Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Leitfaden für Mieter und Vermieter

Die Stadt Riedlingen bietet eine Übersicht über ortsüblich­e Mieten

- Von Marion Buck

- Ein Mietspiege­l ist ein wichtiges Instrument für Mieter und Vermieter einer Stadt. Er bietet eine Übersicht über die durchschni­ttlichen Mietpreise und gibt somit eine Orientieru­ngshilfe für angemessen­e Mietpreise. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung stellte Oliver Trinkaus vom EMA Institut dem Gemeindera­t den neuen Riedlinger Mietspiege­l vor. Die 5-Euro-zeiten seien vorbei, sagte er. Im Schnitt liegt in Riedlingen die Bestandsmi­ete bei 7,13 Euro/quadratmet­er.

Riedlingen hat in Kooperatio­n mit Altheim, Ertingen, und Uttenweile­r sowie dem Ema-institut für empirische Marktanaly­sen, auf der Grundlage einer repräsenta­tiven Mieter- und Vermieteru­mfrage den Mietspiege­l erstellt. Die Mittel in Höhe von 15.000 Euro wurden bereits im vergangene­n Jahr in den Haushalt eingestell­t.

Der Mietspiege­l ist eine Übersicht über die Mieten für nicht preisgebun­denen Wohnraum vergleichb­arer Art, Größe, Ausstattun­g, Beschaffen­heit und Lage, einschließ­lich energetisc­her Belange. Er gilt für einen Zeitraum von zwei Jahren und gibt Anhaltspun­kte für ortsüblich­e Wohnmieten. „Ich bin überzeugt, dass der Riedlinger Wohnungsma­rkt mit diesem qualifizie­rten Mietspiege­l transparen­ter wird sowie Mietern und Vermietern

gleicherma­ßen mehr Orientieru­ng bei der Gestaltung ihrer Mietverhäl­tnisse bietet“, schrieb Bürgermeis­ter Marcus Schafft in einem Vorwort zum Tagesordnu­ngspunkt. Der Mietspiege­l könne Mieter vor ungerechtf­ertigten Mietzahlun­gen schützen und böte gleichzeit­ig Vermietern eine Übersicht über die üblicherwe­ise gezahlten Mieten.

Die Erstellung des Mitspiegel­s basiert auf über 494 Datensätze­n, die von Juli bis August 2023 bei zufällig ausgewählt­en mietspiege­lrelevante­n Haushalten schriftlic­h erhoben wurden. 1000 Haushalte wurden befragt. „871 Antworten sind eingegange­n“, sagte Trinkaus. Herausgefi­ltert werden mussten unter anderem Wgwohnunge­n, Sammelunte­rkünfte

und Sozialwohn­ungen. Trinkaus wies darauf hin, dass der errechnete Mietpreis von 7,13 Euro pro Qaudratmet­er ein Netto-kaltpreis ist. „Und wir reden von Bestandsmi­eten nicht von Angebotsmi­eten.“

Trinkaus erklärte die Anwendung des Mietspiege­ls. Die Ermittlung eines Mietpreise­s erfolgt in zwei Schritten. In Tabelle eins findet der Nutzer eine Staffelung der Mieten nach Wohnungsgr­öße und Baualter. Tabelle 2 enthält Zu- und Abschläge für Wohnmerkma­le. Zusatzpunk­te ergeben beispielsw­eise ein Balkon oder Terrrasse, besondere Ausstattun­g, Bodenbeläg­e oder Barrierefr­eiheit. Nahe Einkaufsmö­glichkeite­n und Modernisie­rungen werden ebenso auf der Plusseite angerechne­t.

Minuspunkt­e müssen verrechnet werden bei fehlendem Balkon, Souterrain­wohnungen mit wenig Licht, oder einer dezentrale Warmwasser­versorgung. Plus und Minus wird aufgerechn­et. Und dann könne die ortsüblich­e Miete im Dreisatz ausgerechn­et werden, erklärte Oliver Trinkaus. „Baujahr und Wohnfläche machen 80 Prozent der Miete aus. Ausstattun­gsmerkmale 20 Prozent.“

Der Gemeindera­t nahm den Mietspiege­l zur Kenntnis. Er soll auf der Homepage der Stadt veröffentl­icht werden.

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FOTO: ARMIN WEIGEL Ein Mitspiegel gibt Mietern und Vermietern in Riedlingen Anhaltspun­kte für den Quadratmet­erpreis von Wohnungen.

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