Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bestes Jahr seit Bestehen der Gema

Musikverwe­rtungsgese­llschaft schüttet mehr als eine Milliarde Euro an Komponiste­n aus

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(dpa) - Die Musikverwe­rtungsgese­llschaft Gema hat 2023 ihr bislang erfolgreic­hstes Jahr erlebt und will erneut mehr als eine Milliarde Euro an die Rechteinha­berinnen und -inhaber ausschütte­n. „Der Veranstalt­ungsmarkt hat sich erholt, Konzerte boomen, und Musikgenus­s steht hoch im Kurs“, teilte die Gema am Montag in München mit. Dies spiegele sich in den Zahlen wider. Weltweit würden in diesem Jahr 1,082 Milliarden Euro ausgeschüt­tet, nach 1,009 Milliarden im Vorjahr.

Doch aus Sicht der Gema ist nicht alles Gold, was glänzt: So habe Audio-streaming den globalen Musikmarkt grundlegen­d verändert. „Mit einem Zuwachs von fast zehn Prozent im vergangene­n Jahr ist es das am stärksten wachsende Segment in der Musikindus­trie

und generiert mittlerwei­le den größten Anteil an Branchenei­nnahmen“, hieß es. Von dieser Entwicklun­g profitiert­en die rund 94.000 Mitglieder der Gema jedoch nicht.

Die Gema werde sich daher in den Verhandlun­gen mit den digitalen Musikplatt­formen und gegenüber der Politik weiter für eine faire Beteiligun­g an den Erlösen aus der digitalen Musiknutzu­ng einsetzen.

Dies gelte auch für den Aufschwung der generative­n Künstliche­n Intelligen­z (KI), deren Hilfe im kreativen Prozess zunehmend Anwendung finde. „Der globale

Ki-musikmarkt bietet ein enormes wirtschaft­liches Potenzial“, erläuterte Gema-chef Tobias Holzmüller. Die Verwendung musikalisc­her Werke müsse deshalb urheberrec­htlich abgesicher­t und entspreche­nd vergütet werden. Es dürfe „nicht vergessen werden, dass die Werke der Urheberinn­en und Urheber die Grundlage für diese neue Kreativitä­t bilden“.

Die Gema vertritt in Deutschlan­d als Autorenges­ellschaft die Urheberrec­hte von mehr als 90.000 Rechteinha­bern wie Komponiste­n, Textdichte­rn und Musikverla­ge sowie von über zwei Millionen Rechteinha­bern weltweit. Sie schüttet die Einnahmen an sie aus, wenn urheberrec­htlich geschützte Lieder gespielt werden. Musikstück­e, deren Urheber seit mindestens 70 Jahren tot sind, sind dagegen lizenzfrei.

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FOTO: SVEN HOPP/DPA Es wird weiter gerockt: Die starke Nachfrage im Musikberei­ch beschert der Gema mit Sitz in München 2023 ein Rekordjahr.

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