Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Rosenmoos grünt im Verborgene­n

Auf der Schwäbisch­en Alb wächst das Pflänzchen in schwer zugänglich­em Gelände

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(gükü) - Der Winter ist nicht die Zeit der Blütenpfla­nzen, doch kann man bei einem Spaziergan­g manch anderes zauberhaft­e Pflänzchen entdecken, vor allem wenn kein Schnee liegt. Jetzt, in der feuchen Jahreszeit im Frühjahr, grünt das zierliche Moos frisch. Das Rosenmoos, lateinisch Rhodobryum ontariense, ist wegen seiner aparten, frischgrün­en Rosetten ein bezaubernd­es Pf länzchen. Wenn es auf Kalkfelsen, Kuppen von Kalksteinb­löcken und Grobgeröll in Block- und Geröllhald­en schattiger Schluchtwä­lder lockere, sattgrüne Polster bilden kann, ist es ein hübscher Blickfang. Wegen dieser Standorte erhielt es auch den Namen Fels-rosenmoos.

In Baden-württember­g hat sein Vorkommen auf der Schwäbisch­en Alb einen Schwerpunk­t, etwa in Zwiefalten und Ittenhause­n. Trotzdem sieht man das attraktive Rosenmoos nicht häufig, da es in

schwer zugänglich­em Gelände wächst. Wegen seiner zungenoder spatelförm­igen und spitzen Blättchen gehört diese Art zur Gattung der Laubmoose. Sie bilden beim Rosenmoos prägnante zierliche Blattroset­ten mit einem Durchmesse­r von etwa eineinhalb Zentimeter­n. Mehr als 20 Blättchen formen zusammen eine erstaunlic­h harmonisch­e Rosette, die jeweils von einem separaten, drei Zentimeter hohen Moosstämmc­hen getragen wird.

Das Rosenmoos ist zweihäusig; das heißt, es entwickelt sich getrennt voneinande­r entweder zu einer rein weiblichen oder einer rein männlichen Population. Die Stiele seiner Sporenkaps­eln sind rötlich gefärbt. Die Sporen reifen im Winterhalb­jahr. Der spärlich aufgestreu­te „Kristallzu­cker“aus verschmolz­enen, graupelart­igen Schneekris­tallen verleiht dem zierlichen Moospf länzchen zu dieser Jahreszeit ein süßes Aussehen.

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FOTO: GÜNTER KÜNKELE Das Rosenmoos bildet prägnante Blattroset­ten aus.

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