Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schrauberwissen für die Nachwelt erhalten
Oldtimerclub OMV feiert Spatenstich für den Bau einer Schrauber- und Lehrwerkstatt
- Die oberschwäbischen Motor-veteranenfreunde (OMV) aus Bad Buchau bauen eine Schrauber- und Lehrwerkstatt. Mit einem Spatenstich war am vergangenen Freitag Startschuss für den Bau. Mit der Werkstatt wirbt der Verein auch um Nachwuchs.
Zwei acht Meter lange Gruben mit Hebebühnen und Arbeitsplätzen für jeweils sechs Schrauber auf insgesamt 120 Quadratmetern: Das sind die Eckdaten der neuen Schrauber- und Lehrwerkstatt, die direkt an das bestehende Vereinsgebäude des OMV anschließen soll. Am vergangenen Freitag war mit einem offiziellen Spatenstich Startschuss für den Bau. Karl Engeser, Erster Vorsitzender des Vereins, nannte sich verändernde Arbeitsbedingungen in den Werkstätten als Beweggründe:
„In großen Werkstätten sind junge Leute in Zukunft überwiegend mit dem Auslesen von Fehlern beschäftigt und tauschen Komponenten aus.“Mit der Werkstatt wolle man Verständnis für Mechanik, das Greifbare und die Grundlagen der Physik vermitteln.
Eine Spende aus dem Nachlass einer verstorbenen Bad Buchauerin in Höhe von 10.000 Euro kommt dem OMV dabei zugute. Das Geld werde zwar nicht direkt für den Bau verwendet, mit ihm soll aber die Werkstattausrüstung finanziert werden. Zum Spatenstich vor der künftigen Werkstatt sind auch einige Gemeinderäte aus
Bad Buchau gekommen. Angelika Lipke lobte das große Engagement des Vereins und vor allem von Karl Engeser. Stellvertretend für den Gemeinderat sagte sie zu den Mitgliedern des OMV: „Die Stadt ist für Euch da.“
Mit der Schrauberund Lehrwerkstatt möchte der Verein auch um neue Mitglieder werben. „Wir wollen kein Strohfeuer entfachen, sondern ein nachhaltiges Interesse an unserer Vereinsarbeit wecken“, erklärte Engeser.
Der OMV feierte im vergangenen Sommer seine Gründung vor 42 Jahren. Der Spatenstich für das Vereinsheim fand unter dem damaligen Bürgermeister Harald Müller statt. Nach 18 Jahren Bauzeit und viel ehrenamtlicher Arbeit konnte das Vereinsheim 2006 eingeweiht und auf den Namen „Heilix Blechle“getauft werden. Unter dem Vereinsheim befindet sich ein Luftschutzbunker, der im Ernstfall bis zu 265 Menschen Schutz geboten hätte. Der Verein organisiert seit Jahrzehnten zahlreiche Veranstaltungen für Oldtimerfans und Ausfahrten, unter anderem die „Burrenwald Klassik“.
Am Samstag wurde mit dem Aushub begonnen, die Bodenplatte soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Weil die Vereinsmitglieder die Werkstatt in Eigenleistung bauen, seien freiwillige Helfer gerne gesehen, so Engeser. Wann die Lehr- und Schrauberwerkstatt ihren Betrieb aufnehmen könne, hänge deshalb auch vom Engagement der Freiwilligen ab.
„Wir wollen kein Strohfeuer entfachen,
sondern ein nachhaltiges Interesse
an unserer Vereinsarbeit wecken.“
Karl Engeser