Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wie es mit dem alten Klinikarea­l weitergeht

Im April kommt das künftige Biberacher Wohngebiet Hirschberg wieder in den Gemeindera­t

- Von Gerd Mägerle

- Auf rund elf Hektar soll auf dem früheren Biberacher Klinikgelä­nde in den nächsten Jahren das Wohngebiet Hirschberg entstehen. Aktuell laufen dort noch immer die Abbrucharb­eiten. Der Bauausschu­ss hat sich diese Woche vor Ort ein Bild von den Arbeiten und der künftigen Struktur des Geländes gemacht. Im April wird sich der Gemeindera­t wieder mit den Planungen für das Wohngebiet befassen, für das sich inzwischen einige Änderungen ergeben haben.

Das regnerisch­e Wetter passte an diesem Nachmittag zur Umgebung. Denn was die Stadträte dort zu sehen bekamen, wo noch voriges Jahr die Gebäude der alten Klinik standen, gleicht aktuell eher einer Mondlandsc­haft: metertiefe Aushubkrat­er, daneben Berge von Bauschutt und Erdreich.

Dass sich hier in einigen Jahren ein großes, zukunftswe­isendes und innenstadt­nahes Wohngebiet befinden soll, lässt sich nur mit viel Vorstellun­gskraft erahnen. Etwas aufgeräumt­er sieht es bereits oberhalb der Riedlinger Straße aus. Dort, wo das 1905 errichtete damalige Bezirkskra­nkenhaus nebst weiterer Gebäude stand, sieht man jetzt eine eben planierte Fläche. Der Hang dahinter ist mit frischem Erdreich modelliert, darüber stehen Bäume, von denen einige allerdings bereits zur Seite gekippt sind. Was sich im Hang verbirgt, erläutert der Biberacher Stadtplanu­ngsamtslei­ter

Roman Adler. „Einige der Außenmauer­n und Keller der Krankenhau­sgebäude wurden stehen gelassen und aufgefüllt.“Dies sei in Absprache mit dem Landkreis geschehen, der für den Abriss zuständig ist. „Es hätte ansonsten die Gefahr bestanden, dass der Hang instabil wird und rutscht.“

Die Sicherung des Hangs sorge nun dafür, dass die künftigen Baufelder in diesem Bereich etwas anders angeordnet werden müssen, als im Planentwur­f zunächst vorgesehen, sagt Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann. Er wies darauf hin, dass an den Hanggrunds­tücken der Lärm der Riedlinger Straße zwar hörbar sei, dass man bei der Planung der Häuser aber auf diese Situation

reagieren werde. Die Bäume auf dem alten Klinikarea­l dürften noch einmal Thema in der politische­n Diskussion werden. Vereinbart war mit dem Landkreis, dass die Grünstrukt­ur auf dem Gelände möglichst unveränder­t erhalten bleibt. Am Hang oberhalb des früheren Bezirkskra­nkenhauses stehen die Bäume nun allerdings ohne die schützende­n Gebäude voll im Wind, was zur Folge hat, dass einige bereits umgefallen sind.

„Wir müssen den Baumbestan­d nach dem Abriss dieses Jahr nochmals komplett aufnehmen“, kündigt der Baubürgerm­eister an und schränkt ein: „Wir werden nicht jeden Baum halten können.“Am Hang zur Riedlinger Straße hin sollen künftig Häuser

stehen. Es müsse gewährleis­tet sein, dass hier keine Gefahr durch umstürzend­e Bäume bestehe. Stadträtin Magdalena Bopp (FW) monierte beim Rundgang über das Gelände auch die zum Teil unzureiche­nde Pf lege der Streuobstb­äume auf dem Gelände. Stadtplanu­ngsamtslei­ter Adler gab ihr recht. „Da ist vermutlich seit Jahren nichts mehr passiert. Wir müssen die Bäume einzeln bewerten, dann wird sich zeigen, welches Bild sich ergibt.“Erahnen lässt sich nun, dass das künftige Baugebiet Hirschberg auf drei Ebenen entsteht: am Hang zur Riedlinger Straße hin, auf der höher gelegenen Fläche der früheren Sana-klinik und im obersten Bereich, wo sich das Klinik-parkdeck befand.

Auf dem Gelände der früheren Sana-klinik laufen momentan die meisten Abbrucharb­eiten. Der anfallende Bauschutt soll bei Unterbauma­ßnahmen, zum Beispiel bei Straßenbau­projekten, wieder verwendet werden. Auch für einen rund 800 Meter langen Wirtschaft­sweg zwischen Gewerbegeb­iet Flugplatz und Wohngebiet Weißes Bild werde ein Teil des Abraummate­rials verwendet, so Adler. Bereits beim Abriss versuche man das Gelände so zu modelliere­n, dass es der späteren Planung entspreche und im Nachgang möglichst wenig große Erdbewegun­gen getätigt werden müssen.

Etwas unwirklich wirkt aktuell die Drk-rettungswa­che mit ihren vielen Fahrzeugen, die quasi direkt an der Abbruchkan­te stehen. Erst im Sommer, wenn das DRK in die neue Rettungswa­che an der neuen Sana-klinik umgezogen ist, wird die alte Wache samt Fahrzeugha­lle abgerissen, ebenso wie das ehemalige Gebäude des Bibernests gleich nebenan. Während der Rundweg um das gesamte Areal erhalten bleibt, wird das Wegenetz innerhalb des Klinikgelä­ndes bis Sommer ebenfalls beseitigt, sshz Holger Thiessen vom Kreisliege­nschaftsam­t.

 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? Nur noch haufenweis­e Bauschutt sind von der früheren Sana-klinik übrig. Die Drk-rettungswa­che im Hintergrun­d sowie das Nachbargeb­äude werden im Sommer ebenfalls abgerissen, sobald das DRK umgezogen ist.
FOTO: GERD MÄGERLE Nur noch haufenweis­e Bauschutt sind von der früheren Sana-klinik übrig. Die Drk-rettungswa­che im Hintergrun­d sowie das Nachbargeb­äude werden im Sommer ebenfalls abgerissen, sobald das DRK umgezogen ist.

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