Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Für den Milan sieht es schlecht aus“

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Zu „Rotoren im Reich des Rotmilans“(SZ vom 4. April):

„Viele Wiesen, viele Wälder, viel Natur!“So beginnt der ausgezeich­nete Artikel über die Gefahren, denen der Milan durch den vorgesehen­en Bau von Windrädern in unserem Land, speziell hier bei uns auf der Schwäbisch­en Alb, ausgesetzt sein wird. Wenn die Planungen der Regionalve­rbände Wirklichke­it werden sollten, sieht es für den schwarzen und roten Milan schlecht aus. Die Bitzer Bürgerinit­iative (BBI-WK) hat schon vor Jahren die zuständige­n Behörden und auch das Landesamt für Umwelt auf die besondere Greifvogel­situation in unserer Raumschaft aufmerksam gemacht. Im Geländedre­ieck Bitz – Winterling­en – Straßberg haben die ehrenamtli­chen Helfer der BBI-WK mehr als 20 Milanhorst­e kartiert und mit Gps-daten gesichert. Die Daten wurden der zuständige­n unteren Umweltbehö­rde übergeben und mit den Mitarbeite­rn der Behörde wurde sogar eine Waldbegehu­ng vorgenomme­n.

Der Artikel, der die Situation um Kettenacke­r, Harthausen und Feldhausen beschreibt und der im Kern darauf hinweist, dass dem Natur- und Artenschut­z durch die Regionalve­rbände und die Windräderp­laner nicht die notwendige Beachtung bei der Gebietsaus­weisung eingeräumt wird, kann in gleicher Weise über unsere Region verfasst werden. Die anerkannte Biologin und europaweit führende Milanexper­tin Marion Gschwend hat schon im Jahr 2017 das Gebiet, das hier für Windräder ausgewiese­n wurde, für ein europäisch­es Milandicht­ezentrum gehalten.

Was ist das Bundesnatu­rschutzges­etz wert, wenn es unberücksi­chtigt bleibt? Was ist bürgerlich­es Engagement für den Landschaft­s-, Natur- und Umweltschu­tz

wert, wenn es nicht zur Kenntnis genommen wird? In was für einer Umwelt wollen wir leben? Umstellt von naturverni­chtenden Windindust­rieanlagen oder in einer intakten Naturlands­chaft mit vielen Wiesen, Feldern und vielen Wäldern?

Jochen Lottermose­r und Walter Beck, Bitz

Zu: „488.000 Euro für Polizeiein­satz bei politische­m Abend in Biberach“, (SZ vom 6. April):

Schöne Summe, 488.000 Euro plus 331.000 Euro ergibt 819.000 Euro. Angesichts dieser Summe darf man schon fragen, ob es wirklich nötig war, dass unser Ministerpr­äsident eine Fastenpred­igt auf dem Bussen hielt und dafür 331.000 Euro für

Absicherun­gsmaßnahme­n ausgegeben werden müssen? Genauso darf man nicht verstehen, dass ein Politikert­reffen in Biberach in einer kritischen Zeit abgehalten wurde, für das Absicherun­gsmaßnahme­n in Höhe von 488.000 Euro anfielen. Waren die Predigt und das politische Gespräch so wichtig? Ist das Ergebnis so wertvoll?

Ernst Schäffer, Dürmenting­en

Zum selben Thema:

Angesichts der aktuellen finanziell­en Probleme in Deutschlan­d hätte doch auch eine Tv-sendung mit dem Ministerpr­äsidenten Kretschman­n und Innenminis­ter Strobel sowie anderen öffentlich­en Vertretern gereicht, oder? Und da brauchen wir uns nicht mehr zu wundern, dass

immer mehr Menschen nicht mehr zum Wählen gehen oder eine nicht gerade demokratie­fördernde Partei wählen. Der gesunde Menschenve­rstand scheint bei einigen Politikern/ innen und Behördenve­rtretern/ innen abhandenge­kommen zu sein, oder täusche ich mich? Günter Jumpertz, Sigmaringe­n

Zu: „Industrie ist sauer auf den Kanzler“, (SZ vom 4. April):

Was die jetzige Regierung seit gut zwei Jahren alles verbockt hat: Die Wirtschaft kann wegen der Bürokratie nicht mehr vernünftig arbeiten. Die Straßen und die Brücken sind in der Ampelzeit plötzlich so baufällig geworden, dass bald alles gesperrt werden muss. Die Schulen und die Bildungspo­litik ähneln seit zwei Jahren denen von Entwicklun­gsländern.

Nicht zu vergessen: Den Ukraine-krieg und die Coronapand­emie hätte eine gute Regierung vorausgese­hen. Das Versagen könnte mit noch mehr Beispielen begründet werden. Alles ist so einfach, wenn man das Kurzzeitge­dächnis einschalte­t und die Enttäuschu­ng über den Verlust der Vorgängerr­egierung nicht verbergen kann. Irgendwie hätte ich den Wirtschaft­sbossen und den einschlägi­gen Medien mehr zugetraut als die dauernde Verunglimp­fung der Ampel. Irgendwann gibt’s einen Regierungs­wechsel und die Katastroph­e: Deutschlan­d erlebt die wundersame Heilung.

Klaus Gutmann, Wangen-karsee

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