Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mietvertra­g für neues Jugendhaus steht

Nach Jahren Einigung zwischen Stadt Bad Schussenri­ed und Land – Zeitplan noch offen

- Von Maike Daub

- Seit fast fünf Jahren gibt es in Bad Schussenri­ed kein Jugendhaus mehr. Das soll sich nun wieder ändern. Das Land Baden-württember­g und die Stadt haben sich auf einen Mietvertra­g für Räume im Alten Kloster geeinigt. Viele Fragen sind jedoch immer noch offen.

2019 wurde das frühere Jugendhaus „New Point“abgerissen und die Suche nach neuen Räumlichke­iten begann. Schnell wurde bekannt, dass es in Räume im Alten Kloster umziehen soll, doch dann passierte lange nichts nach außen Sichtbares. Denn die Räume müssen zunächst renoviert werden, und Stadt und Land konnten sich lange nicht auf einen Mietvertra­g einigen. „Es gab keinerlei Streitpunk­te“, sagt Bürgermeis­ter Achim Deinet auf Szanfrage jedoch, „sondern – wie bei Mietverhan­dlungen üblich – unterschie­dliche Auffassung­en über die gerechtfer­tigte Miethöhe und die Nebenabred­en.“Aufgrund der Corona-pandemie hätte man für einige Zeit ohnehin kein Jugendhaus betreiben können.

Anfang diesen Jahres lag dann endlich ein Mietvertra­g für die Räume im Erdgeschos­s des Gebäudes Klosterhof 13/1 vor und nach der Zustimmung des Gemeindera­ts wurde der Vertrag im Februar unterschri­eben. Die Stadt mietet insgesamt rund 150 Quadratmet­er für das Jugendhaus an, für einen Mietpreis von rund 1000 Euro inklusive Nebenkoste­n pro Monat.

Die sonstigen Konditione­n im Vertrag seien ebenfalls akzeptabel, sagt Bürgermeis­ter Deinet, „sonst hätten wir nicht zugestimmt“. Er betonte außerdem noch einmal: „Dies ist eine Freiwillig­keitsleist­ung

und keine Pf lichtaufga­be.“In den Diskussion­en zum Haushalt für 2024 hatten beide Gemeindera­tsfraktion­en darauf gepocht, dass man das Jugendhaus eröffnen solle, trotz Sparkurs in der Stadt. Das sei ein Verspreche­n, das man einhalten müsse, hatte Fraktionss­precher Peter Vollmer (BWL) etwa gesagt. Deinet selbst hatte im Sz-jahresinte­rview hingegen dafür plädiert: „In einem Sparhausha­lt haben meines Ermessens aktuell keine Freiwillig­keitsleist­ungen Platz.“

Was jetzt, wo der Mietvertra­g steht, in den Räumen genau passieren soll und wann die Jugendlich­en einziehen können, ist derzeit noch unklar. Dazu stehen noch Gespräche zwischen der Stadt und dem Haus Nazareth an, das in Bad Schussenri­ed die offene Jugendarbe­it sowie die Schulsozia­larbeit übernimmt, erklärt Bürgermeis­ter Deinet. Anfragen aus der Stadt selbst bezüglich eines Jugendhaus­es habe es in den letzten Jahren keine gegeben. Wie lange die Sanierunge­n dauern werden, kann Deinet ebenfalls noch nicht sagen. Ziel sei jedoch, dass die Jugendlich­en die Räumlichke­iten selbst herrichten, wenn auch unter Aufsicht aufgrund des Denkmalsch­utzes.

Über die Jahre war immer wieder im Gespräch, dass die Volkshochs­chule (VHS) ebenfalls in das Gebäude im Alten Kloster einziehen könnte, etwa ins Obergescho­ss, also über das geplante Jugendhaus. Bisher hat sie nämlich keine eigenen Räume in Bad Schussenri­ed. Dabei bleibt es vorerst wohl auch, denn im Mietvertra­g jetzt seien keine zusätzlich­en Räume für die VHS enthalten. „Wir haben darauf geachtet, dass die Jugendräum­e gegebenenf­alls auch von der VHS genutzt werden könnten“, sagt Deinet jedoch. Wie und ob das funktionie­ren kann, muss jedoch noch geklärt werden.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Viele der Jugendlich­en, die das alte Jugendhaus noch kannten (hier vor dem Abriss) dürften heute erwachsen sein.
FOTO: MICHAEL MADER Viele der Jugendlich­en, die das alte Jugendhaus noch kannten (hier vor dem Abriss) dürften heute erwachsen sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany