Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein pädagogisch wertvoller Hase
(sz) - In wenigen Tagen hoppelt wieder ein schwer beladenes Häschen durch die Gärten und versteckt neben bunten Eiern und Abbildern seiner Selbst aus Schokolade auch kleine Geschenke für die fleißig suchenden Kinder. Doch was ist denn ein richtig gutes Ostergeschenk? Rüdiger Wild von der SRH Fernhochschule gibt Antworten und Tipps.
Wie die Hochschule in ihrer Pressemeldung schreibt, kaufen die meisten Menschen laut einer Umfrage aus dem Januar ihre Ostergeschenke spontan. Doch mit Geschenken auf den letzten Drücker ist es oft so eine Sache. Schließlich will man nicht irgendwas um des Schenkens willen schenken, sondern man möchte auch, dass die Beschenkten etwas davon haben. Und das am besten sinnvoll und nachhaltig. Im Falle von Kindern heißt das dann: pädagogisch wertvoll muss es sein.
Doch was bedeutet das überhaupt? Rüdiger Wild (Foto: Katja Narkprasert) beantwortet diese Frage so: „Aus pädagogischer Sicht sind Geschenke, die Kinder aktivieren und draußen beschäftigen, besonders wertvoll. Fahrräder und Fahrzeuge ermöglichen Bewegung und
Abenteuer im
Freien. Experimentierkästen und Bastelsets fördern nicht nur die Kreativität, sondern auch Handlungskompetenzen. Knobel- und Konzentrationsspiele sind ebenfalls eine gute Idee, um die geistige Entwicklung zu fördern. Geschenke, die zur Natur führen, sind besonders zu Ostern eine tolle Idee. Erlebnispädagogische Angebote, wie zum Beispiel eine gemeinsame Schatzsuche oder Schnitzeljagd, stärken zudem die Bindung zwischen Eltern und Kindern.“
Nun verhält es sich so, dass manch ein Geschenkwunsch mit zunehmendem Alter der Kinder größer oder digitaler wird. Wie sollte man damit umgehen, wenn sich der Nachwuchs Videospiele, ein Smartphone oder Guthabenkarten wünscht? Wild sagt dazu in der Mitteilung: „Digitale Medien sind in gewissem Maße schon auch in Ordnung, sollten jedoch nicht das einzige Geschenk sein. Prinzipiell ist es wichtig, dass ein Geschenk nicht nur den Lernzweck erfüllt, sondern auch zur besseren Beziehungsgestaltung beiträgt.“Das heißt: „Wenn man weiß, den Teeny mit einem Solarmodul-experimentierkasten zu enttäuschen, ist die Guthabenkarte für den Applestore dann vielleicht doch die bessere Alternative. Es liegt im Ermessen der Eltern, was sie schenken. Und die kennen ihre Kinder in der Regel ja recht gut.
Insgesamt ist es laut Fernhochschule wichtig, sich bei der Wahl eines Geschenks nicht nur auf den pädagogischen Aspekt zu konzentrieren, sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse des Kinds zu berücksichtigen. Das perfekte Ostergeschenk vereint also den pädagogischen Nutzen mit dem Zauber der Kindheit und den individuellen Interessen des Kindes. So wird Ostern nicht nur zu einem Fest des Schenkens, sondern auch zu einer wertvollen pädagogischen Erfahrung, heißt es abschließend.