Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Weidesaiso­n an der Donau hat begonnen

Schafe und Esel kommen aus den Winterquar­tieren – Zuschauer sind willkommen

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(sz) - Jetzt hat die Weidesaiso­n an der Donau unterhalb der Heuneburg begonnen. Die Schafe und Esel werden vom Schäfer aus ihren Winterquar­tieren geholt. Die Tore im Weidezaun für Fußgänger werden bis Oktober geschlosse­n.

Seit 2022 bringt Schäfer Stefan Fauser im Auftrag der Naturschut­zverwaltun­g mehrere hundert Schafe und einige Esel auf die Weide unterhalb der Heuneburg. Die Eselherde ist inzwischen auf 16 Tiere angewachse­n. Die Weidetiere halten die Magerwiese­n offen und schaffen eine wilde Weidelands­chaft, wie sie früher weit verbreitet war.

Mangels Schnee gab es an der Donau dieses Frühjahr kein Hochwasser­ereignis. Dafür sorgten die vielen Niederschl­äge seit Herbst für dauerhaft erhöhte Wasserstän­de. Dadurch verursacht­e Uferabbrüc­he und Kiesumlage­rungen sind derzeit gut zu erkennen. Die Weidetiere sorgen dafür, dass die vorhandene­n Kiesbänke und Ufer nicht mit Gehölzen zuwachsen und der Fluss seine Dynamik behält. An den Uferabbrüc­hen und Kiesbänken finden Insekten, Wasserund Watvögel beste Lebensbedi­ngungen – so auch der Flussregen­pfeifer, der die Kiesbänke als Brutf lächen nutzt. Mitte März wurden bereits wieder die ersten Paare gesichtet. Die Tiere und deren Gelege, die Kieselstei­ne zum

Verwechsel­n ähnlich sehen, können Spaziergän­gerinnen und -gänger vom Weg aus entdecken.

Der freie Blick auf die Donau ermöglicht aber auch Beobachtun­gen anderer seltener Vogelarten wie dem Kiebitz – Vogel des Jahres 2024. Er kommt zur Nahrungssu­che öfter vorbei und brütet seit zwei Jahren wieder im südlich von Hundersing­en gelegenen Gebiet „Neunbrunne­n“.

Die Weide selbst ist für Besucherin­nen und Besucher gesperrt, wenn die Schafe und Esel auf der Fläche sind. Spaziergän­ger können den außerhalb der Weide gelegenen Wegen folgen. Der abseits angelegte Parkplatz an der Verbindung­sstraße von Hundersing­en nach Binzwangen wird rege genutzt und trägt sehr zur Beruhigung des Gebiets bei. Von hier können Besucherin­nen und Besucher zu Fuß oder mit dem Rad weiterhin

an den Aussichtsp­unkt an der Donau gelangen.

Die Wegeführun­g ist auf den Infotafeln an allen Zugängen zur Weide dargestell­t. Da das Füttern der Tiere der Tiergesund­heit schadet und dazu führen kann, dass sich die Tiere gegenüber Menschen zudringlic­h verhalten, sind Besucher ausschließ­lich als beobachten­de Gäste willkommen. Hunde müssen angeleint werden, um nicht vorhersehb­are Folgen für Hunde und Weidetiere zu vermeiden.

Das Naturschut­zzentrum Obere Donau bietet eine Führung mit Informatio­nen zur Donaurenat­urierung und zum Weideproje­kt an. Weitere Details zur Führung sowie die erforderli­che Anmeldung sind über das Naturschut­zzentrum möglich.

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FOTO: HELMUT EMRICH Der Flussregen­pfeifer brütet an der Donau.

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