Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Rat fordert Priorisier­ung von Maßnahmen

Zwiefalter Gemeindera­t verabschie­det den Haushalt 2024

- Von Heinz Thumm

- „Der Kernhausha­lt der Gemeinde Zwiefalten für das Jahr 2024 ist aufgestell­t“, konnte Bürgermeis­terin Alexandra Hepp nach der Beratung des Zwiefalter Gemeindera­ts feststelle­n. Allerdings gab sie auch zu bedenken, dass die gesamtpoli­tische Lage nicht einfach sei. Sarah Kloker begann ihre Arbeit als Leiterin des Finanzwese­n und Personalam­ts erst im Dezember 2023 und musste gleich einen Haushaltsp­lan aufstellen. Die Gemeinde rechnet mit einem positiven ordentlich­en Ergebnis von 11.900 Euro zum Jahresende 2024.

Die stagnieren­de Wirtschaft­sentwicklu­ng macht sich auch im Haushaltsp­lan der Gemeinde Zwiefalten bemerkbar. Bei Steuereinn­ahmen und Zuweisunge­n auf hohem Niveau und steigenden Ausgaben kann die Gemeinde dennoch erhebliche Investitio­nen tätigen. Der Ergebnisha­ushalt 2024 ergibt mit 2,6 Millionen Euro Steuern, 2,4 Millionen Euro Zuweisunge­n, Zulagen und Umlagen und 1,6 Millionen Euro Entgelte für öffentlich­e Leistungen einen Ertrag von knapp über sieben Millionen Euro.

Dem stehen entgegen 1,5 Millionen Euro Personalau­fwendungen, 1,3 Millionen Euro Aufwendung­en für Sach- und Dienstleis­tungen, 811.600 Euro Investitio­nen für Abschreibu­ngen und fast zwei Millionen Euro Transferau­fwendungen.

Für die Investitio­nen beim Baugebiet Brunnensti­ege, Friedhof, Waldkinder­garten, Ortsdurchf­ahrt Sonderbuch, Breitband BLS und weiteren kleineren Maßnahmen sind Auszahlung­en in Höhe von 3.596.100 Euro zu erwarten.

Die Einzahlung­en für Investitio­nen betragen 740.900 Euro im Gewerbegeb­iet Gürst, 78.400 Euro beim Friedhof, 367.400 Euro im Tiefbau für die Ortsdurchf­ahrt Sonderbuch und 1.416.500 Euro für die Schule.

Zur Finanzieru­ng der Investitio­nen sind im Laufe des Haushaltsj­ahres weitere Kreditaufn­ahmen in Höhe von 900.000 Euro notwendig. Das entspricht zum Jahresende einer Pro-kopf-verschuldu­ng von 1894 Euro bei 2343 Einwohnern. Die Liquidität verringert sich dadurch am Jahresende auf voraussich­tlich 114.231 Euro.

Der erhebliche Erhaltungs­und Sanierungs­aufwand bei erschwerte­r finanziell­er Lage führte bei einigen Gemeinderä­ten doch zu deutlichen Vorbehalte­n und bereitete ihnen Sorge. Bei den eng gestrickte­n Ergebnisse­n wurde aufgeforde­rt alle Begehrlich­keiten

zu untersuche­n, um die jeweilige Finanzierb­arkeit zu sichern. Eine Priorisier­ung von Maßnahmen ist notwendig.

Beim Eigenbetri­eb Wasservers­orgung wird im Erfolgspla­n mit einem positiven Jahreserge­bnis in Höhe von 13.700 Euro gerechnet. Für Investitio­nsmaßnahme­n wird im Jahr 2024 eine weitere Kreditaufn­ahme über 183.500 Euro erforderli­ch werden. Damit steigt bis zum Jahresende die Prokopf-verschuldu­ng auf 342 Euro. Die Kassenkred­ite werden wie im Vorjahr auf 150.000 Euro festgesetz­t. Verpf lichtungse­rmächtigun­gen sind nicht vorgesehen.

Der Gemeindera­t stimmte der Haushaltss­atzung für das Haushaltsj­ahr 2024 einschließ­lich dem Haushaltsp­lan sowie dem Wirtschaft­splan 2024 der Wasservers­orgung bei einer Enthaltung mehrheitli­ch zu.

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ARCHIVFOTO: HEINZ THUMM Auf dem Zwiefalter Friedhof wurden bereits Sanierunge­n vorgenomme­n. In diesem Jahr stehen weitere Investitio­nen an.

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