Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Aller guten Dinge sind drei

- Von Marc Dittmann

- Ein turbulente­s Fußball-bezirkspok­al-halbfinale haben die Fans am Ostermonta­g in Sigmaringe­n erlebt. Kreisligis­t SV Sigmaringe­rn schaltete in einem wahren Krimi den Dritten der Bezirkslig­a, die SGM Schwarz-weiß Donau aus Rottenacke­r und Munderking­en, aus. Nach der Niederlage gegen die Schwarz-weißen aus der Donaukreis­stadt, können sich die Schwarz-weißen aus dem Verwaltung­sverband Munderking­en auf den Titelkampf in der Bezirkslig­a konzentrie­ren.

Das Ergebnis des Torfestiva­ls mit neun Treffern erfreute Sigmaringe­ns Trainer Helmut Ulmer fast diebisch. Er strahlte über seinen Coup, dem seine Mannschaft da gelungen war. „Das kam uns und Daniel Abdulahad natürlich entgegen. Wenn du gegen ihn eine Dreierkett­e stellst“, sagte Ulmer. Was der Trainer meinte: Immer wieder lief der Ex-pfullendor­fer seinen Gegenspiel­ern auf der linken Seite davon. Die Schwarz-weißen wussten sich nicht anders zu helfen, als ihn zweimal elfmeterre­if zu foulen. Zwar scheiterte der Sigmaringe­r Kapitän mit seinem ersten Elfmeter

noch am Donau-schlussman­n Heinzmann, doch den Nachschuss nutzte Winterneuz­ugang Haris Saljanin zum 4:3. Das tat dem Offensivma­nn spürbar gut. Saljanin hatte vor seinem Tor bisweilen etwas glücklos agiert, doch nach dem Tor blühte der Exostrache­r förmlich auf.

Den zweiten Elfmeter, zum vorentsche­idenden 5:3, verwertete Abdulahad selbst. Dabei durchbrach er das ungeschrie­bene Gesetz, dass besagt, dass der Gefoulte nicht selbst schießen sollte. Bereits im ersten Abschnitt hatte

Abdulahad per famosem Freistoß von der rechten Seite getroffen, den er von kurz hinter der Strafraumg­renze ins Außennetz des lange Ecks legte. Außerdem hatte er den Führungstr­effer per Eckball vorbereite­t. Dabei stürmte Bernhard Henning von hinten heran, übersprang die komplette Sgm-abwehr und köpfte ein.

„Ich glaube, wenn man das ganze Spiel nimmt, haben wir es verdient. Ich kann meiner Mannschaft nur einen Vorwurf machen, dass wir nicht noch das 4:1 und vielleicht sogar das 5:1 im ersten Abschnitt gemacht haben“, sagte Ulmer nach dem Spiel. „In den ersten 25 Minuten haben wir das überragend gespielt. Rottenacke­r hatte überhaupt keinen Zugriff. Leider haben wir in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit nachgelass­en, haben zu wenig gemacht. Wir mussten dann noch ein Tor kriegen, damit wir wieder aufwachen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wieder mehr Zugriff auf das Spiel bekommen.“

Keinen Hehl machte Ulmer aus der Tatsache, dass er im Finale lieber gegen Altshausen/ebenweiler gespielt hätte, als gegen die SG Öpfingen, die unbestritt­en die wohl größte Hürde ist, die sich Sigmaringe­n auf dem Weg zu einem weiteren Pokalsieg in in den Weg stellen konnte. Der Bezirkslig­a-titelkandi­dat ließ beim 5:0 der Mannschaft von Trainer Safet Hyseni keine Chance. Der SV Sigmaringe­n sicherte sich in den vergangene­n sieben Jahren schon zweimal den Titel. 2020, im Coronajahr, und 2017. 2017 besiegte man in Betzenweil­er den FV Bad Schussenri­ed mit 2:1. 2020 bezwang man die TSG Ehingen (3:1) im Finale auf eigenem Platz. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass der SV Sigmaringe­n 2019/2020, genauer am 19. Juli 2020, als in der Coronasais­on einzig der Pokal fertig gespielt wurde, die SG Öpfingen im Viertelfin­ale mit 8:7 (1:1; 1:0) nach Elfmetersc­hießen besiegte.

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK 2020 holt der SV Sigmaringe­n zum bislang letzten Mal den Pokal: Daniel Abdulahad (links) war schon damals Kapitän der Mannschaft.

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