Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Aller guten Dinge sind drei
- Ein turbulentes Fußball-bezirkspokal-halbfinale haben die Fans am Ostermontag in Sigmaringen erlebt. Kreisligist SV Sigmaringern schaltete in einem wahren Krimi den Dritten der Bezirksliga, die SGM Schwarz-weiß Donau aus Rottenacker und Munderkingen, aus. Nach der Niederlage gegen die Schwarz-weißen aus der Donaukreisstadt, können sich die Schwarz-weißen aus dem Verwaltungsverband Munderkingen auf den Titelkampf in der Bezirksliga konzentrieren.
Das Ergebnis des Torfestivals mit neun Treffern erfreute Sigmaringens Trainer Helmut Ulmer fast diebisch. Er strahlte über seinen Coup, dem seine Mannschaft da gelungen war. „Das kam uns und Daniel Abdulahad natürlich entgegen. Wenn du gegen ihn eine Dreierkette stellst“, sagte Ulmer. Was der Trainer meinte: Immer wieder lief der Ex-pfullendorfer seinen Gegenspielern auf der linken Seite davon. Die Schwarz-weißen wussten sich nicht anders zu helfen, als ihn zweimal elfmeterreif zu foulen. Zwar scheiterte der Sigmaringer Kapitän mit seinem ersten Elfmeter
noch am Donau-schlussmann Heinzmann, doch den Nachschuss nutzte Winterneuzugang Haris Saljanin zum 4:3. Das tat dem Offensivmann spürbar gut. Saljanin hatte vor seinem Tor bisweilen etwas glücklos agiert, doch nach dem Tor blühte der Exostracher förmlich auf.
Den zweiten Elfmeter, zum vorentscheidenden 5:3, verwertete Abdulahad selbst. Dabei durchbrach er das ungeschriebene Gesetz, dass besagt, dass der Gefoulte nicht selbst schießen sollte. Bereits im ersten Abschnitt hatte
Abdulahad per famosem Freistoß von der rechten Seite getroffen, den er von kurz hinter der Strafraumgrenze ins Außennetz des lange Ecks legte. Außerdem hatte er den Führungstreffer per Eckball vorbereitet. Dabei stürmte Bernhard Henning von hinten heran, übersprang die komplette Sgm-abwehr und köpfte ein.
„Ich glaube, wenn man das ganze Spiel nimmt, haben wir es verdient. Ich kann meiner Mannschaft nur einen Vorwurf machen, dass wir nicht noch das 4:1 und vielleicht sogar das 5:1 im ersten Abschnitt gemacht haben“, sagte Ulmer nach dem Spiel. „In den ersten 25 Minuten haben wir das überragend gespielt. Rottenacker hatte überhaupt keinen Zugriff. Leider haben wir in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit nachgelassen, haben zu wenig gemacht. Wir mussten dann noch ein Tor kriegen, damit wir wieder aufwachen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wieder mehr Zugriff auf das Spiel bekommen.“
Keinen Hehl machte Ulmer aus der Tatsache, dass er im Finale lieber gegen Altshausen/ebenweiler gespielt hätte, als gegen die SG Öpfingen, die unbestritten die wohl größte Hürde ist, die sich Sigmaringen auf dem Weg zu einem weiteren Pokalsieg in in den Weg stellen konnte. Der Bezirksliga-titelkandidat ließ beim 5:0 der Mannschaft von Trainer Safet Hyseni keine Chance. Der SV Sigmaringen sicherte sich in den vergangenen sieben Jahren schon zweimal den Titel. 2020, im Coronajahr, und 2017. 2017 besiegte man in Betzenweiler den FV Bad Schussenried mit 2:1. 2020 bezwang man die TSG Ehingen (3:1) im Finale auf eigenem Platz. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass der SV Sigmaringen 2019/2020, genauer am 19. Juli 2020, als in der Coronasaison einzig der Pokal fertig gespielt wurde, die SG Öpfingen im Viertelfinale mit 8:7 (1:1; 1:0) nach Elfmeterschießen besiegte.