Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Grünes Licht für Baugebiet „Bucheschle III“
Neues Baugebiet bekommt Breitband-doppelstruktur
- Die Erschließung des Baugebiets „Bucheschle III“kann beginnen. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Gemeinderat der Erschließungs- und Fernwärmeplanung zu. Gleichzeitig verlegen sowohl die Gemeinde als auch die Telekom Leerrohre für das Glasfasernetz. Nicht allen Gemeinderäten gefiel diese Entscheidung.
Das neue Baugebiet umfasst 27 Bauplätze auf zunächst 2,3 Hektar Fläche, erläuterte Frank Bauhofer vom Ingenieurbüro Funk aus Riedlingen. Das Gelände fällt von Süden in Richtung Norden um 19 Meter ab und kann bei Bedarf auf 5,6 Hektar erweitert werden. Die Kosten liegen insgesamt bei voraussichtlich rund 2,3 Millionen Euro. Baubeginn der Erschließungsarbeiten soll im September sein, die Fertigstellung ist für Sommer 2025 geplant.
Bei der Glasfaserversorgung hat der Gemeinderat eine Doppelstruktur beschlossen. Denn neben der Telekom verlegt auch die Gemeinde Leerrohre im Baugebiet. Damit wird das im Aufbau befindliche gemeindliche Glasfasernetz
ergänzt, Kunden könnten bei Bedarf zwischen Anbietern wählen. Ihre eigenen Rohre verpachtet die Gemeinde aktuell an das Unternehmen Netcom.
Georg Schrodi bezeichnete den Aufbau der Doppelstruktur als einen Witz. „Wenn jemand von der Telekom zur Netcom wechselt, müssen wir Glasfaser bis ins Haus legen.“Er räumte aber ein, man wisse noch nicht, welche Steuerungsleitungen in Zukunft in die Häuser verlegt werden müssen. Auch Bürgermeister Werner Binder sieht die doppelte Verlegung kritisch, hält sie aber für notwendig. „Wir sind hier in einem Dilemma. Früher gab es staatliche Betriebe, die so etwas übernommen haben.“Heute müssten sich die Gemeinden selbst darum kümmern.
Christoph Fritschle dagegen befürwortete die Entscheidung. „So sind wir unabhängig und müssen später nicht alles wieder aufreißen“, sagte er. Auch Philipp Schurr schloss sich an und nannte die Kosten pro Quadratmeter überschaubar.
Der Gemeinderat stimmte der Erschließungsplanung samt Ausschreibung und dem Breitbandausbau schließlich einstimmig zu.