Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Chaos bei der Postzustel­lung

Durcheinan­der in Bad Schussenri­ed – Deutsche Post erklärt, woran das liegt

- Von Katrin Bölstler

- In Bad Schussenri­ed und den Teilorten wird seit Monaten einigen Haushalten immer wieder die falsche Post zugestellt. Ein Bürger beschwerte sich bei der „Schwäbisch­en Zeitung“darüber. Wie die Deutsche Post die Vorfälle erklärt.

Dass ein falscher Brief immer wieder in seinem Brief kasten landet, ist Norbert Sitzmann inzwischen gewohnt. Vor Kurzem jedoch wurde ihm ein Schreiben vom Amtsgerich­t Biberach zugestellt, das eigentlich an eine Bewohnerin des ZFP adressiert war – und persönlich hätte zugestellt werden müssen. „Es ist leider kein vorübergeh­endes Problem, sondern besteht schon seit letztem Jahr“, erzählt er. Mehrere Male habe er schon die Post seiner Nachbarn im Brief kasten gehabt, als ob der Zusteller diese wahllos in irgendwelc­he Briefkäste­n stecken würde.

Früher habe sein Wohngebiet einen sehr zuverlässi­gen Zusteller gehabt. Doch irgendwann im vergangene­n Jahr habe es einen Wechsel gegeben und seitdem herrsche Chaos. Wie viele andere Bürger habe er sich daraufhin in der Postfilial­e am Marktplatz in Bad Schussenri­ed beschwert. „Doch die können auch nichts machen. Sie sagen uns, wir müssen bei der Kundenhotl­ine anrufen, doch da wird einem in der Regel nicht geholfen“, ärgert er sich.

Auf Nachfrage bestätigt die Inhaberin der Schussenri­eder Postfilial­e, die sich in der Buchhandlu­ng Eulenspieg­el befindet, die Situation.

„Wir haben auch das Gefühl, dass die Post willkürlic­h verteilt wird und wir haben viele Kunden, die sich deswegen beschweren“, sagt Sonja Reck. Wann das genau angefangen habe, könne sie nicht sagen. Sicher aber irgendwann vergangene­s Jahr. Seit vier oder sechs Wochen sei es wieder besonders schlimm. Für sie als Filialleit­erin sei das sehr ärgerlich, weil sie den Kunden nicht weiterhelf­en könne. Der Frust komme jedoch direkt bei ihr an.

Und was sagt die Deutsche Post? Ein Pressespre­cher bestätigt, dass Ende 2023 die Schussenri­eder Zustellbez­irke vom bisherigen

Standort Aulendorf in den neuen Zustellstü­tzpunkt Bad Saulgau verlagert worden seien. „Damit änderten sich zwangsläuf­ig die Anfahrtswe­ge in die einzelnen Zustellbez­irke und auch die Bezirke selbst“, so der Sprecher. „Es gibt aber nicht weniger Postboten und somit weiterhin faire Arbeitsbed­ingungen.“

Für die Unannehmli­chkeiten, die dadurch entstanden seien, entschuldi­ge sich die Deutsche Post. Man tue alles, um schnellstm­öglich die gewohnte Qualität zu bieten. „Wir haben allerdings neues Personal eingestell­t, dieses wird selbstvers­tändlich eingearbei­tet. Neue Mitarbeite­r werden bei uns einige Zeit durch erfahrene Kollegen auf der Zustelltou­r eingewiese­n und unterstütz­t, bevor sie diese selbständi­g übernehmen“, so der Sprecher der Post.

Neben diesem „training on the job“in der Praxis werde den neuen Zustellern in einer theoretisc­hen Schulung das benötigte Wissen vermittelt. Eine Fremdverga­be an Subunterne­hmen gebe es nicht. Danach gefragt, warum die Post zum Teil mit weißen Wagen ohne das Deutsche Postlogo ausgefahre­n werde, erklärte er, dass einige Zustellfah­rzeuge sich in der Reparatur befänden.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Bei der Zustellung der Post gibt es in Bad Schussenri­ed Probleme.

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