Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mietvertrag für neues Jugendhaus steht
Nach Jahren Einigung zwischen Stadt Bad Schussenried und Land – Zeitplan noch offen
- Seit fast fünf Jahren gibt es in Bad Schussenried kein Jugendhaus mehr. Das soll sich nun wieder ändern. Das Land Baden-württemberg und die Stadt haben sich auf einen Mietvertrag für Räume im Alten Kloster geeinigt. Viele Fragen sind jedoch immer noch offen.
2019 wurde das frühere Jugendhaus „New Point“abgerissen und die Suche nach neuen Räumlichkeiten begann. Schnell wurde bekannt, dass es in Räume im Alten Kloster umziehen soll, doch dann passierte lange nichts nach außen Sichtbares. Denn die Räume müssen zunächst renoviert werden, und Stadt und Land konnten sich lange nicht auf einen Mietvertrag einigen. „Es gab keinerlei Streitpunkte“, sagt Bürgermeister Achim Deinet auf Szanfrage jedoch, „sondern – wie bei Mietverhandlungen üblich – unterschiedliche Auffassungen über die gerechtfertigte Miethöhe und die Nebenabreden.“Aufgrund der Corona-pandemie hätte man für einige Zeit ohnehin kein Jugendhaus betreiben können.
Anfang diesen Jahres lag dann endlich ein Mietvertrag für die Räume im Erdgeschoss des Gebäudes Klosterhof 13/1 vor und nach der Zustimmung des Gemeinderats wurde der Vertrag im Februar unterschrieben. Die Stadt mietet insgesamt rund 150 Quadratmeter für das Jugendhaus an, für einen Mietpreis von rund 1000 Euro inklusive Nebenkosten pro Monat.
Die sonstigen Konditionen im Vertrag seien ebenfalls akzeptabel, sagt Bürgermeister Deinet, „sonst hätten wir nicht zugestimmt“. Er betonte außerdem noch einmal: „Dies ist eine Freiwilligkeitsleistung
und keine Pf lichtaufgabe.“In den Diskussionen zum Haushalt für 2024 hatten beide Gemeinderatsfraktionen darauf gepocht, dass man das Jugendhaus eröffnen solle, trotz Sparkurs in der Stadt. Das sei ein Versprechen, das man einhalten müsse, hatte Fraktionssprecher Peter Vollmer (BWL) etwa gesagt. Deinet selbst hatte im Sz-jahresinterview hingegen dafür plädiert: „In einem Sparhaushalt haben meines Ermessens aktuell keine Freiwilligkeitsleistungen Platz.“
Was jetzt, wo der Mietvertrag steht, in den Räumen genau passieren soll und wann die Jugendlichen einziehen können, ist derzeit noch unklar. Dazu stehen noch Gespräche zwischen der Stadt und dem Haus Nazareth an, das in Bad Schussenried die offene Jugendarbeit sowie die Schulsozialarbeit übernimmt, erklärt Bürgermeister Deinet. Anfragen aus der Stadt selbst bezüglich eines Jugendhauses habe es in den letzten Jahren keine gegeben. Wie lange die Sanierungen dauern werden, kann Deinet ebenfalls noch nicht sagen. Ziel sei jedoch, dass die Jugendlichen die Räumlichkeiten selbst herrichten, wenn auch unter Aufsicht aufgrund des Denkmalschutzes.
Über die Jahre war immer wieder im Gespräch, dass die Volkshochschule (VHS) ebenfalls in das Gebäude im Alten Kloster einziehen könnte, etwa ins Obergeschoss, also über das geplante Jugendhaus. Bisher hat sie nämlich keine eigenen Räume in Bad Schussenried. Dabei bleibt es vorerst wohl auch, denn im Mietvertrag jetzt seien keine zusätzlichen Räume für die VHS enthalten. „Wir haben darauf geachtet, dass die Jugendräume gegebenenfalls auch von der VHS genutzt werden könnten“, sagt Deinet jedoch. Wie und ob das funktionieren kann, muss jedoch noch geklärt werden.