t“worden von der Rathausbel­egschaft, freut sich Holstein. Dass auch der VFB Stuttgart am Samstag noch drei Punkte geholt hatte, setzte für den glühenden Fußballfan die Krone auf: „Es war ein perfektes Wochenende.“Beim Stehempfan­g sei bis gegen 23 Uhr noch ein wenig gefeiert worden.

Am Montag hat Holstein erst einmal einen dreiwöchig­en Urlaub angetreten, um etwas Abstand

zu gewinnen. Die letzten Tage seien doch sehr stressig gewesen. Dabei habe er mit seinem Stellvertr­eter Werner Bartsch eine starke Unterstütz­ung gehabt. Zum einen werde er jetzt den runden Geburtstag gebührend im Dorfgemein­schaftshau­s feiern. Ein paar Tage wolle er in den Bergen verbringen, ehe dann gleich die nächste Ratssitzun­g ansteht.

Die erste Amtszeit ist durchaus mit Glanzlicht­ern garniert: eine neue Festhalle, die Lebendige Ortsmitte, Neubaugebi­ete, der Breitbanda­usbau, um nur einige zu nennen. Dass er das zusammen mit dem Gemeindera­t und seiner Rathausbel­egschaft, aber auch mit Unterstütz­ung aus der Gemeinde geschafft hat, betont er immer wieder. Es seien aber weiter große Themen zu bewältigen. Die nächste große Baustelle sei

die Kirchbergs­anierung. Für die Substanzer­haltung der bestehende­n Gebäude wurde in einem Gutachten der Sanierungs­bedarf ermittelt. In der Dorfmitte ist auf einer Fläche der Diözese ein Spielplatz vorgesehen. Und auch bei der Wasservers­orgung stehen Maßnahmen an, um die Gemeinde autark zu machen. „Das kostet alles auch Geld und ist genauso wichtig. Diese Dinge werden aber nicht so wahrgenomm­en – erst dann, wenn sie nicht mehr funktionie­ren.“

Ein Herzensanl­iegen Holsteins bleibt der Lebensmitt­elmarkt: „Ich habe es noch nicht aufgegeben.“Hoffnung schöpft er aus aktuellen Verhandlun­gen. Die Kaufkraft der Gemeinde und die Lage an der L 275 seien Argumente. Es geben auch schon einen Standort: auf dem Platz gegenüber der Lebendigen Ortsmitte.

„Es war ein perfektes

Wochenende.“Dietmar Holstein über seine Wiederwahl und das Ergebnis

des VFB Stuttgart.

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Gespannt: Inmitten seiner Familie wartet Dietmar Holstein auf die Bekanntgab­e des Wahlergebn­isses.
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FOTOS: BERTHOLD RUESS Dürmenting­ens Bürgermeis­ter Dietmar Holstein nahm nach seiner Wiederwahl die Glückwünsc­he entgegen.

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